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Drews zum Duell Gassiev vs. Wlodarczyk

ranSicht von Tobias Drews zur Ali Trophy: Gassiev schlägt Wlodarczyk erstmals k. o.

  • Aktualisiert: 21.10.2017
  • 10:02 Uhr
  • ran.de / Tobias Drews
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© 2017 imago/ran.de
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In seiner Kolumne auf ran.de schreibt ranBoxen-Experte und Kommentator Tobias Drews über das bevorstehende Viertelfinale der Muhammad Ali Trophy im Cruisergewicht zwischen Weltmeister Murat Gassiev und Ex-Champion Krzysztof Wlodarczyk (live in der Nacht auf den 22. Oktober ab 2 Uhr auf ran FIGHTING.de und auf ProSieben MAXX).

München - Es ist das letzte Viertelfinale im Cruisergewicht der "World Boxing Super Series" um die mit 50 Million Dollar dotierte "Muhammad Ali-Trophy": IBF-Weltmeister Murat Gassiev (24) trifft in der Nacht zum Sonntag im Prudential Center in Newark (USA) auf den erfahrenen Polen Krzysztof Wlodarczyk (36) (live ab 2 Uhr auf ran FIGHTING.de und auf ProSieben MAXX).

Auf den ersten Blick eine klare Angelegenheit. Gassiev konnte zuletzt mit spektakulären Fights auf sich aufmerksam machen, während der Veteran aus Polen nach 57 Profikämpfen eher das Karriereende fest im Visier hat. Bleibt zumindest Erfahrung, die Wlodarczyk in die Waagschale werfen kann.

Allerdings: bei anderen Kämpfern in vergleichbaren Situationen (zum Beispiel Arthur Abraham gegen Chris Eubank jr.) war diese Erfahrung eine sehr stumpfe Waffe gegen einen jungen und austrainierten Gegner.

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"Ring-Rost" bei Wlodarczyk

Wlodarczyk hat mehr Runden in WM-Kämpfen geboxt (117) als Gassiev in allen Kämpfen seiner Profikarriere (105). Zwar findet der Kampf auf neutralem Boden statt, jedoch findet sich in Newark die zweitgrößte Gemeinde von Polen in den USA. An Unterstützung wird es Wlodarczyk also eher nicht mangeln.

Dazu wird Gassiev etwas "Ring-Rost" abzuwerfen haben, denn er beendet am Kampftag seine längste inaktive Phase als Profi: 322 Tage hatte er zuvor nicht im Ring gestanden. Das ist eine lange Zeit, die alleine durch Sparringsrunden nicht zu kompensieren ist.

Erfahrung vs. Tempo

Was ist diese Erfahrung wert? Wlodarczyk stand 12 Mal in Kämpfen, die 10 oder mehr Runden dauerten, er könnte also Vorteile haben, je länger der Kampf dauert. Gassiev hat zwar weniger Kämpfe über die lange Distanz (15 seiner 17 K.o.-Siege kamen in den ersten vier Runden), bewies aber einige Male auch außergewöhnliche Kondition und konnte das Tempo und die Schlagfrequenz auch in den Runden 6 bis 12 noch deutlich steigern.

Sein bester Sieg war der Erfolg über WBA-Superchampion Denis Lebedev, den er über 12 Runden auspunktete und sogar einmal zu Boden schlug. Wlodarczyk besiegte zuletzt den Deutschen Noel Gevor umstritten nach Punkten. Ein glücklicher Sieg, den nicht wenige Experten eher für Gevor gewertet haben.

Der Pole könnte in der Nacht zum Sonntag jedoch ein kleines Stück Boxgeschichte schreiben und neben Carlos DeLeon der erst zweite Cuisergewichtler werden, der einen Weltmeistertitel drei oder mehrmals wieder gewinnen konnte. Die Chancen stehen jedoch nicht besonders gut, die Buchmacher haben Wlodarczyk zum 8:1-Außenseiter gemacht.

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Gassiev - der aktivere Fighter

Schaut man auf die Schlagstatistik wird deutlich: Gassiev war in den letzten fünf Kämpfen der deutlich aktivere Fighter. Bei ihm verbuchte man über 60 Schläge pro Runde, bei Wlodarczyk konnte man nur 39 zählen.

Und auch die Trefferquote war beim Polen eher mittelmäßig, denn es fanden nur 20 Prozent der abgefeuerten Schläge auch ihr Ziel. Interessant ist, dass beide Boxer auch selbst gut und häufig zu treffen sind. Fast 40 Prozent der gegnerischen Schläge kamen sowohl bei Wlodarczyk als auch bei Gassiev ins Ziel.

Gassiev siegt durch T.K.o.

Meine Prognose: Mit den vielen polnischen Fans im Rücken sollte die Motivation von Wlodarczyk ganz besonders groß sein. Dennoch bleibt die Aufgabe sehr schwer, weil Gassiev der jüngere und frischere Boxer ist. Hinzu kommt: Gassiev ist technisch sehr gut ausgebildet, arbeitet viel und präzise und verfügt wohl über den härteren Punch.

Mein Bauchgefühl nach der Auslosung war, dass Gassiev diesen Kampf nach Punkten gewinnen wird. An einen Sieg des Favoriten glaube ich immer noch, kann mir aber mittlerweile sogar vorstellen, dass Gassiev der erste sein wird, der Wlodarczyk vorzeitig besiegt. Gassiev T.k.o. in Runde 11.

Tobias Drews

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