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Hamburger SV

Führungs-Chaos beim HSV: Wer muss gehen?

  • Aktualisiert: 24.03.2020
  • 19:19 Uhr
  • ran.de / Oliver Jensen
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Unstimmigkeiten im Vorstand belasten den Hamburger SV. Vorstandsboss Bernd Hoffmann, Sport-Vorstand Jonas Boldt, Präsident Marcell Jansen, Finanz-Vorstand Frank Wettstein und Investor Klaus-Michael Kühne scheinen alle ihre eigenen Interessen zu haben. Wer gewinnt den Machtkampf?

Hamburg – Eigentlich ist es unmöglich, der furchtbaren Corona-Krise irgendetwas Positives abzugewinnen. Aus Sicht des Hamburger SV könnte man es aber zumindest versuchen: Denn nur weil Corona die Schlagzeilen beherrscht, bekommt niemand so richtig mit, dass beim HSV ein Führungs-Chaos herrscht.

Laut übereinstimmender Medienberichte hat sich der Vorstandsvorsitzende Bernd Hoffmann mit dem Sport-Vorstand Jonas Boldt und dem Finanz-Vorstand Frank Wettstein verkracht. Und zwar so sehr, dass eine weitere Zusammenarbeit als kaum möglich gilt.

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Auch der Vereinspräsident Marcell Jansen und Anteilseigner Klaus-Michael Kühne scheinen bei dem Streit Einfluss zu nehmen.

Doch was ist überhaupt passiert?

Die Unstimmigkeiten im Vorstand sind nicht neu, sondern scheinen sich bereits im August 2019 angedeutet zu haben. Damals brachte die "Sport Bild" Unstimmigkeiten über die Identität von Bakery Jatta ans Tageslicht.

Während sich der Verein geschlossen hinter seinen Spieler stellte, soll Hoffmann wenige Tage später eine Gala der "Sport Bild" besucht haben – ein erster Vertrauensbruch.

Kompetenzüberschreitungen von Bernd Hoffmann?

Seitdem sollen sich die Unstimmigkeiten immer weiter verschärft haben. Wettstein und Boldt werfen Hoffmann Alleingänge und Kompetenzüberschreitungen vor.

Zwei Beispiele: Laut Informationen des "NDR" nahm Hoffmann Einfluss auf den Wechsel von Douglas Santos zu Zenit St. Petersburg, obwohl dies zum Kompetenzbereich von Boldt gehört.

Auch die Verhandlungen mit Investor Klaus-Michael Kühne über eine Verlängerung der Namensrechte am Stadion soll Hoffmann im Alleingang geführt haben. Boldt erfuhr lediglich aus den Zeitungen davon.

Eine weitere Zusammenarbeit der drei Vorstände ist laut der "Bild" unwahrscheinlich. Möglicherweise könnten sich Hoffmann und Boldt noch einmal zusammenraufen. Finanz-Boss Wettstein allerdings soll bei der Aufsichtsratssitzung am vergangenen Donnertag klargestellt haben, sich keine weitere Zusammenarbeit mit Hoffmann vorstellen zu können.

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Somit ist der siebenköpfige Aufsichtsrat gefordert, eine Lösung zu finden. Doch auch der ist (wie könnte es auch anders sein) gespalten.

Am morgigen Mittwoch sollen Hoffmann, Boldt sowie Wettstein einzeln mit den Kontrolleuren über die weitere Zusammenarbeit sprechen.

Der Ausgang: höchst ungewiss.

Laut des "NDR" hatte Hoffmann bislang vier von sieben Aufsichtsräte hinter sich. Doch der Burgfrieden bröckelt. Zumal es im Vertrag von Hoffmann eine Klausel geben soll, laut der man Hoffmann nach dieser Saison freistellen könne, wenn der Aufstieg misslingt.  

Ersetzt Marcell Jansen Vereinsboss Hoffmann?

Dies könnte eine Überlegung von Vereins-Präsident und Aufsichtsrat-Mitglied Marcell Jansen sein. Der ehemalige Nationalspieler soll ein schwieriges Verhältnis zu Hoffmann haben. Mehrere Medien berichten zudem, dass Jansen sich selber Hoffnung mache, den Vorstandsposten von Hoffmann einzunehmen.

Möchte Jansen also Hoffmann verdrängen?

Darauf angesprochen, antwortete Hoffmann in der "Sport Bild". "Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen." Eine Mahnung schickte er gleich hinterher: "Ich glaube nicht, dass irgendjemand, dem der HSV etwas bedeutet, in Hinterzimmern destabilisierend wirkt."

Heißt also: Hoffmann wirft den anderen Beteiligten vor, nicht im Sinne des Vereins zu handeln. 

Es wäre auch möglich, dass Hoffmann im Amt bleibt und dafür Wettstein sowie Boldt ihre Posten räumen. Aufsichtsrats-Chef Max-Arnold Köttgen gilt nämlich als großer Unterstützer von Hoffmann. Fraglich ist allerdings, ob das genügt.

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Investor Kühne verlangt personelle Veränderungen

Investor Klaus-Michael Kühne, der 20,57 Prozent der Anteile der HSV AG hält, gilt nämlich wiederum eher als Hoffmann-Gegner und könnte seinen Einfluss geltend machen.

Auf die Frage, ob er für den Sommer personelle Veränderungen beim HSV erwartet, antwortete Kühne der "Zeit": "Ich hoffe es."

Ob er sich weitere finanzielle Unterstützungen des HSV vorstellen könne? "In der augenblicklichen Situation nein", antwortete er.

Das dürfte bedeuten: Geld gibt es nur, wenn der Vorstand nach den Vorstellungen von Kühne umgestaltet wird.

Für Hoffmann wäre dann wohl kein Platz mehr.

Oliver Jensen

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