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Perfekt! Funkel neuer "Löwen"-Bändiger

  • Aktualisiert: 08.09.2013
  • 14:16 Uhr
  • SID
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© Imago
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Der TSV 1860 München hat einen neuen Trainer: Routinier Friedhelm Funkel soll den Zweitligisten zurück in die Bundesliga führen.

München - Vor wenigen Wochen hat er Klub und Investor noch heftig attackiert, jetzt soll Aufstiegsexperte Friedhelm Funkel dem Fußball-Zweitligisten 1860 München den lang gehegten Traum von der Rückkehr in die Bundesliga erfüllen. Der 59 Jahre alte Trainer hat sich am Samstag nach tagelangen Verhandlungen mit den Löwen auf einen Einjahresvertrag mit Option auf einen Anschlussvertrag geeinigt. Funkel folgt auf den am vergangenen Samstag entlassenen Alexander Schmidt - und das, obwohl er den Verein und vor allem Geldgeber Hasan Ismaik kürzlich scharf angegriffen hat.

In einer Saisonvorschau auf die 2. Liga hatte Funkel in der Münchner tz geschrieben, die ständige Unruhe bei Sechzig nerve ihn "sogar aus der Entfernung. Wenn dieser Scheich (Ismaik, d.Red.) in den nächsten Monaten zur Abwechslung mal die Klappe hält und die Leute in Ruhe arbeiten lässt, dann kann das was werden (mit dem Aufstieg in die Bundesliga)." Ismaik soll "not amused" gewesen sein - dennoch stimmte er nun der Funkel-Personalie zu.

"Wir stehen alle hinter dieser Entscheidung und haben sie in Abstimmung mit allen Gremien und der ausdrücklichen Zustimmung unseres Investors Hasan Ismaik getroffen", sagte Präsident Gerhard Mayrhofer: "Friedhelm Funkel ist der Trainer, mit dem wir unser Saisonziel erreichen wollen. Wir sind überzeugt davon, dass er der Richtige ist, um das Löwen-Rudel sportlich zu führen."

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Ist Funkel der Richtige?

Die Löwen wollen mit Macht zurück ins Oberhaus - und Funkel scheint dafür der richtige Mann. Bereits fünfmal glückte ihm der Aufstieg in die Eliteklasse. Dennoch war es nach acht Stationen zuletzt still geworden um den Routinier. Nach seiner Tätigkeit bei Bayer Uerdingen, beim MSV Duisburg, Hansa Rostock, beim 1. FC Köln, Eintracht Frankfurt, Hertha BSC und beim VfL Bochum war er am 1. April 2012 bei Alemannia Aachen entlassen worden. Danach war die Erfahrung des Rekordhalters im deutschen Profifußball (1133 Einsätze als Spieler und Trainer) hierzulande kaum mehr gefragt.

Er habe einige Anfragen aus dem Ausland gehabt, sagte Funkel im vergangenen Dezember der WAZ. Aber: "Nach Japan oder China zu gehen, das ist nichts für mich. Das bin ich nicht." Viel lieber, verriet er dem Magazin 11Freunde vergangenes Jahr, wolle er "noch einmal in die Bundesliga. Das ist das Geilste!" Mit 1860 soll er dorthin zurück.

Bereits am Dienstag und Mittwoch hatte Funkel mit Vertretern der Löwen gesprochen. Doch Ismaik zögerte. Er wollte mehr Glamour für seinen Verein. Ein vereinsinternes Gipfeltreffen, an dem Ismaiks Cousin und Statthalter Noor Basha teilnahm, verlief am Donnerstag ergebnislos.

Debüt gegen den VfR Aalen

Vize-Präsident Peter Helfer sagte, der Klub warte jetzt auf ein Signal von Ismaik. Der, so wurde gemunkelt, sei jedoch von Funkel wegen dessen jüngster Kritik nicht überzeugt. Bald machte der Name Lothar Matthäus die Runde - ein Albtraum für alle Löwen-Fans, ist der Rekordnationalspieler doch ein Idol des FC Bayern.

Matthäus dementierte, mit 1860 Kontakt gehabt zu haben. Dagegen berichtete die Süddeutsche Zeitung von einer "Initiativbewerbung" des Managements des 52-Jährigen. Diese stieß bei den Sechzigern aber auf wenig Gegenliebe. "Der passt nicht zu uns mit seinen Soaps und seinem ganzen Schmarrn", wurde ein Vereinsvertreter zitiert.

Am Freitag flogen Geschäftsführer Robert Schäfer und Sportchef Florian Hinterberger nach Düsseldorf, um dort erneut mit Funkel zu sprechen - und erzielten Einigung. 1860, auch das sagte Funkel vor der Saison, könne in der 2. Liga "in der Spitzengruppe mitspielen". Nach sechs Spielen sind die Münchner Sechster, der Rückstand auf Aufstiegsplatz zwei beträgt lediglich zwei Punkte. Sein Debüt als Löwen-Coach wird Funkel am kommenden Freitag beim VfR Aalen geben.


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