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Fortuna-Coach gibt Lucien Favre Rückendeckung

Borussia Dortmund: Friedhelm Funkel sieht Spieler in größerer Verantwortung

  • Aktualisiert: 26.11.2019
  • 10:23 Uhr
  • SID
Article Image Media
© firo Sportphotofiro SportphotoSIDfiro SportphotoChristopher NEUNDORF
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Trainer Friedhelm Funkel vom Fußball-Bundesligisten Fortuna Düsseldorf nimmt seinen Dortmunder Kollegen Lucien Favre in Schutz.

Köln - Trainer Friedhelm Funkel vom Fußball-Bundesligisten Fortuna Düsseldorf nimmt seinen Dortmunder Kollegen Lucien Favre in Schutz und die BVB-Profis in die Pflicht. "Die Spieler sind in einer viel, viel größeren Verantwortung als der Trainer, denn sie haben in einigen Spielen nicht das abgerufen, was man von ihnen erwartet. Dann immer nur die Schuld dem Trainer zu geben, das ist einfach nicht richtig", sagte der 65-Jährige bei "100 Prozent Bundesliga ? Fußball bei Nitro".

Funkel weiter: "Es sind erwachsene Spieler, es sind teilweise Weltklasse-Spieler, und die müssen einfach eine bessere Leistung auf den Platz bringen." Am Sonntag auf der Mitgliederversammlung der Schwarz-Gelben hatte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke zwar dem Schweizer Coach Favre den Rücken gestärkt, gleichzeitig aber auch die nötigen Ergebnisse eingefordert.

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Funkel glaubt an Hallowach-Effekt beim BVB

Zum Auftritt des BVB am Mittwoch in der Champions League beim spanischen Meister FC Barcelona meinte Funkel: "Lucien weiß ganz genau, dass er mit seinem Team jetzt performen muss, dass er Ergebnisse erzielen muss. Die will er auch erzielen. Ich bin gar nicht so pessimistisch für das Spiel in Barcelona."

Er glaube, "dass die Mannschaft jetzt nach den Pfiffen, die sie erhalten haben auf der Jahreshauptversammlung, wach wird, und dass sie eben auch für ihren Trainer spielt". Funkel glaubt, "dass es gar nicht so eine schwere Aufgabe sein wird. Wenn ich 100 Prozent Leistung liefere, dann kann ich auch in Barcelona erfolgreich sein".

Watzke Favre
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Kommentar: Watzkes Wischiwaschi-Treueschwur kann Favre nicht retten

München - Knappe 40 Minuten dauerte die Rede von Hans-Joachim Watzke auf der Jahreshauptversammlung von Borussia Dortmund am Sonntag. Der überwiegend größte Teil davon ging für die sportliche Situation der Profi-Mannschaft drauf. Im Kern bleiben zwei bemerkenswerte Sätze hängen, beide behandeln die Zukunft von Trainer Lucien Favre."Es stand überhaupt nicht zur Diskussion, uns aktuell vom Trainer zu trennen", sagte Watzke relativ am Anfang seiner Rede und fasste so die nächtliche Krisensitzung im Anschluss an den desaströsen Auftritt des BVB gegen Paderborn aus seiner Sicht zusammen.Wenig später wandte sich der Klubchef direkt an Favre. "Du hast weiter unser Vertrauen, aber Du bist lange genug dabei, um zu wissen, dass Fußball am Ende über Ergebnisse definiert wird."Verknüpft man beide Aussagen, ist Watzkes Message an den Coach eindeutig: Du darfst hier solange weiterarbeiten, bis wir wieder ein Spiel verlieren. Ein Wischiwaschi-Treueschwur.Favre ist ein Dead Man WalkingWenn Watzke Favres Zukunft tatsächlich von den Ergebnissen abhängig macht, dann hätten die Bosse nach den Spielen beim FC Bayern und gegen Paderborn sehr wohl über den Trainer diskutieren müssen.Und das Statement von Michael Zorc nach dem Paderborn-Gruselkick lässt auch keinen anderen Rückschluss zu. "Es ist ja klar, dass das Thema öffentlich diskutiert wird und natürlich analysieren wir das sehr intensiv. Wir gehen mit Lucien Favre in das Spiel in Barcelona und erwarten, dass wir da eine deutliche Leistungssteigerung sehen", hatte der Sportdirektor der "Funke Mediengruppe" gesagt.Favre steht schon länger unter Beschuss. Hinter vorgehaltener Hand wurde im Umfeld des BVB geunkt, dass Favre schon nicht mehr Dortmund-Trainer wäre, wenn die Mannschaft die Spiele im DFB-Pokal gegen Borussia Mönchengladbach (2:1) und in der Champions League gegen Inter Mailand (3:2) jeweils nach Rückstand nicht noch gedreht hätte. Hierzu passt, dass die Bosse nach ran-Informationen in jener Zeit bei Roger Schmidt vorgefühlt haben. Favre ist in Dortmund nur noch ein Dead Man Walking, seine Entlassung eine Frage der Zeit. Nur eine Siegesserie mit überzeugenden Auftritten kann ihn noch retten, dass ihm der Turnaround noch gelingt, glaubt beim BVB aber niemand mehr wirklich.Investitionen von 130 Millionen Euro - keine Weiterentwicklung130 Millionen Euro gab Borussia Dortmund im Sommer für neue Spieler aus, gepaart mit dem forsch vorgetragenem Wunsch, mal wieder deutscher Meister zu werden. Doch die Mannschaft hat sich null weiterentwickelt und zuletzt sogar mehrfach versagt. Dem blutleeren Auftritt in München folgte ein noch schlimmerer gegen Paderborn, zumindest in der ersten Halbzeit.Freitagabend gab es erste "Favre raus"-Rufe und am Montag ließ ein echte BVB-Legende ihrem Frust freien Lauf.Bruno "Günna" Knust, Ex-Stadionsprecher, Texter und Sänger berühmter BVB-Lieder, kotzte sich auf Facebook so richtig aus. "Ich habe die Nase voll vom ewigen rumeiern, der kalte Schlag muss her. Langsam ist es doch egal wer auf der Trainerbank sitzt, ob es einer von uns hier ist oder Mauricio Pochettino oder der Belgier Voll von der Rolle. Zieht endlich einen Schlussstrich unter das Kapitel Favre. Er hat fertig!"Öffentliche Taktikkritik von Reus und HummelsFavres Position in Dortmund wurde am Freitag zusätzlich geschwächt - ausgerechnet von zwei Führungsspielern. Marco Reus und Mats Hummels stellten Favres Taktikansatz öffentlich in Frage: "Paderborn konnte in der ersten Halbzeit problemlos hinten rausspielen. Wir wussten nicht, wie wir pressen sollten. Das muss uns zu denken geben", sagte Reus. Hummels ergänzte: "Sagen wir mal so: im 4-1-4-1 tun wir uns leichter zu pressen. Ich lasse es dabei stehen."Favre galt noch nie als der große Motivator, jetzt werden ihm auch noch Mängel in seiner Kernkompetenz unterstellt. Von den eigenen Spielern. Ein absolutes No-Go."Marco Reus und Mats Hummels haben zuletzt öffentlich Systemkritik geübt und den Trainer damit in meinen Augen bloßgestellt", schrieb Olaf Thon in seiner "kicker"-Kolumne. Wie viele Experten ist auch der Weltmeister von 1990 der Meinung, dass Favre das nicht überleben wird. "Er hat die Kabine verloren. Lucien Favre wird gehen müssen, vermutlich noch in dieser Woche."Dortmund spielt auf eigene FaustBemerkenswert ist in der Taktikdiskussion auch folgender Nachsatz von Reus: "Der Trainer stellt uns immer super ein, nur wir bekommen es nicht auf den Platz. Wir spielen im Moment immer erst dann gut, wenn wir das Gefühl haben, dass wir nichts mehr zu verlieren haben."Heißt: Dortmund kommt mit den taktischen Anweisungen von Favre nicht zurecht und spielt dann - wenn die Partie schon verloren scheint - auf eigene Faust. Der BVB hat in dieser Saison auffällig viele erste Halbzeiten in den Sand gesetzt hat: in Berlin gegen Union, gegen Gladbach, gegen Inter, in München, gegen Paderborn. Mit ihrer Offensiv-Wucht ist es der Mannschaft dann aber doch hin und wieder gelungen, einen Rückstand aufzuholen, vor allem in den Heimspielen.Doch das kann den Coach nicht mehr retten. Lucien Favre und Borussia Dortmund - das passt einfach nicht mehr zusammen.Du willst die wichtigsten Fußball-News, Videos und Daten direkt auf Deinem Smartphone? Dann hole Dir die neue ran-App mit Push-Notifications für Live-Events. Erhältlich im App-Store für Apple und Android.

  • 26.11.2019
  • 16:13 Uhr

Nitro-Experte Steffen Freund beurteilt die Lage bei der Borussia kritischer: "Wenn das Pressing nicht funktioniert und die Mannschaft gegen den Ball Probleme hat und auch in den Halbzeiten wie beispielsweise gegen Mailand keinen Matchplan hat, dann ist der Trainer natürlich auch in der Verpflichtung."

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