Bayerns Königstransfer Dayot Upamecano: Zwischen Genie und Wahnsinn
- Aktualisiert: 06.10.2021
- 15:17 Uhr
- ran.de
Dayot Upamecano ist der teuerste Neuzugang des FC Bayern in der vergangenen Transferperiode. Doch die Leistungen des Franzosen sind inkonstant, nicht erst seit diesem Sommer.
München - Es ist sicher kein einfacher Abend für Dayot Upamecano.
Erstmals verliert der FC Bayern diese Saison. 1:2 gegen Eintracht Frankfurt.
Und Upamecano hat reichlich Anteil an den zwei Gegentoren. Beim Ausgleich verliert er den einköpfenden Martin Hinteregger nach einer Ecke aus den Augen, die er selbst durch einen vermeidbaren Ballverlust gegen Kristijan Jakic verursacht.
Beim überraschenden Siegtreffer durch Filip Kostic zieht er erst gegen den Serben im Zweikampf den Kürzeren, rutschte dann aus, ist beim Nachsetzen von Sam Lammers zu passiv und zu allem Überfluss aus Münchner Sicht kann er den Torschützen nicht am Abschluss hindern.
"Die ganze Kette sieht da nicht gut aus, nicht nur Upa", sagt Nagelsmann nach dem Frankfurt-Spiel am "DAZN"-Mikro und nimmt seinen Spieler in Schutz.
Elfmeter für Gladbach eigentlich ein Muss
Es ist allerdings nicht das erste Mal, dass Bayerns Königstransfer des Sommers nicht sicher wirkt.
Bereits am 1. Spieltag in Mönchengladbach hinterlässt er einen überforderten Eindruck, ist beim zwischenzeitlichen 0:1 aus Bayern-Sicht zu weit weg und stellt sich in der Schlussphase mehr als ungestüm an, was zu mindestens einem Strafstoß hätte führen können, wenn nicht müssen.
Gegen Frankfurt flop, dafür in Barcelona top
Die Kritik am jungen Franzosen will Nagelsmann nicht gelten lassen. "Wir pennen im Anschlussverhalten", sagt Bayerns Coach.
Doch Nagelsmann selbst weiß wohl am besten, dass Upamecano sich so nicht präsentieren kann, wenn es im Frühjahr 2022 in den ersten K.o.-Runden schon ums Ganze geht.
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Dabei zeigte der Franzose allerdings bereits, dass er es auch besser kann. Beim 3:0 in Barcelona in der Champions League war Upamecano ein Fels in der Brandung und kochte Luuk de Jong sowie Memphis Depay mehrfach ab, Barca gelang kein Schuss aufs Tor.
Leistungsschwankungen bereits in Leipzig
Doch dass der 22-Jährige unter Leistungsschwankungen "leidet", das ist Nichts Neues. Sein ganzes Jahr 2021 war ein einziges Auf und Ab. War er in der Hinrunde 2020/21 bei RB Leipzig noch Teil der besten Defensive der Bundesliga, unterliefen dem Franzosen im neuen Jahr mehrfach Fehler.
In der Champions League schied RB Leipzig gegen den FC Liverpool mit insgesamt 0:4 aus, Mohamed Salah und Sadio Mane liefen beinahe schon Kreise um den Franzosen, der heillos überfordert wirkte.
Ist es noch vertretbar, dass ein junger Spieler gegen zwei schnelle Weltklasse-Außenstürmer schlecht aussieht, waren seine Fehler im DFB-Pokal schmerzhafter.
Sein Aussetzer im Halbfinale gegen Werder Bremen verursachte den zwischenzeitlichen Ausgleich durch Leonardo Bittencourt und die Verlängerung gegen einen designierten Absteiger, im Finale gegen Borussia Dortmund ließ er sich mehrfach von Erling Haaland, der jünger als Upmaecano ist, abkochen. Haaland gelang beim 4:1-Sieg des BVB ein Doppelpack.
Upamecano als Investition in die Zukunft
Das alles ist den Verantwortlichen des FC Bayern nicht verborgen geblieben. Aber dabei darf man nicht vergessen: Dayot Upamecano ist erst 22, bald 23 Jahre alt, er ist immer noch ein sehr junger Spieler, der noch viel zu lernen hat.
Die 42 Millionen Euro, die nach Leipzig überwiesen wurden, hat der FC Bayern in die Zukunft investiert.
Logisch, an der Säbener Straße ist jedes Jahr das Triple das Ziel, auch in dieser Spielzeit. Aber während andere Innenverteidiger im Oktober 2021 vielleicht besser sind, kann sich Upamecano in seinem jungen Alter und seinen hervorragenden Anlagen eigentlich nur verbessern.
Schließlich stand der Franzose, der derzeit bei der Nationalmannschaft weilt, bei nahezu jedem europäischen Top-Club auf dem Zettel. Das wäre nicht der Fall, wenn fachkundige Scouts und Trainer in ihm nichts Besonderes sehen würden.
Denn dass er dies ist, zeigt er immer wieder. Nun muss er es nur konstant umsetzen.
Kai Esser
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