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Fragen und Antworten zur Fortsetzung der Bundesliga

Bundesliga: Es gibt nur EINE Lösung - Geisterspiele!

  • Aktualisiert: 17.03.2020
  • 00:04 Uhr
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© Getty
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Um den finanziellen Kollaps des deutschen Profi-Fußballs im Zeichen der Corona-Krise zu verhindern, muss die Saison 2019/20 irgendwie durchgezogen werden. Das ist das Ergebnis der Sitzung von DFL und Profiklubs. Gelingt das nicht, wird es wohl einige Vereine nicht mehr geben. ran.de hat alle Fragen und Antworten zur Zukunft des deutschen Profi-Fußballs.

München - "Die gesamte Gesellschaft und damit auch der Fußball erleben eine nie dagewesene Herausforderung." So beginnt die Pressemitteilung der DFL im Anschluss an das Treffen der DFL-Chefs mit Vertretern der 36 Profiklubs am Montag. 

Nach einer mehrstündiger Sitzung steht fest: Die Saison muss irgendwie durchgezogen werden, notfalls bis zum letzten Spiel ohne Zuschauer. Denn sonst kollabiert das System Fußball-Bundesliga und einige Vereine verschwinden von der Bildfläche.

ran.de hat alle Fragen und Antworten zur Zukunft des so heiß geliebten deutschen Profifußballs.

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Seifert: Vergabe der Medienrechte läuft wie geplant
News

DFL: Vergabe der Medienrechte wie geplant

Die DFL will die Ausschreibung der Medienrechte trotz der Coronakrise weiter wie geplant durchziehen.

  • 16.03.2020
  • 16:29 Uhr

Wann soll wieder gespielt werden?  

Der Partien des 26. Spieltag wurden schon ausgesetzt, die des 27. Spieltags werden es definitiv auch. "Die Bundesliga pausiert bis 2. April. Das bedeutet aber natürlich nicht, dass wir ab dem 3. April sicher wieder spielen. Die Eindämmung des Coronavirus hat Vorrang vor allem", betonte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert.  

Dass der Ball bis Anfang April ruhen wird, war bereits Ende der vergangenen Woche angedeutet worden. Da hatte das DFL-Präsidium erst nach langem Zögern den 26. Spieltag abgesagt und den Vorschlag unterbreitet, im März gar nicht mehr zu spielen.  

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Nächstes Treffen Ende März

Da das letzte März-Wochenende ursprünglich für Länderspiele reserviert war, fallen vorerst "nur" zwei Spieltage der ersten und zweiten Bundesliga aus.  

In der letzten März-Woche will die DFL mit den 36 Profiklubs erneut zusammenkommen, um über das weitere Vorgehen mit Blick auf den Spielplan zu entscheiden.  

Hierzu ist eine erneute Mitgliederversammlung geplant, bei der dann neben der weiteren allgemeinen Entwicklung auch die Entscheidung der UEFA über eine mögliche Verlegung der Europameisterschaft berücksichtigt werden kann.

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Was passiert mit den beiden bereits ausgesetzten Spieltagen?  

Darüber wurde auf der Versammlung am Montag nicht gesprochen. Es gibt aber zwei Szenarien: Beide Spieltage werden "hinten drangehängt"" sprich nach dem 34. Spieltag.

Oder die Saison 2019/20 wird mit nur 32 Spieltagen beendet. Alles unter dem Vorbehalt, dass überhaupt irgendwann wieder gespielt werden kann.  

Wird es in dieser Saison noch Spiele mit Zuschauern geben?  

Das ist nach jetzigem Stand sehr unwahrscheinlich. In der "ARD"-Sportschau am Sonntag hatte Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim-Watzke einer Austragung von Spielen mit Zuschauern bereits eine klare Absage erteilt.

"Ein normales Fußballspiel werden wir sehr lange nicht mehr erleben. Wenn wir in dieser Saison noch einmal spielen, dann werden es Geisterspiele sein. Das ist völlig klar", sagte Watzke. 

In der Pressemitteilung der DFL heißt es: Klubs und DFL intensivieren die bereits enge Abstimmung mit den Gesundheitsbehörden an den jeweiligen Standorten der Bundesliga und 2. Bundesliga sowie dem Bundesgesundheitsministerium, um zu jedem Zeitpunkt eine bestmögliche Einschätzung der Lage auch hinsichtlich Handlungsalternativen zu haben. Es steht außer Frage, dass den Anordnungen der staatlichen Stellen zu folgen ist. 

Warum wäre die Fortsetzung der Saison so wichtig? 

Es geht für eine Vielzahl von Vereinen schlicht und ergreifend ums nackte Überleben. Eine interne Erhebung der DFL hat ergeben, dass zehn von 36 Profivereinen der finanzielle Kollaps droht, sollten keine Fernseh- und Sponsorengelder mehr fließen. 

Die "Bild" nennt Werder Bremen, Fortuna Düsseldorf, Mainz 05, den 1. FC Köln, den SC Paderborn und den 1. FC Nürnberg als stark gefährdete Klubs.  

"Keiner in den 36 Vereinen liebt Geisterspiele, für einige Klubs sind sie aber die einzige Überlebenschance. Ich bitte die Millionen Fans um Verständnis, dass wir darüber nachdenken müssen", sagte Seifert. Im Klartext: Entweder Geisterspiele oder das Licht geht aus. 

"...dann wird es keine 20 Profiklubs mehr geben"

"Wer Spiele ohne Zuschauer kategorisch ausschließt, muss sich keine Gedanken mehr machen, ob wir bald mit 18 oder 20 Profiklubs spielen. Dann wird es keine 20 Profiklubs mehr geben", stellte Seifert klar.  

Die größten Einnahmen der Klubs sind die Medien- und Sponsoreneinnahmen. "Und wenn die alle wegfallen, ist es nur eine Frage der Zeit, bis es nicht mehr gut geht", sagte Seifert. 

Es gebe einen klaren Konsens bei allen Klubs, die Saison in irgendeiner Art und Weise - solange rechtlich möglich und gesundheitlich vertretbar - regulär zu Ende kommen zu lassen.   

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Kein Versicherungsschutz gegen Pandemien

Der DFL-Boss unterstrich noch einmal das wirtschaftliche Produkt Fußball-Bundesliga. "Durch die 612 Bundesligaspiele pro Saison sind rund 56.000 Jobs entstanden. Es steht mehr auf dem Spiel als nur ein paar Fußballspiele", erklärte Seifert.  

Seifert machte auch klar, dass die Klubs nicht gegen ausbleibende Einnahmen aus Ticketverkäufen oder TV-Rechten aufgrund der Spielabsagen in der Coronakrise versichert sind.

"Unser Versicherungsschutz deckt eine Pandemie nicht ab. Ich kenne auch keine Profiliga, in der das der Fall wäre", betonte er. 

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Welche Maßnahmen ergreift die DFL?  

Die DFL hat sich mit den Vereinen auf einen Notfall-Paragraphen geeinigt. Konkret geht es darum, Entscheidungen schneller und einfacher treffen zu können, um auch beispielsweise bei innerdeutschen Reisebeschränkungen handlungsfähig zu bleiben. Damit sind klare Verantwortlichkeiten und Entscheidungswege (u.a. durch die Möglichkeit zu Online-Mitgliederversammlungen) gewährleistet. 

Zudem will die DFL prüfen, ob und welche Anpassungen im Lizenzierungsverfahren möglich sind, um den Klubs entgegenzukommen.  

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Was kommt jetzt auf die Vereine zu?  

Ale 36 Profiklubs müssen die DFL umgehend und transparent mit Blick auf ihre aktuelle wirtschaftliche Situation in Kenntnis zu setzen und dabei auch eine Worst-Case-Betrachtung zu Grunde zu legen. Bis zur nächsten Mitgliederversammlung Ende März sollen Szenarien und konkrete Handlungsoptionen entwickelt werden.  

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Was passiert mit der Champions League und der Europa League? 

Bei dieser Frage kann die Bundesliga als Mitglied der UEFA nichts entscheiden, aber natürlich Empfehlungen abgeben. Die UEFA hat für Dienstag zu einer Krisensitzung über die Konsequenzen aus der Coronakrise für den europäischen Fußball gerufen - unter den gegenwärtigen Umständen per Telefon- und Videokonferenz.  

Zugeschaltet sind die 55 Mitgliedsverbände, sowie Vertreter der Europäischen Klubvereinigung ECA, in dem Europas Topvereine zusammengeschlossen sind. Auch die Spielergewerkschaft Fifpro wird zugegen sein, um die Interessen der Profis zu vertreten. 

Eine Entscheidung, wie es mit Champions und Europa League weitergeht, ist völlig offen. Anders als bei den nationalen Ligen haben nur noch ausgewählte Klubs dringendes Interesse an einer Fortsetzung der Wettbewerbe - die, die noch dabei sind. 

Aufgrund des engen Terminplans soll bei der UEFA bereits ein Final Four-Turnier anstelle des klassischen Endspiels diskutiert worden sein. Vier Teams spielen in den jeweiligen Wettbewerben den Sieger in einem Vierer-Turnier mit Halbfinale und Finale aus. Das gibt es bereits seit vielen Jahren im Handball.

Was passiert mit der EURO 2020? 

Die Durchführung des Turniers in der geplanten Zeit zwischen dem 12. Juni und 12. Juli ist praktisch ausgeschlossen. Ein Festhalten der UEFA an dem Termin wäre der Öffentlichkeit nicht vermittelbar und genauso wenig zu verantworten. Zudem machen die europäischen Ligen starken Druck, allen voran die Bundesliga. Klarer Tenor: Die EM interessiert aktuell vielleicht die UEFA, aber sonst niemanden.  

Seifert deutete an, dass er fest mit einer Verschiebung der Europameisterschaft rechnet: "Ich gehe davon aus, dass nach der UEFA-Konferenz die Ligen mehr Flexibilität haben und wir in den Mai und Juni hineinplanen können."

Alles spricht für eine Verlegung des Turniers in den Sommer des nächsten Jahres. Eine Verlegung auf Dezember diesen Jahres würde den Terminplan der Ligen zu sehr durcheinander wirbeln, daher gilt diese Lösung als unwahrscheinlich. 

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