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Zwei Spieler und ein Betreuer positiv getestet

Corona-Fälle beim 1. FC Köln: War's das schon mit dem Bundesliga-Neustart?

  • Aktualisiert: 02.05.2020
  • 15:41 Uhr
  • ran.de
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© getty
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Kaum starten die deutschen Profivereine mit den Corona-Tests, gibt es schon die ersten positive Fälle. Beim 1. FC Köln müssen zwei Spieler 14 Tage in Quarantäne. Welche Folgen haben die Covid-19-Fälle für den Klub und den geplanten Restart der Bundesliga? ran.de hat Fragen und Antworten.

München - Am 6. Mai ist D-Day. Kommenden Mittwoch will die Bundespolitik (endlich) konkrete Pläne aufzeigen, auf die viele Millionen Menschen in Deutschland sehnsüchtig warten. 

"Wir werden am 6. Mai sehr klare Entscheidungen fällen, in welcher Folge und in welcher Art und Weise Schule und Kita wieder möglich sind und auch unter gegebenen Bedingungen bestimmte sportliche Betätigungen", kündigte Bundeskanzlerin Angela Merkel an. 

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Die 36 Profi-Fußballklubs in Deutschland hoffen nach positiven Signalen auf grünes Licht für den Restart der 1. und 2. Bundesliga Mitte Mai. 

Als Teil umfassender Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen für den angestrebten Neustart, wurden letzten Donnerstag in den Klubs die ersten Corona-Tests durchgeführt - mit schlechten Nachrichten aus Köln. Bedeuten die positiven Covid-19-Fälle beim 1. FC Köln das jähe Ende aller Hoffnungen auf den Restart? ran.de klärt diese und andere Fragen. 

Was ist passiert? 

Laut Kölns Geschäftsführer Alexander Wehrle wurden vergangenen Donnerstag rund 60 Spieler, Trainer und Betreuer des Effzeh auf das neuartige Coronavirus getestet. Wie der Verein am Freitagabend mitteilte, wurden zwei Spieler und ein Mitarbeiter, nach einem Bericht des "Kölner Stadt-Anzeiger" ein Physiotherapeut, positiv auf das neuartige Coronavirus getestet. 

Alle drei sollen Teil einer Trainingsgruppe gewesen sein, die zuletzt aus zwölf Spielern bestanden habe. Die Infizierten weisen nach Klubangaben keine Symptome auf.

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Wie hat der 1. FC Köln reagiert?

Wie üblich wurden die betroffenen Personen umgehend für 14 Tage in häusliche Quarantäne geschickt. Aus Rücksicht auf die Privatsphäre der Infizierten will der Klub keine Namen nennen.

"Die Gesundheit und die Privatsphäre unserer Spieler und Mitarbeiter hat Vorrang vor allen anderen Überlegungen", wird FC-Geschäftsführer Horst Heldt auf der Homepage des Vereins zitiert. 

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Was bedeuten die positiven Fälle für den weiteren Trainingsbetrieb des FC? 

Erstmal gar nichts. Die negativ getesteten Spieler setzen ihre Arbeit in den Trainingsgruppen wie geplant fort. "Für uns ist entscheidend, ob das gesamte Konzept tragfähig ist. Durch die Tests können wir die Risiken im Alltag frühzeitig erkennen und entsprechend auch minimieren. Das Gesundheitsamt Köln hat uns klar mitgeteilt, dass alle Spieler, die negativ getestet wurden, weiterhin am Trainingsbetrieb teilnehmen können, weil sie nicht als Kontaktpersonen 1 eingestuft werden", erklärte Alexander Wehrle in einem Interview mit "Sky". 

Wehrle betonte mehrfach, dass der Klub sich strikt an die Empfehlungen der zuständigen Fachleute halte und sich bei DFB-Arzt Tim Meyer, dem Vorsitzenden der "Taskforce Sportmedizin/Sonderspielbetrieb" rückversichert habe. Eine Kollektiv-Quarantäne sei nicht notwendig und damit auch keine Abkehr vom geplanten Trainingsbetrieb unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln. 

Die nächsten Corona-Tests sollen am Sonntag stattfinden, ab Montag wird wieder trainiert. Das erste Mannschaftstraining ist für Mittwoch geplant. 

Was entgegnen die Kritiker? 

Karl Lauterbach ließ sich nicht lange bitten. Der Gesundheitsexperte der SPD und Epidemiologe ist starker Gegner einer Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Bundesliga und wetterte auf Twitter gegen die Kölner: "Wer mit Covid-19 trainiert, riskiert Schäden an Lunge, Herz und Nieren. Ich wundere mich, dass Spieler das mit sich machen lassen. Fußball soll Vorbild sein, nicht 'Brot und Spiele'." 

Das Kölner Problem aktuell ist, dass die Infektionsketten noch nicht zurückverfolgt wurden und somit zumindest die Möglichkeit im Raum steht, dass sich die drei infizierten Personen im Training gegenseitig angesteckt haben, zumal sie der gleichen Gruppen angehören sollen. 

Sollte dem so sein, hätte das fatale Auswirkungen auf den geplanten Start des Mannschaftstrainings. Wie will man Übungen mit 25 Spielern rechtfertigen, wenn Infektionen schon im kleinen Kreis nicht verhindern werden können? 

Zudem würde es einer erneuten Diskussion über eine kollektive Quarantäne im Fall von positiv Getesteten Futter geben.

Sind die Kölner Fälle ein Rückschlag für den geplanten Neustart der Bundesliga? 

Vorerst nicht. Die Vereine, im konkreten Fall der 1. FC Köln, machen nichts in Eigenregie, sondern halten sich penibel an die Vorgaben der Experten und zuständigen Behörden. Und so lange die ihr "Ok" geben, das weitertrainiert und eventuell bald auch wieder gespielt werden darf, kann man den Klubs keinen Vorwurf machen. 

"Ich teile die Befürchtung nicht, dass die positiven Fälle beim 1. FC Köln Auswirkungen auf eine Entscheidung der Politik haben. Unser Konzept wurde vom Gesundheitsamt Köln, dem Bundesarbeitsministerium und dem Robert-Koch-Institut als tragfähig eingeschätzt und das ist es auch nach den positiven Fällen immer noch", sagte Alexander Wehrle.

Natürlich wäre jeder weitere positive Corona-Fall in einem der 36 Profiklubs Wasser auf die Mühlen derer, die gegen einen Neustart sind. In der Politik ist die Zahl der Fürsprecher aber klar in der Überzahl.

Die SPD-Ministerpräsidenten Stephan Weil (Niedersachsen) und Dietmar Woidke (Brandenburg) wehren sich; sie wollen erst eine Perspektive für Breitensportler und Kinder. Der Rest, allen voran die mächtigen Armin Laschet (NRW) und Markus Söder (Bayern), sowie Kanzleramtsminister Helge Braun, wollen der Bundesliga eine Sonderrolle gewähren. 

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Wie gehen die Spieler mit der ganzen Situation um? 

Höchst unterschiedlich. Gladbach-Profi Stefan Lainer sagt im Exklusiv-Interview mit ran.de: "Es ist ja nicht so, dass wir einfach drauf los spielen. Es gibt Sicherheitsvorkehrungen und viele Maßnahmen, um uns Spieler zu schützen. Aus diesem Grund habe ich wenig Angst und mache mir auch keine Gedanken, ob ich mich jetzt infizieren könnte oder nicht. Ich vertraue wirklich auf alle Vorkehrungen und versuche, mich persönlich auch täglich daran zu orientieren."

Während in der Bundesliga die Vorfreude und Anspannung bei vielen Spielern steigt, gibt es in England eine prominente sehr kritische Stimme. "Die Mehrheit der Spieler hat Angst, weil sie Kinder und Familien haben", sagte Sergio Agüero, Star von Manchester City, zu einem möglichen Neustart der englischen Premier League. 

Der Argentinier erklärte zudem, er und seine Teamkollegen würden "ziemlich nervös und besonders vorsichtig" sein, wenn sie auf den Platz zurückkehren würden. "Wenn eine Person krank ist, werden wir denken, 'was passiert hier?'", meinte der Rekordtorschütze der "Skyblues". 

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