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Das droht dem HSV im Abstiegsfall

Entscheidungsspiel Nordderby: Warum die Zukunft des Hamburger SV in der Hand von Werder Bremen liegt

  • Aktualisiert: 24.02.2018
  • 11:10 Uhr
  • ran.de
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© imago/Claus Bergmann
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Verliert der Hamburger SV das Nordderby gegen den SV Werder Bremen, wäre der Abstieg kaum noch abzuwenden. Die Folgen wären dramatisch: Es droht der Ausverkauf, Finanznot und der finale Bruch mit den Fans.

Hamburg - Ausgerechnet der SV Werder Bremen könnte am Samstagabend zum Totengräber des Hamburger SV werden. Denn verlieren die formschwachen Hamburger das Nordderby gegen Werder (Samstag, ab 18 Uhr im LIVETICKER), beträgt der Rückstand auf das rettende Ufer bereits sieben Punkte. Der HSV hätte mickrige 17 Punkte aus 24 Spielen auf der Habenseite. Seit der Wiedereinführung der Relegation 2008/2009 benötigten die Klubs im Schnitt 31,7 Punkte für Relegationsplatz 16. Auch wenn der Bundesliga-Dino dem Abstieg in den vergangenen Jahren teilweise mit viel Dusel abwenden konnte - 15 Punkte aus dann verbleibenden zehn Spielen sind in der derzeitigen Verfassung schlicht utopisch.

Vorstandsboss Heribert Bruchhagen gab kürzlich unumwunden zu, dass sich der HSV längst mit dem Abstiegsszenario beschäftigt und auch an den Lizenzunterlagen für die 2. Liga arbeitet (Deadline: Mitte März). "Frankfurt ist viermal abgestiegen, Köln fünfmal und Schalke dreimal. Siehe da, die Vereine gibt es immer noch. Es kann im Sport keine Apokalypse ausgerufen werden, wenn es anders kommt", beschwichtigte Bruchhagen kürzlich. Demonstrative Gelassenheit angesichts des drohenden ersten HSV-Abstiegs aus der Bundesliga.

Doch wie ginge es beim HSV im Abstiegsfall weiter? Droht sogar ein Lizenzentzug? Und welche Spieler bleiben? Die wichtigsten Fragen und Antworten.

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Droht dem HSV der finanzielle Kollaps?

100 Millionen Euro Verbindlichkeiten hat der HSV inzwischen angehäuft. Dazu würden die TV-Gelder für den HSV von 39,24 Millionen Euro in der letzten Saison auf im Abstiegsfall 20 Millionen Euro in dieser Saison sinken. Fast 50 Prozent weniger Einnahmen. In der 2. Liga wären es ähnlich wenig. Kurios: Dem HSV drohen in der kommenden Saison zusätzliche Ausgaben - aus Erfolgsgründen. Die zweite Mannschaft liegt derzeit gut im Rennen um den Aufstieg in die 3. Liga. Die Folge wäre ein wohl dreimal höherer Etat für die U21 (von 1 auf rund 3 Millionen Euro). Dabei muss der HSV doch gerade jeden Cent zweimal umdrehen ...

Immerhin: Laut "Sport Bild" wäre die Lizenz für die 2. Liga dennoch nicht gefährdet. Denn liquide ist der HSV trotz Schulden. Die Rückzahlung laufender Kredite wurde zuletzt schon gestreckt. Die inzwischen schon fast 50 Millionen Euro, die der HSV irgendwann an Klaus-Michael Kühne zurückzahlen muss, werden erst für den Fall einer Teilnahme am internationalen Wettbewerb teilweise fällig. Eine komplette Rückzahlung erst bei drei Teilnahmen. Und nie war der HSV davon weiter entfernt als zurzeit. Schlechte Nachrichten für Kühne, für den inzwischen sogar Tim Wiese Mitleid hat. "An seiner Stelle würde ich mit der Abrissbirne in den Volkspark einrücken", sagte der Ex-Keeper und Wrestler der "Bild". Ein Jahr 2. Bundesliga wäre für den HSV wohl unter Lizenzauflagen machbar. Noch länger? Schwierig!

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Wie würde der Kader aussehen?

Die Verträge von gestandenen Bundesligaspielern wie Nicolai Müller, Dennis Diekmeier, Gotoku Sakai, Aaron Hunt, Lewis Holtby, Sejad Salihovic und Sven Schipplock laufen im Sommer aus. Kaum vorstellbar, dass auch nur eine der teuren Enttäuschungen im Abstiegsfall bleibt. Alle längerfristigen Verträge wären auch in der 2. Bundesliga gültig. Der HSV hätte also einen Kader – aber wohl einen viel zu teuren. Großverdiener wie Filip Kostic oder der derzeit verliehene Pierre-Michel Lasogga müssten verkauft werden – notfalls zum Schleuderpreis. Besonders bitter: Toptalent Jann-Fiete Arp wäre im Abstiegsfall wohl kaum zu halten. Um einen kompletten Neuanfang würde der HSV nicht umhin kommen.

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Was machen die Fans?

Es brodelt in Hamburg: Schon bei der Niederlage gegen Leverkusen hing ein Transparent mit der Drohung "Bevor die Uhr ausgeht, jagen wir euch durch die Stadt" hinter dem Tor. Vor dem Nordderby gegen Bremen heizte der neue HSV-Präsident Bernd Hoffmann die Stimmung weiter an: "Wir kommen mit 4.000 oder 5.000 Hamburgern zu Werder Bremen und dann werden wir dort mal so richtig aufmischen." Mutige Worte, die im Falle einer Niederlage gewaltig nach hinten losgehen könnten. Denn nach Jahren des Existenzkampfs bröckelt der Rückhalt bei den Fans längst. Nicht auszuschließen, dass sich der Frust der Anhänger bei einer Derby-Pleite mit aller Wucht gegen das eigene Team und die Verantwortlichen richtet.

Nicht wenige wünschen sich längst das Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Aber: Schon beim VfB Stuttgart hatte der Abstieg reinigende Wirkung. Der Neuanfang mit unvorbelasteten Spielern hat beim VfB Verein und Fans wieder zusammenrücken lassen. Auch ein Szenario für den HSV?

Was passiert mit der Bundesliga-Uhr?

Spieler kommen und gehen, aber was wird mit der Bundesliga-Uhr, die seit 2001 in der Nordost-Kurve des Volksparkstadions die Dauer der Bundesliga-Zugehörigkeit des Dinos anzeigt? Option A: Sie bleibt für immer stehen – bei knapp 55 Jahren. Option B: Der HSV überreicht die Uhr an den neuen Bundesliga-Dino. Das wäre der FC Bayern, der in der kommenden Saison in seine 54. Bundesliga-Spielzeit in Folge geht. Uhren-Freund Karl-Heinz Rummenigge würde sich sicherlich freuen.

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