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Hertha BSC holt ein 0:3 in Düsseldorf auf

Hertha BSC und die Frage, wer hier wen verarscht

  • Aktualisiert: 29.02.2020
  • 00:07 Uhr
  • ran.de / Rainer Nachtwey
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© imago images/Kirchner-Media
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Hertha BSC zeigt auch im dritten Spiel unter Klinsmann-Nachfolger Alexander Nouri von "totalem Fiasko" bis "Moral und Mentalität" alles. Seine Maßnahmen werfen aber Fragen auf.

München/Düsseldorf - Als hätten sie es vorher gewusst: "Wer verarscht hier eigentlich wen?"

Das Plakat der Hertha-Fans sagt alles. Alles über das Spiel, alles über die Mannschaft, alles über den Trainer.

Alles über die Situation hinter dem Spiel, alles hinter der Mannschaft, alles hinter dem Trainer.

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Punktgewinn nach 0:3-Rückstand

Alles über zwei Halbzeiten, bei denen man nicht weiß, ob es einfach nur schlimm oder noch schlimmer ist.

Ist es schlimm, dass Hertha BSC beim 3:3 bei Fortuna Düsseldorf in der zweiten Halbzeit auch nur wenig andeutet, was es könnte, und es trotzdem zu drei Toren und einem Punkt reicht?

Oder ist es noch schlimmer, dass die Berliner in den ersten 45 Minuten jeglichen fußballerischen Aspekt vermissen lassen, 0:3 in Rückstand geraten, aber trotzdem als moralischer Sieger hervorgehen?

"Wer verarscht hier eigentlich wen?" Es ist so bizarr, es ist so einfach auszudrücken. Es ist einfach so wahr.

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0:2 nach zehn Minuten

Da ist der Moment, als Alexander Nouri leicht lächelnd vor dem Spiel noch am "DAZN"-Mikrofon steht.

Er versprüht einen gewissen Optimismus, erklärt seine sieben Wechsel im Vergleich zum 0:5 gegen den 1. FC Köln.

Keine 30 Minuten später ist das leichte Lächeln verschwunden, der Optimismus verflogen. Hertha BSC ist wieder an dem Punkt, an dem es gegen Köln aufgehört hatte.

Nach haarsträubenden Fehlern steht es 0:2. Nach zehn Minuten.

Und wir fragen uns: "Wer verarscht hier eigentlich wen?"

Klinsmann noch immer omnipräsent

"Mein Job ist es, die Mannschaft bestmöglich vorzubereiten", hatte Nouri vor diesen ersten zehn Minuten gesagt.

Nach den zehn Minuten stellt sich nur die Frage: Was hat er in der Vorbereitung gemacht?

Klar, in Berlin herrscht im Umfeld von Hertha BSC eine enorme Unruhe. Der Klinsmann-Rücktritt, die Windhorst-Pressekonferenz, das Klinsmann-Protokoll. Kein Moment vergeht, in dem es nicht heißt: Klinsmann hier, Klinsmann da.

Dabei ist Jürgen Klinsmann ja gar nicht mehr da.

Doch auch im Training ist Klinsmann mit seinem Protokoll und der "Steigerung des Mehrwerts" wieder vorhanden. Thomas Kraft lässt grüßen.

Und wieder fragen wir uns: "Wer verarscht hier eigentlich wen?"

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8 Gegentore in 135 Minuten

Doch statt diese negative Energie der Klinsmann-Ohrfeigen in positive zu wandeln, zerfällt Hertha gegen die Düsseldorfer in Einzelteile - statt als Mannschaft zusammenzuwachsen.

"Es geht darum, dass wir als Mannschaft erfolgreich sind. Alles andere zählt nicht", hatte Nouri wiederum vor dem Spiel gefordert.

Das Team hört aber nicht auf den Trainer.

Die sieben Neuen in der Startelf - ein Leistungsunterschied zu der Mauer-Mannschaft gegen Köln ist nicht zu erkennen. Obwohl es mit den Neuen Javairo Dilrosun, Dodi Lukebakio zu den bereits in Köln eingesetzten Matheus Cunha und Krzysztof Piatek eine äußert offensive Ausrichtung ist.

Nouri versucht es mit stabiler Defensiv-Ausrichtung gegen den FC - 5 Gegentore in 90 Minuten.

Offensives Flügelspiel gegen die Fortuna - 3 Gegentore nach 45 Minuten.

Seine Maßnahmen greifen ins Leere. Dabei müsste es für ihn ein Leichtes sein, gerade in dieser ganzen Situation um das Klinsmann-Protokoll die Mannschaft hinter sich zu bringen, eine verschworene Einheit zu formen, eine Alle-und-vor-allem-Klinsi-sind-gegen-uns-Einheit.

Sportdirektor Michael Preetz hatte vor der Partie nie von einem Do-or-Die-Spiel für Nouri gesprochen. Musste er auch nicht. Es war ja klar.

Denn zur Pause fragen wir uns: "Wer verarscht hier eigentlich wen?"

Erste Halbzeit ein "totales Fiasko"

Als "totales Fiasko" bezeichnet Per Skjelbred bei "DAZN" die erste Halbzeit.

Und dann diese zweiten 45 Minuten. Fußballerisch nicht überragend, aber besser. Schlimmer geht es ja auch nicht mehr.

Erst das kuriose Eigentor von Erik Thommy bringt sie überhaupt wieder ins Spiel.

Aber Nouris Wechsel greifen. Maximilian Mittelstädt und Marius Wolf für Dilrosun und Lukebakio - Hertha findet auf einmal statt.

"Wir haben Düsseldorf höher angelaufen. Wir haben Mentalität und Moral gezeigt. Man sieht, dass wir ein Team sind", sagt Mittelstädt.

Ein Team? Und was ist in den ersten 45 Minuten? "Wer verarscht hier eigentlich wen?"

"Trainer muss nichts sagen"

Dass es noch zum 3:3 kommt und beim 3:3 auch bleibt ist glücklich, aber auch passend.

Das 2:3 von Matheus Cunha symbolisch für dessen Willen und Qualität, der Elfmeter an Piatek streitbar, die anschließende Parade von Kraft gegen Nana Ampomah glänzend, das Abseits bei Ampomahs kurzzeitigem 4:3, ehe es aberkannt wird, eindeutig.

"Das ist ein wichtiger Punkt. Sehr wichtiger Punkt", sagt Kapitän Skjelbred. Dabei ist es mehr als ein Punkt. Der eine Punkt hält Düsseldorf auf Abstand, es sind weiterhin sechs Zähler.

Und es ist ein Punkt für den Trainer, dass er weitermachen darf. Zumindest sind die Aussichten besser als zur Halbzeit. Was hat er also gesagt?

"Nach einem 0:3 zur Pause braucht kein Trainer etwas sagen", meint Skjelbred zur Kabinenansprache.

Gar nichts? Wirklich gar nichts? Da bleibt nicht mehr viel zu sagen, außer: "Wer verarscht hier eigentlich wen?"

Rainer Nachtwey

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