Ex-Trainer findet auch kritische Worte
Jürgen Klinsmann über seinen Hertha-Abschied: "Habe sicherlich Fehler gemacht"
- Aktualisiert: 06.07.2020
- 11:02 Uhr
- ran.de
Mit einem lauten Knall hat Jürgen Klinsmann Hertha BSC im Februar verlassen. Nun äußert er sich und zeigt sich selbstkritisch. Doch eine kleine Spitze in Richtung Klubführung kann er sich nicht verkneifen.
München - Ist das späte Einsicht? Mehrere Monate nach seinem unrühmlichen weil plötzlichen Abschied von Hertha BSC hat Jürgen Klinsmann eine Entschuldigung in Richtung Hauptstadt geschickt.
"Es tut mir sehr leid, wie mein Weggang von Hertha BSC zustande kam, nachdem wir sechs Punkte zwischen uns und den Relegationsplatz gelegt hatten", erklärte der 55-Jährige im Interview mit der "dpa". Er nutzte also auch die Chance, um auf den sportlichen Fortschritt unter seiner Regier hinzuweisen.
Klinsmann möchte sich "nochmals entschuldigen"
Weiter gestand der Weltmeister von 1990 ein: "In der Umsetzung meines Weggangs habe ich sicherlich Fehler gemacht und dafür möchte ich mich nochmals entschulden." Dass dieser Abschied von vielen Störgeräuschen begleitet wurde, hing auch mit der wenig später an die Öffentlichkeit geratenen Klinsmann-Analyse zusammen, in der der Ex-Profi einigen Akteuren jeglichen Mehrwert abspricht.
Die daraufhin entbrannte Diskussion nimmt Klinsmann aber nicht auf seine Kappe, denn: "Dass anschließend eine Analyse, die ich in meiner Eigenschaft als Berater des Investors für den internen Gebrauch erstellt habe, an die Öffentlichkeit kam, hat allen Beteiligten geschadet. Mir ist heute noch ein Rätsel, wie das an die Medien kam."
Kleine Spitze gegen Klubführung
Ganz ohne Kritik an der Klubführung kommt Klinsmann, der als enger Vertrauter von Investor Lars Windhorst auch im Aufsichtsrat saß, dann aber auch nicht aus. So moniert er mit Blick auf seine vergebliche Hoffnung auf mehr Macht innerhalb des Vereins und der gescheiterten Vertragsverlängerung: "Wir haben es damals in zehn Wochen leider nicht geschafft, zu einer schriftlichen Vereinbarung zu kommen."
Doch dies sei nun "Vergangenheit. Das Allerwichtigste ist, dass Hertha den Klassenverbleib geschafft hat und in der Bundesliga bleibt." Die Rettung gelang letztlich mit Rang zehn und zehn Zählern Vorsprung auf den Relegationsplatz souverän. Nach den ganzen Querelen unter der Saison eine nicht zu unterschätzende Leistung von Klinsmanns Nach-Nachfolger Bruno Labbadia und dessen Trainerteam.