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Bundesliga

Leroy Sane als Sorgenkind des FC Bayern München: Er will doch nur spielen

  • Aktualisiert: 12.09.2021
  • 14:23 Uhr
  • ran.de / Andreas Reiners
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© imago images/Revierfoto
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Leroy Sane ist nach einer schwierigen Zeit beim FC Bayern im Moment auf einem guten Weg, seine Formkurve zeigt nach oben. Bayerns Sportvorstand Hasan Salihamidzic glaubt an den 25-Jährigen, er will Sane vor allem als Führungsspieler sehen.

München – Es gibt Fußballer, die brauchen den sprichwörtlichen Tritt in den Hintern.

Sie brauchen klare, deutliche Ansagen, auch mal sehr offene Worte. Fußballer müssen aber auch hin und wieder mal "gestreichelt" werden, sie benötigen Vertrauen, eine besondere Aufmerksamkeit des Trainers. Eine enge Linie, aber auch mal die lange Leine. 

Oft ist der Mittelweg der richtige, um die Balance zu finden zwischen Zuckerbrot und Peitsche.

Julian Nagelsmann und Hansi Flick haben bei Leroy Sane als Trainer des FC Bayern und der deutschen Nationalmannschaft den richtigen Mix gefunden. Und der Bayern-Star hat gleichzeitig ganz offensichtlich den Schalter umgelegt.

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Pfiffe haben Hasan Salihamidzic getroffen

Ob die Pfiffe der eigenen Fans aus dem Spiel gegen Köln dabei "geholfen" haben, ist unklar. Klar ist: Die Pfiffe taten sogar Hasan Salihamidzic weh. Die musste der Bayern-Sportvorstand erstmal schlucken, obwohl sie ihm nicht galten. Klar ist aber auch: Seitdem hat Sane Tempo aufgenommen, erst beim FC Bayern, dann auch bei der Nationalmannschaft.

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"Wir haben darüber viel gesprochen. Er reflektiert natürlich auch, und er ist auch nicht zufrieden, wie viele Spiele gelaufen sind", sagte Salihamidzic bei "Sky90".

Er weiß, wie sich Gegenwind anfühlt, er hat ihn als Bayern-Macher oft genug abbekommen. Häme, Kritik – der 44-Jährige weiß, wie er damit umgehen muss, wie er die Breitseiten vielleicht sogar für sich nutzen kann, wie sie ihn stärker machen.  

Beim 25 Jahre alten Sane sind es aber nicht die Dauer-Diskussionen über seine Auftritte, das ständige Sezieren seiner Darbietungen, sondern eher die Seelen-Streicheleinheiten, die helfen.  

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Körpersprache ein Problem

Sein Problem war lange die Körpersprache, und sie ist es teilweise immer noch. Wenn es bei einem Spieler nicht läuft, und er die Schultern hängen und das Engagement visuell schleifen lässt, ist es mit der Aufmunterung und dem Verständnis schnell vorbei. Dann können die Bewertungen auch schnell mal unfair werden. Den Stars wird viel verziehen, solange sie sich nur reinhängen. Vermeintliches Diven-Gehabe kann schnell nach hinten losgehen.

Hinzu kommt: Spieler wie Sane mit einer gewissen Extravaganz auf und abseits des Platzes polarisieren. Eine Ablöse von 50 Millionen Euro macht es in Sachen Erwartungshaltung nicht einfacher. 

Sane ist mehr Edeltechniker als Kilometerfresser, und "Bling-Bling" und "Tiki Taka" gehen solange gut, wie die Leistung stimmt, die Gratwanderung ist aber schmal. Die Bayern wollen zwar auch gar keinen Dauerläufer Sane, der Joshua Kimmich Konkurrenz macht. Sie wollen aber auch keinen Mitläufer, der hin und wieder mal ein Kunststückchen auspackt.

Sane soll vorangehen. Mit Körpersprache, mit Leistung.

"Er soll und will Führungsspieler sein"

Die Krux bei Spielern wie Sane: Sie leben vom Selbstvertrauen, denn mit der Sicherheit kommt der Mut, mit ihm Risikobereitschaft und Leidenschaft, und am Ende dann die Spielfreude. Es sind einige Rädchen, die passen müssen. "Er hat seine Klasse oft aufblitzen lassen, aber er soll und will Führungsspieler sein", sagt Salihamidzic. "Dass er Spiele entscheidet. Er muss nicht zehn Mal grätschen, aber er soll die Körpersprache haben, die wir von ihm verlangen. Er hatte viele Ballverluste, mit denen er auch nicht zufrieden ist."

Salihamidzic vertraut dabei vor allem auf Nagelsmann. "Julian wird das machen. Er wird ihn stärker und stärker machen, er wird gefährlicher werden und Tore machen", sagte Salihamidzic. Und schob fast schon trotzig hinterher: "Ich glaube an ihn. Er hat damit schon angefangen. Er kann mehr, und es muss mehr kommen." 

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Nagelsmann wiederum weiß: "Leroy hat die Qualitäten, überall auf dem Platz eine tragende Rolle spielen zu können können, unabhängig von der Seite oder der Position."

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In die richtige Richtung entwickelt

Er habe sich in die richtige Richtung entwickelt, sagte Nagelsmann vor dem Spiel gegen seinen Ex-Klub RB Leipzig. Diese Richtung hat der 25-Jährige bestätigt: Sane steuerte einen Treffer zum 4:1-Sieg bei, lief mit rund elf Kilometern tatsächlich fast so viel wie Kimmich (11,9), hatte 57 Ballkontakte und eine Passquote von 87 Prozent. Dass er nach sensationellen Ballannahmen immer noch Chancen liegen lässt, gehört zum Prozess dazu. Dass er am Ende Krämpfe hatte, zeigt allerdings auch die positive Entwicklung.

Sane haut sich rein. Flick und Nagelsmann bauen ihn auf, schirmen ihn ab, lassen ihn machen. "Man muss ihn einfach spielen lassen", sagte Nagelsmann. Im Moment scheint das der richtige Mix zu sein. 

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