Weltmeister glänzt beim Supercup-Sieg über BVB
Lucas Hernandez: Der 80-Millionen-Mann scheint endlich angekommen zu sein
- Aktualisiert: 01.10.2020
- 12:31 Uhr
- ran.de/Julian Huter
Lucas Hernandez erlebt nach seinem Rekord-Transfer von Atletico Madrid ein schwieriges erstes Jahr beim FC Bayern München. Der Druck ist immens - doch in der Anfangsphase der Saison zeigt der Verteidiger, warum der deutsche Rekordmeister so viel Geld für ihn in die Hand genommen hat. Sein Formaufschwung könnte sich für die Bayern auch abseits des Platzes positiv auswirken.
München - Lucas Hernandez hatte gerade erst eine Saison beim FC Bayern verbracht und dabei nur 25 Pflichtspiele bestritten. Trotzdem wurden schnell die ersten kritischen Stimmen laut. Warum der deutsche Rekordmeister denn so viel Geld für einen Spieler ausgegeben habe, der der Mannschaft kaum weiterhelfe, fragten sich viele. Der teuerste Neuzugang der Vereinsgeschichte - rund 80 Millionen Euro Ablöse zahlten die Münchner an Atletico Madrid - war beim historischen Triple-Triumph nicht Hauptdarsteller, sondern nur Mitläufer. Schnell geisterte das Wort "Fehleinkauf" durch die sozialen Medien.
Dabei konnte Hernandez selbst kaum etwas für sein unauffälliges Debütjahr. Der französische Weltmeister kam mit großen Vorschusslorbeeren und dem Druck, das sein Mega-Preisschild mit sich brachte an die Säbener Straße - und war bereits verletzt, bevor er überhaupt offiziell ein Spieler des FC Bayern war. Knieverletzung - Operation.
FC Bayern: Hernandez endlich gesund
Genauso wenig hat Hernandez selbst entschieden, dass Bayern für seine Dienste eine Unsumme an Atletico überwies, er wäre nicht der erste Jungstar, der am Druck zerbricht. Aktuell ist Torwart Kepa Arrizabalaga vom FC Chelsea ein prominentes Beispiel.
Doch nun ist Bayerns Rekordmann endlich gesund - und lässt jenes Talent aufblitzen, mit dem er die Bayern-Chefetage in seinen Atletico-Tagen verzückte. Physisch, stark in der Luft und äußerst kompromisslos in den Zweikämpfen. Diese Qualitäten bewies der Franzose schon beim zähen Finale um den UEFA Supercup gegen den unbequemen FC Sevilla.
Auch beim Sieg in der deutschen Ausgabe über den BVB (3:2) tat sich Hernandez in einer teils unkonzentriert wirkenden FCB-Hintermannschaft als bester Defensivakteur der Münchner hervor. Der Weltmeister von 2018 gewann laut "kicker" starke 83 Prozent seiner Zweikämpfe - zum Vergleich seine Innenverteidiger-Kollegen auf BVB-Seite, Mats Hummels und Manuel Akanji, gewannen 60 bzw. 71 Prozent ihrer Duelle.
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Wird Hernandez zum Faktor im Alaba-Poker?
Es ist natürlich nur eine kleine Stichprobe, die Hernandez bisher geliefert hat. Doch als er zuletzt gegen die TSG Hoffenheim auf der Bank saß, kassierten die Bayern prompt vier Gegentore. Es schein zumindest so, als wäre der 80-Millionen-Mann nach über einem Jahr endlich beim FC Bayern angekommen.
Der Formaufschwung könnte sich für die Bayern vielleicht sogar neben dem Platz positiv auswirken. Die Zukunft von David Alaba ist weiterhin ungeklärt, bis Hernandez an dessen Klasse herankommt, ist es freilich noch ein weiter Weg. Doch ein 24 Jahre alter Hernandez, der sein Potenzial andeutet, mit dem wiedergenesen Niklas Süle auf Jahre das Herzstück einer neuen FCB-Verteidigung zu bilden, dürfte die Verhandlungsposition der Bayern-Beletage sicher nicht verschlechtern.
Julian Huter
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