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Max Eberl exklusiv: "Wir sind heiß auf die Europa League"

  • Aktualisiert: 01.08.2014
  • 18:11 Uhr
  • ran.de/Andrea Kaiser
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© getty
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Am Rande des Telekom Cups FC Bayern München vs. Borussia Mönchengladbach (alle Highlights im Video) sprach ran-Moderatorin Andrea Kaiser mit Gladbachs Manager Max Eberl über die Europa-League-Teilnahme und weitere mögliche Spielerverpflichtungen. 

Andrea Kaiser: Max Eberl, die kabel-eins-Zuschauer würden sich unglaublich über Mönchengladbach in der Europa League freuen. Können Sie die Freude teilen?

Max Eberl: Auf jeden Fall. Wir sind unglaublich stolz, dass wir es in der letzten Saison mit dem sechsten Platz in die Play-off-Runde geschafft haben. Wir haben 34 Spieltage darauf hingearbeitet, um diese zwei Finalspiele zu bekommen. Und wir wollen mit aller Macht versuchen, diese beiden Partien positiv zu gestalten und uns für die Europa-League-Gruppenphase zu qualifizieren. Die Erfahrung, die wir vor zwei Jahren gemacht haben, war einzigartig – ein ständig bestens gefüllter Borussia-Park, Riesenatmosphäre und Riesenstimmung. Deshalb sind wir genauso heiß darauf wie die kabel-eins-Zuschauer.

Andrea Kaiser: Ich erinnere mich noch an die 10.000 Fans auf der Spanischen Treppe in Rom. Das war wirklich unglaublich. Haben Sie schon Feedback von den Fans bekommen, zum Beispiel in Bezug auf Wunschgegner?

Max Eberl: Wir müssen sehen, wer es von den 78 möglichen Gegnern in die Play-offs schafft. Auch da sind bereits einige namhafte Mannschaften am Start. Das erste Highlight wird am 8. August die Auslosung sein, darauf fiebern wir schon hin. Welcher Gegner es wird, wäre uns letztendlich egal. Gegen Limassol hatten wir damals auch ein volles Stadion.

An die 10.000 Menschen auf der Spanischen Treppe erinnern wir uns wahrscheinlich noch alle. Da kriegt man immer noch Gänsehaut, auch wenn man nicht live dabei sein konnte. Wir sind dann leider gegen Lazio Rom ausgeschieden, durch einen unglücklichen Fehler. Trotzdem gab es großartiges Feedback von den Fans im Stadion: Sie haben jeden Spieler gefordert und gefeiert. Daraus resultierte eine klare Ansage: Lasst uns versuchen, das noch mal zu erreichen! Dass wir jetzt wieder die Chance haben, ist schon bemerkenswert. 

Andrea Kaiser: Sie haben viele junge Spieler in Ihrem Team. Ist es für die auch etwas Besonderes, internationale Luft schnuppern zu können?

Max Eberl: Allein die Hymnen sind ganz speziell. Klar, wir durften auch schon die Champions-League-Musik hören. Das ist noch mal eine Stufe höher. Aber auch das Europa-League-Lied, dieses Einmarschieren, diese ganze Zeremonie vorher: Training im Stadion und dann Pressekonferenzen – dadurch bekommt der Wettbewerb ein ganz eigenes Flair. Für Mannschaften wie Bayern ist das nichts Besonderes, die erleben das ständig. Doch eine Mannschaft wie Gladbach saugt jede Sekunde begeistert auf. Das ist für uns aber auch die Motivation, es jetzt wirklich auch in den Play-offs zu schaffen.

Andrea Kaiser: Sie haben eine der schnellsten Mannschaften der Bundesliga. Ist das auch international ein Vorteil?

Max Eberl: Ich glaube, dass im modernen Fußball die Schnelligkeit sowohl im Kopf als auch in den Beinen eine wichtige Rolle spielt. Wir haben letztes Jahr sehr gute Spiele gemacht und positive Ergebnisse erzielt. Wir haben aber auch gemerkt, dass uns ab und zu diese Schnelligkeit in die Tiefe gefehlt hat. Das haben wir jetzt mit Hahn, Traore, Johnson und Thorgan Hazard versucht zu verbessern. Wir sind mit dem aktuellen Kader sehr zufrieden. Natürlich halten wir die Augen offen, denn die Transferperiode dauert ja noch fünf Wochen. Aber im Großen und Ganzen steht der Kader.

Andrea Kaiser: Sie haben ja oft ein gutes Gespür bei Transfers bewiesen. Ist das wirklich alles knallharte Analyse oder manchmal einfach schlicht Glück?

Max Eberl: Es ist eine Mischung aus Analyse, Glück und Schicksal. Natürlich musst du einen Plan haben: Wie soll die Mannschaft aussehen, welche Ideen hast du, welche Positionen werden frei? Das musst du rechtzeitig wissen, bevor sich die ganz großen Mannschaften um die Spieler bemühen. Dann musst du mit den Spielern Gespräche führen und ihnen beschreiben, was du mit ihnen vorhast. Die Jungs sehen, wie wir Fußball spielen wollen und wissen, dass sie bei uns den nächsten Schritt in ihrer Karriere machen können. Glück brauchst du manchmal auch, damit du vor den Anfragen der ganz großen Klubs am Start bist. Doch am Ende ist Strategieplanung ein sehr wichtiger Faktor. Nur Glück wäre ein bisschen wenig.

Andrea Kaiser: Borussias Transferstrategie interessiert uns natürlich sehr. In welchen Ländern schauen Sie sich gerade um?

Max Eberl: Unser Hauptfeld ist die Bundesliga: Deutschland, Jugendbereich, U19, U21 - das sind Mannschaften, die wir intensiv verfolgen. Man sieht, dass wir immer wieder deutsche Spieler verpflichten oder Spieler, die früher schon mal in Deutschland gespielt haben. Natürlich sind Anrainerstaaten für uns immer wieder interessant, weil es da um finanzielle Machbarkeiten geht. Wenn ich jetzt überlege, dass die großen Mannschaften in Südamerika intensiv scouten, dann sind wir dort schon etwas defensiver aufgestellt. Aber wir sind auch immer wieder darauf bedacht, Spieler zu finden mit dem Potenzial, den Durchbruch zu schaffen. Das ist ein Aufgabengebiet, in dem wir uns sehr stark bewegen und da versuchen wir eventuell vielleicht noch einen Spieler zu verpflichten.

Andrea Kaiser: Können Sie uns da noch ein bisschen mehr verraten: Auf welcher Position wollen Sie sich noch verstärken?

Max Eberl: Mit Luuk de Jong und Peniel Mlapa haben wir zwei Stürmer abgeben. Amin Younes würden wir gerne verleihen, damit er Spielpraxis sammeln kann. Das heißt automatisch auch, dass wir in der Offensive schauen – vor allem im Zentrum, da wir auf den Außenpositionen schon sehr gut aufgestellt sind. Ich möchte da aber keinen Druck erzeugen. Mit unserer Mannschaft sind wir super zufrieden. Wir haben tolle Jungs dabei, aber wenn wir jemanden finden würden, den wir qualitativ noch nicht im Kader haben, dann würden wir noch mal zuschlagen. Durch den Verkauf von Luuk hätten wir die Möglichkeiten dazu.

Andrea Kaiser: Und Sie versprechen mir jetzt zum Abschied, dass Ihre Mannschaft genauso viel Enthusiasmus in der Europa League mitbringt wie Sie im Interview. Okay?

Max Eberl: Ja, wir werden alles daran setzen. Ein Großteil der Mannschaft durfte es vor eineinhalb Jahren miterleben. Ich weiß, die Mannschaft hat den gleichen Enthusiasmus wie ich.


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