WM 2022
Niclas Füllkrug: Werder Bremens Top-Torjäger schießt sich in WM-Form
- Aktualisiert: 02.10.2022
- 15:46 Uhr
- ran.de
Werder Bremens Stürmer Niclas Füllkrug fällt momentan durch herausragende Leistungen in der Bundesliga auf. Zum 5:1 gegen Borussia Mönchengladbach steuert er zwei Treffer bei. Springt er sogar noch auf den WM-Zug auf?
München - Niclas Füllkrug ballert sich an die Spitze der Bundesliga-Torschützenliste! Spätestens nach dem 5:1-Kantersieg gegen Borussia Mönchengladbach am Samstagabend, zu dem er zwei Treffer und einen Assist beisteuerte, bietet sich der Torjäger von Werder Bremen auch als echte Option für den DFB-Kader bei der WM in Katar an.
Ob Bundestrainer Hansi Flick den 29-Jährigen mitnimmt, wird sich noch zeigen. Doch immerhin betonte der DFB-Coach bereits: Jeder Wackelkandidat hätte "noch alle Chancen, auf den WM-Zug aufzuspringen. Die Tür ist für jeden noch offen."
Die Statistiken des gebürtigen Hannoveraners sprechen für sich.
Lothar Matthäus: "Hansi Flick ist nicht blind"
Der Stürmer selbst geht gelassen an das Thema heran und ließ kürzlich verlauten: "Es ist gerade Länderspielpause, und ich sitze hier in einer Medienrunde und das hat auch mit Sicherheit seine Gründe - und das ist auch okay."
Andere hingegen machen sich schon für eine Nominierung des Bremers stark, wie etwa Lothar Matthäus: "Hansi Flick ist nicht blind, er sieht das auch. Er wird einen Stürmer mitnehmen mit den Vorzügen, die Niclas hat", sagte der Ex-Bayern-Spieler bei "Sky".
Sogar von der direkten Konkurrenz aus der Nationalmannschaft erhält Füllkrug mittlerweile Zuspruch: "Er gibt unserem Spiel eine neue Option", gestand Leipzig-Star Timo Werner vor Kurzem. Beste Chancen auf einen Kaderplatz im DFB-Team hat der 29-Jährige allemal, vor allem weil bei dieser WM gleich 26 statt 23 Spieler mitgenommen werden dürfen.
Niclas Füllkrug überzeugt mit sieben Toren in acht Spielen
Mit sieben Treffern in acht Spielen ist Füllkrug aktuell der beste deutsche Torschütze in Europas Top-Ligen. Für das zu lösende Stürmerproblem in der deutschen Nationalmannschaft wäre er also ein Segen, zumal er Charakteristika eines echten Mittelstürmers aufweist.
Doch was macht "Lücke", wie der Bremer wegen seiner Zahnlücke liebevoll genannt wird, derzeit im Vergleich zu anderen DFB-Stürmern so stark? Klar, die Tore sprechen für sich und sind allein Argument genug, um sich für die Nationalmannschaft zu empfehlen.
Füllkrug überzeugt aber auch als Teamplayer, der nicht ganz im Sinne eines klassischen Neuners nur vorne drin steht, um die Chancen zu verwerten. Er fungiert auch mal als Vorbereiter und leitet die Angriffe selbst ein.
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Niclas Füllkrug: Eine Maschine vor dem Tor
Zwar hat der 29-Jährige erst zwei Vorlagen auf dem Konto, dennoch ist er brandgefährlich im Kreieren von Torchancen, was sich an seinen elf Torschussvorlagen zeigt. Im Gegensatz zu seinen Hauptkonkurrenten beim DFB, Timo Werner (zwei) und Lukas Nmecha (drei), ist er in dieser Statistik weit vorne.
Derzeit ist "Fülle" nämlich nicht nur bester Torschütze, sondern auch zweitbester Scorer der Liga (acht).
Hinzu kommt, dass Füllkrug ein richtiger Arbeiter ist. Mit zehn gelaufenen Kilometern pro Spiel ist er in der Bundesliga der deutsche Stürmer mit der besten Laufleistung. Dass der Werderaner in dieser Liste ligaweit auf Platz 36 zu finden ist, unterstreicht seine Besonderheit als Stürmer.
Darüber hinaus kann er mit seiner stämmigen Statur hervorragend Bälle festmachen und sich durchsetzen. Beispielsweise weist Füllkrug eine wesentlich bessere Zweikampfquote (51 Prozent) als sein DFB-Kontrahent Werner (35 Prozent) auf und hat auch mehr Ballkontakte (389), spielt mehr Pässe (261) und findet öfter den Mitspieler (164) als der Leipziger und Wolfsburgs Nmecha.
Niclas Füllkrug: Gesamtpaket mit Kopfballqualitäten
Außerdem ist der 29-Jährige ein echter Brecher im Strafraum. "Wir brauchen einen, den man zumindest einwechselt und der immer für ein Kopfball-Tor gut ist", schrieb Matthäus kürzlich in seiner Kolumne.
Genau diese Qualitäten bei hohen Bällen würde Füllkrüg zusätzlich mitbringen. Denn er führt die Liga nicht nur mit den meisten Toren innerhalb des Strafraums an (sechs), sondern hat zwei seiner Treffer per Kopf erzielt.
Mit Füllkrug würden Flick und die deutsche Nationalmannschaft also ein Mittelstürmer-Gesamtpaket erwarten, das den zweitbesten Saisonstart eines Werder-Stürmer überhaupt hinlegte: Nur Rudi Völler traf 1985/1986 noch einmal mehr in den ersten acht Partien.
Hat Flick Mut zu "Lücke"? Der Stürmer ist eine Alternative, über die der Bundestrainer definitiv nachdenken sollte.