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VfB Stuttgart

Nico Willig: Der letzte Rettungsanker des VfB Stuttgart

  • Veröffentlicht: 27.04.2019
  • 18:02 Uhr
  • ran.de / Oliver Jensen
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© imago images / Sportfoto Rudel
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Dem VfB Stuttgart droht der zweite Abstieg innerhalb von drei Jahren. Der bisherige U 19 Trainer Nico Willig soll den Absturz verhindern. Dazu setzt er auf Angriff und erfindet einen "Relegations-Pokal".

München / Stuttgart – Nico Willig ist mit den Grundsätzen der menschlichen Psychologie vertraut. Sein Vater ist nämlich Psychologe. Er weiß also, dass es grundsätzlich hilft, jede noch so schwierige Aufgabe mit positiven Gedanken anzugehen.

Was tut also der Trainer einer Mannschaft, die sechs Punkte plus schlechteres Torverhältnis vom rettenden Ufer entfernt ist und wohl maximal den Relegationsplatz verteidigen kann? Er erfindet einfach einen neuen Wettbewerb. Und zwar den um den "Relegations-Pokal".

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Steven Zuber fällt beim Spiel gegen Gladbach aus
News

VfB-Interimscoach Willig muss auf Zuber verzichten

Interimstrainer Nico Willig muss bei seinem Debüt beim VfB Stuttgart am Samstag gegen Mönchengladbach auf Offensivspieler Steven Zuber verzichten.

  • 24.04.2019
  • 15:58 Uhr

  

"Es ist ein Rennen mit Nürnberg, zuletzt war es eher ein Steher-Rennen. Jetzt müssen wir wieder anfangen zu laufen. Es geht sozusagen um den Relegationsplatz-Pokal", sagt Willig.

Der Interimstrainer ist praktisch der letzte Rettungsanker im Kampf um den Klassenerhalt. Die Form ist erschreckend: Der VfB hat nur eines der letzten 15 Spiele gewonnen. Nach dem 0:6 vom vergangenen Samstag beim FC Augsburg musste Markus Weinzierl den Trainerstuhl räumen - die große Chance für Willig.

Höchstwert: 15 Trainer in zehn Jahren

Der VfB Stuttgart ist die Hochburg der Trainerwechsel. In den vergangenen zehn Jahren gab es 15 verschiedene Trainer – Höchstwert in der Bundesliga. Nicht nur das Beispiel Stuttgart beweist, dass ein Trainerwechsel nicht zwingend zu einem Aufwärtstrend führt.

Sechs Bundesligisten hatten in der laufenden Spielzeit bereits einen sofortigen Trainerwechsel vorgenommen. Das Ergebnis: Beim FC Augsburg, dem 1. FC Nürnberg und Bayer Leverkusen holte der Nachfolger mehr Punkte als der vorherige Trainer, beim VfB Stuttgart, Hannover 96 und dem FC Schalke 04 waren es bislang weniger.

Gelingt Nico Willig nun der Umschwung mit dem VfB? Die erste Aufgabe wartet am Samstag um 18:30 Uhr: Borussia Mönchengladbach wird in Stuttgart zu Gast sein.

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Mit dem VfB-Nachwuchs immer vorne dabei

Erfahrungen im Profifußball hat Willig keine. Als Spieler hatte er es nur in die Oberliga Baden-Württemberg geschafft und spielte für den TSG Balingen. Dort begann er 2013, nachdem er seine aktive Karriere beendet hatte, auch seine Trainerlaufbahn. 2015 übernahm er die U 19 der Stuttgarter Kickers, wechselte aber bereits ein halbes Jahr später in die Nachwuchsabteilung des VfB Stuttgart, wo er nacheinander die U 16, U 17 und U 19 betreute.

Der 38-Jährige, der im Gegensatz zu Vorgänger Weinzierl kein Freund der Dreierkette ist, sondern bislang eine 4-3-1-2 Formation bevorzugte, hatte mit dem VfB-Nachwuchs stets Erfolg. Mit der U 17 belegte er in den vergangenen beiden Spielzeiten jeweils den 2. Tabellenplatz in der B-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest, mit der U 19 eroberte er die Tabellenspitze in der A-Junioren-Bundesliga.

"Ich habe ihn als U17- und U19-Trainer kennengelernt, der sehr fleißig, akribisch und hart arbeitet", sagte Sportvorstand Thomas Hitzlsperger. "Die Zusammenarbeit und der Austausch mit ihm waren nicht nur auf der sportlichen, sondern auch auf der menschlichen Ebene immer sehr angenehm."

Die ersten Trainingseindrücke bezeichnet der Sportchef als sehr positiv: "Für mich hat sich in dieser kurzen Zeit bereits bestätigt, dass er vieles mit- und einbringt, was die Mannschaft jetzt braucht."

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Willig setzt auf ständige Angriffsbereitschaft

Willig möchte von seiner Mannschaft vor allem eines sehen: maximale Angriffspower. "Diese ständige Angriffsbereitschaft ist meine Philosophie und Art, Fußball zu spielen – gepaart mit Emotion, Motivation und Spaß an dem eigenen Tun", sagt er.

Es geht ihm allerdings nicht nur darum, der Mannschaft seine Spielphilosophie zu vermitteln. Viel wichtiger sei es, die Spieler psychologisch zu erreichen. "In der Situation und der Kürze der Zeit ist es wichtig, Emotion und Energie in die Mannschaft hereinzukriegen und ihr natürlich Spaß am Fußball und unserer täglichen Arbeit zu vermitteln", sagt er. "Diese Energie und Power möchte ich ausstrahlen und jedem Spieler mitgeben. Ich rede viel mit ihnen und gebe ihnen Details mit, die ihnen Sicherheit und Stabilität geben sollen."

Nach der Saison soll Willig wieder die U 19 übernehmen. Aber wer weiß: Vielleicht gelingt es ihn mit guten Ergebnissen und einer frischen Spielweise, sich für ein dauerhaftes Engagement zu empfehlen. Alleine das Erreichen des "Relegationsplatz-Pokals" dürfte dafür allerdings nicht genügen.

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