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Kommentar zu zwei Jahre Hasan Salihamidzic beim FC Bayern München

ranSicht: Warten auf die Wandlung vom Brazzo zum Herrn Salihamidzic

  • Aktualisiert: 01.08.2019
  • 12:50 Uhr
  • ran.de / Rainer Nachtwey
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© 2018 Getty Images
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Am 1. August ist Hasan Salihamidzic zwei Jahre Sportdirektor beim FC Bayern München. Noch fehlt ihm der Transferkracher. Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge positionieren sich zwar klar zu ihm, helfen mit manch Äußerung aber nicht wirklich. Ein Kommentar von ran-Redakteur Rainer Nachtwey.

München - Brazzo. Und genau hier liegt das Problem. Eigentlich hatte es Reiner Calmund damals ja nur nett gemeint, als er Hasan Salihamidzic verteidigte.

"Brazzo ist keine Bratwurst", hatte der schwergewichtige einstige Manager von Bayer Leverkusen vor ziemlich genau einem Monat gesagt. Er sagte nicht Hasan, nicht Salihamidzic, nicht Herr Salihamidzic. Sondern Brazzo.

Brazzo, ein Spitzname, der verniedlicht. Brazzo, das Bürschchen eben. Brazzo sei also keine Bratwurst.

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Noch kein Vergleich mit Sammer

Aber genau das ist die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit. Nicht Bratwurst - wobei vielleicht auch das manchmal - aber Brazzo. Immer noch.

Brazzo, und nicht Salihamidzic, hat noch lange nicht das Standing, das sein Vorgänger Matthias Sammer als Sportdirektor des FC Bayern München hatte. Sammer, der Fußball-Professor, der jedes Spiel, jede Verpflichtung bis ins einzelne Detail sezieren konnte, wenn es darauf ankam.

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Wie ein Schuljunge neben Hoeneß und Rummenigge

Die Münchner Führungsetage hingegen steckte Salihamidzic schon zu Beginn in die Rolle des Brazzo. Auch wenn sie es nicht wollte. Salihamidzic war immer nur dabei.

Bestes Beispiel jene unrühmliche Pressekonferenz im Oktober vergangenen Jahres, als Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge und Präsident Uli Hoeneß eine Brandrede gegen die so schlimmen Medienvertreter halten wollten - und Salihamidzic nicht nur nicht zu Wort kam, sondern wie ein Schuljunge daneben saß.

Problematische Positionierung bei Ribery

Bei der Steak-Affäre von Franck Ribery ergab sich hingegen das Bild, Hoeneß und Rummenigge würden ihn vorschieben, solange sie noch nicht wussten, wie sie reagieren sollten.

Und Salihamidzic musste das schwere Mittel zwischen ausreichender und klarer Kritik sowie Positionierung zu Ribery finden, bis sich das Führungsduo über die Maßnahmen einig war.

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Gefühlt nur zweite Wahl

Auch wenn Rummenigge und Hoeneß das immer bestritten, schien Salihamidzic auch nie die erste Wahl als Sportdirektor. Philipp Lahm, Oliver Kahn. Aber da stimmte es nicht mit den Klub-Oberen. Noch nicht. Auch Gladbachs Max Eberl wurde gehandelt.

Stattdessen stellten sie "Hasans großen Fleiß und großes Engagement" heraus, mit denen er vom ersten Tag ans Werk ging und geht. Aber - und das zeigt auch das Ansehen, das Salihamidzic bei Bayern genießt - bei Hoeneß und Rummenigge heißt er nie Brazzo, sondern Hasan.

Dort hat er sich emanzipiert.

Der große Transfer-Coup fehlt noch 

Allerdings wartet Brazzo noch auf das Hasan-Stück in Sachen Transferaktivitäten. Sein größter Coup ist nach wie vor die Verpflichtung von Alphonso Davies, der damals von etlichen Topklubs gejagte mittlerweile 18 Jahre alte Kanadier.

Es zeigt auch die Spannweite seiner Aufgaben. Nicht nur die erste Mannschaft, sondern auch deren Weiterentwicklung, der Nachwuchs und die zweite Mannschaft fallen ins Gebiet des Sportdirektors.

Große Transfer durch Hoeneß und Rummenigge

Aber Davies ist nicht der große Name. Auch gelten die aktuellen Transfers Benjamin Pavard und Lucas Hernandez als Deals von Hoeneß und Rummenigge.

Gleiches gilt für die Verpflichtung von Niko Kovac als Trainer, der zwar ein Kumpel Salihamidzic' aus den aktiven Zeiten als Bayern-Spieler ist, aber als die Verpflichtung von Hoeneß gilt.

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Unbedachte Äußerung von Rummenigge

Salihamidzic steht eher für die verpassten oder noch nicht vollzogenen Deals, bei denen er bisher keine allzu gute Figur abgab. Wie bei Callum Hudson-Odoi, Chelseas Toptalent, dessen Transfer einfach nicht zu Stande kommt.

Und dafür auch von Rummenigge eine Breitseite abbekam, die seinem Ansehen nicht unbedingt von Vorteil ist. "Er hat sich in den Spieler verliebt", sagte Rummenigge vielleicht auch ein bisschen unbedacht vergangenes Frühjahr.

Denn der Vorstandsvorsitzende sprach Salihamidzic mit dieser Aussage die professionelle Distanz ab. Dabei hatte er ihn vor Weihnachten noch mit den Worten geadelt: "Bei Transfers erinnert er mich an den jungen Uli Hoeneß."

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Sane-Transfer definiert Salihamidzic 

Zudem fehlen eben die Vollzugsmeldungen, die selbst schon Spieler wie Robert Lewandowski einfordern.

Bei der USA-Reise blieb Salihamidzic zunächst in München. Auch um bei Transferaktivitäten durch die verschobenen Zeitzonen hinten nach zu sein.

Nun geht es schon seit Wochen um die Verpflichtung von Leroy Sane. Kaum ein Tag vergeht, an denen sich nicht Hoeneß, Rummenigge, Kovac oder auch City-Coach Pep Guardiola zu Wort melden.

Für Salihamidzic hat die Verpflichtung Sanes große Priorität. Damit er auch die Wandlung vom Bürschchen zum Herrn Salihamidzic vollendet.

Rainer Nachtwey

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