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Rasante Talfahrt

RB in der Krise: Wohin führt der Leipziger Weg?

  • Aktualisiert: 23.04.2018
  • 14:29 Uhr
  • ran.de/ Andreas Reiners
Article Image Media
© imago/Picture Point LE
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Jung, wild, unangepasst: Der Weg von RB Leipzig kannte in den vergangenen beiden Jahren nur eine Richtung: nach oben. Jetzt geht es ebenso rasant abwärts.

München/Leipzig - Ralph Hasenhüttl wählte eine Aktion, die man auch als Symbolbild verstehen könnte. Der Trainer von RB Leipzig nahm einen Gang raus. Legte eine Vollbremsung ein. Durchatmen. Luft holen. Reflektieren. Also all das, wozu sie in Leipzig seit dem Aufstieg kaum Zeit hatten. Denn seit dem Sommer 2016 kannte der Leipziger Weg nur eine Richtung: Nach oben. Steil wohlgemerkt.

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Der trainingsfreie Tag wird freilich nicht die ganze Palette an Problemen lösen, die der Klub inzwischen hat. Es ist nicht nur ein sportlicher Durchhänger, es ist eine Krise, eine Schaffens- und Sinnkrise. Alarmstimmung. Auf hohem Niveau, keine Frage, jeder Verein würde nach dem Aufstieg im traditionell schwierigen zweiten Jahr bei Platz sechs schon jetzt die Sektkorken knallen lassen.

Nicht der Leipziger Anspruch

Doch ist das nicht der Anspruch, der unter der ehrgeizigen Ägide von Sportdirektor Ralf Rangnick bei Leipzig die Maxime ist. Erst recht nicht mit den Möglichkeiten, die der Klub hat. Und auch nicht dann, wenn man vor neun Spieltagen noch Tabellenzweiter war.

Doch seitdem setzte eine Abwärtsspirale ein, mit Demütigungen, wie sie sie in Leipzig nach dem Durchmarsch durch die Ligen seit Jahren nicht mehr erlebt haben. Immer schneller, immer höher, immer weiter – da ist kein Platz, um sich zu sammeln, nach rechts und links zu schauen, zu hinterfragen. Es gab ja auch keinen Anlass. Doch der ist nun da. Vier Punkte sind es bis zur Champions League, aber auch nur vier bis zum Niemandsland. Der Grat zwischen Happy End und Katerstimmung ist schmal.

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Bei RB reagieren sie so, wie sie Fußball-Deutschland erobert haben: Schnell und kompromisslos.

Alle Zukunftsgespräche werden bis Saisonende auf Eis gelegt. Peng. Friss oder stirb. "Wir haben dem Trainer gesagt, dass wir in den drei Wochen, die wir noch haben, die komplette Konzentration auf die drei Spiele brauchen", sagte Rangnick: "Das gilt für alle, auch für Spieler wie Timo Werner oder den ein oder anderen."

Hasenhüttl wirkt im Moment nicht unbedingt angeschlagen, eher ratlos. Wobei unklar ist, was im Endeffekt schlimmer ist. "Das habe ich so in meiner Karriere auch noch nicht erlebt. Ich kann mir vorstellen, dass das nicht zu meinen Gunsten im Moment wirkt", meinte der 50-Jährige, der mit RB in den vergangenen vier Spielen 15 Gegentore kassierte und nebenbei auch aus der Europa League ausschied.

"Spüre das Vertrauen"

"Wir werden das Problem angehen und in den Griff kriegen, genauso wie wir viele andere Dinge in dieser Saison schon in den Griff bekommen haben", sagte Hasenhüttl und betonte im "Kicker", er spüre im Verein das Vertrauen: "Man sollte unsere Arbeit nicht über die letzten zwei Wochen definieren, sondern über die letzten zwei Jahre."

Offen ist, ob das auch die sportliche Führung so handhabt. Das Hin und Her um Hasenhüttls Zukunft geht in eine neue Runde. Im Dezember hatte er eine Vertragsverlängerung über 2019 hinaus aufgeschoben, seitdem war er sowohl beim FC Bayern als auch bei Borussia Dortmund im Gespräch. Im April sah es so aus, als wolle er doch in Leipzig bleiben, doch nun ist erneut Sendepause.

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Dabei gäbe es viel zu klären. Wichtige Grundsatzfragen zum Beispiel. Wofür steht beziehungsweise wofür will der Klub stehen? Der RB-Fußball, den RB aktuell spielt, ist nur noch ein billiger Abklatsch des Fußballs, mit dem man die Liga aufmischte. Womit wir bei der zweiten Frage wären: Reicht es mittelfristig für die Ansprüche, überwiegend auf hoffnungsvolle Talente zu setzen?

Ein anderer Weg wäre dann zwar nicht mehr RB, aber womöglich der schnellere an die Spitze. Eine Konzeptfrage, in der Einigkeit zwischen Trainer und Sportdirektor herrschen muss. Neben dem offenen Kurs kracht es auch zwischen Mannschaft und Trainer, der nach dem 2:5 gegen Hoffenheim die Charakterfrage stellte, sein Team öffentlich anzählte.

Auch ein nettes Symbolbild. Bleibt nur noch abzuwarten, welches die Mannschaft dann in den verbleibenden drei Spielen liefert.

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