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Sprüche, Erfolge, Vereine

Sandro Wagner beendet Spieler-Karriere: Das Ende des anderen Wagners

  • Aktualisiert: 02.08.2020
  • 22:44 Uhr
  • ran.de / Markus Bosch
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© imago
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Mit 32 Jahren beendet Sandro Wagner seine Profi-Karriere. Der Deutsche blickt auf eine bewegte Karriere zurück und eckt mit seinen Sprüchen an.

München - "Ich habe all meine Ziele und Träume verwirklichen können."

Mit gerade einmal 32 Jahren einen solchen Satz auszusprechen, zeugt von Reife sowie Lebenserfahrung. Und doch hätten wohl nicht viele Fußball-Profis einen solchen Satz über ihre Lippen gebracht, geht es doch im Profibereich immer weiter, ohne das je Zufriedenheit herrscht.

Allein schon deswegen ist Sandro Wagner ein besonderer Typ Profifußballer. In der "Bild"-Zeitung verkündete der 32-Jährige am Sonntag seinen Rücktritt als Fußballprofi. Der Fußball habe ihm "ein wunderbares Leben ermöglicht" und er sei dafür "unglaublich dankbar".

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Zuletzt hatte Wagner in China gespielt, bevor er in der vergangenen Woche seinen hochdotierten Vertrag im "Reich der Mitte" auflöste. Trotz "vieler Anrufe von Bundesliga-Vereinen", die Wagner zu einer Fortsetzung seiner Karriere überreden wollten, ist nun Schluss.

"Im September starte ich meine Trainer-Ausbildung in einem DFB-Sonderkurs. Mein Plan ist es, im kommenden Sommer in den Trainer-Bereich einzusteigen", verriet Wagner seine Pläne. Daneben möchte er sich nun seiner Familie widmen.

"Ich mache nun ein Jahr Pause und genieße die Zeit mit meiner Familie, der ich am meisten danken möchte. Dafür, dass sie immer für mich da war - obwohl ich in der Profizeit nicht immer bei meiner Frau und meinen Kindern sein konnte."

Wagner durchlief zunächst alle Jugendmannschaften des FC Bayern, bevor er 2007 in den Profikader der Münchner aufrückte. Sein Debüt feierte er dann direkt im Ligapokal gegen Werder Bremen. Vier Tage später erzielte er gegen den VfB Stuttgart sein erstes Tor für die Bayern-Profis und durfte wenige Wochen später auch in der Bundesliga seine Premiere feiern, als er für Miroslav Klose eingewechselt wurde.

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Zahlreiche Stationen in Deutschland

Nach vier Pflichtspieleinsätzen für die Bayern unterschrieb er einen Vertrag beim MSV Duisburg. Von der 2. Liga ging es nach zwei Jahren weiter zum Bundesligisten Werder Bremen, bei dem Wagner, nach drei Jahren Pause, 2010 wieder im Oberhaus kickte.

Über die weiteren Stationen 1. FC Kaiserslautern (2012), Hertha BSC (2012-2014) und Darmstadt (2015-2016) kam Wagner zur TSG Hoffenheim, bei der er unter Julian Nagelsmann vermeintlich die beste Phase seiner Karriere erlebte.

Nach 12 Treffern in 33 Spielen verlängerten die Kraichgauer 2017 vorzeitig Wagners Vertrag bis 2020. Doch schon im darauffolgenden Winter zog es den Angreifer zurück in seine Münchner Heimat, in der er hinter Robert Lewandowski als Backup eingeplant war. "Eine lange Reise geht für mich zu Ende, ich komme wieder nach Hause zu meinem Verein, in meine Heimat", erklärte Wagner seinen Wechsel. 

Wagner kam im Verlauf der Rückrunde auf 14 Einsätze und erzielte dabei acht Treffer - unter anderem sein erstes Karriere-Tor in der Champions League. Unter Niko Kovac folgten in der Hinrunde 2018/2019 nur noch sieben weitere Einsätze, davon nur einer von Beginn an. So wechselte Wagner im Januar 2019 nach China zum Tianjin Teda FC, bei dem er gut eineinhalb Jahre später seine Profi-Karriere beendete.

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Wagners Rücktritt aus dem DFB-Team schlägt hohe Wellen

Daneben bestritt Wagner jeweils acht Spiele für die U21 des DFB und die deutsche Nationalmannschaft. Insbesondere im DFB-Team brachte sich Wagner selbst um mehr Einsätze. Als Bundestrainer Joachim Löw ihn nicht für den WM-Kader 2018 berücksichtigte, verkündete Wagner seinen Rücktritt.

Den Schritt begründete er damit, er sei als Typ, der den Mund aufmache, bei der braven Nationalmannschaft offenbar nicht gefragt. So bleibt der U21-Europameistertitel 2009 an der Seite von Spielern wie Manuel Neuer, Jerome Boateng oder Mats Hummels Wagners größter Erfolg mit dem Adler auf der Brust.

Wagner war neben seinen sportlichen Leistungen immer wieder mit markanten Sprüchen aufgefallen. So sagte er einst: "Ich bin in meinen Augen seit einiger Zeit mit Abstand der beste deutsche Stürmer." Oder er stellte fest, dass Fußball-Profis zu wenig verdienen, um all das aufzuwiegen, was sie aufgeben müssen für ihre Karriere.

"Mich interessiert nicht, ob die Leute mich mögen"

Aber auch auf dem Spielfeld polarisierte Wagner mit seiner Spielweise oder provokantem Torjubel. "Wenn ich das Spielfeld betrete, werde ich ein anderer Mensch. Auf dem Platz muss ich anecken, um erfolgreich zu sein. Auch wenn ich mir damit natürlich nicht nur Freunde mache", erklärte Wagner einst dem Magazin "11 Freunde" sein Verhalten.

Der 32-Jährige ergänzte: "Mich interessiert aber nicht, ob die Leute mich mögen. Ich muss nach dem Spiel nicht von den Fans zum Auto getragen werden."

Anders als der Großteil seiner Profi-Kollegen verzichtet Wagner auch auf einen Social-Media-Account. "Ich mache mir nichts aus den Sozialen Medien", sagte er dazu.

Es ist nur eine bemerkenswerte Facette des ehemaligen Angreifers, mit dem der Fußball einen weiteren Typen ziehen lassen muss - aber wohl nicht für immer.

Markus Bosch

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