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Sasa Kalajdzic: Ein Realist mit Selbstvertrauen

  • Aktualisiert: 23.06.2022
  • 23:26 Uhr
  • ran.de/Max Bruns
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© imago
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Er ist einer der am heißesten umworbenen Stürmer zurzeit und scheut laut eigenen Aussagen nicht einmal vor dem Konkurrenzkampf mit Robert Lewandowski zurück. Doch wo steht Sasa Kalajdzic momentan überhaupt und was fehlt ihm noch, um ein Top-Stürmer wie der Pole zu werden?

München - Wenn man sich selbst einen Wechsel zum FC Bayern München zutraut und den Konkurrenzkampf mit einem Robert Lewandowski nicht scheut, muss man entweder ein ordentliches Maß an Selbstbewusstsein mitbringen oder eine gewisse Qualität.

Oder eben von beidem etwas. Bei Sasa Kalajdzic scheint das der Fall zu sein. Schließlich würde der heißumworbene Stürmer des VfB Stuttgart laut Informationen der "tz" den Konkurrenzkampf mit Robert Lewandowski keineswegs fürchten. Zwar beschäftigen sich die Bayern nach Informationen von ran nicht mehr allzu intensiv mit einer Verpflichtung des Österreichers, doch trotzdem muss die Frage erlaubt sein: Wie viel Lewandowski steckt in Kalajdzic?

Sollten die Münchner tatsächlich noch die laut "Bild" geforderten 50 Millionen Euro für Lewandowski bekommen, könnte Kalajdzic schnell wieder ein Thema werden. Dann fiele ein direkter Fight mit dem polnischen Weltstar zwar aus, trotzdem muss man die Worte des 24-Jährigen einordnen. 

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In München kann nur einer stürmen

Bei den Bayern ist seit Jahren kein Platz für zwei Stürmer auf dem Feld. Dass der zwei Meter hohe "Alpen-Ibra" Lewandowskis Stammplatz wegschnappen könnte, erscheint unrealistisch. Dass sich der VfB-Shootingstar selbst so lange beim FCB auf die Bank setzen würde, bis der Pole weg ist, allerdings auch.

Zumal es für Kalajdzic wohl auch andere Angebote, vor allem aus England gibt. Wenn man also davon ausgeht, dass Lewandowski bei den Bayern bleibt, kann das nicht viel mehr als der pure Ausdruck des Selbstbewusstseins Kalajdzics sein. Doch lassen ihn solche Aussagen überheblich wirken oder ist er schlicht so - wie viele andere Top-Stürmer eben auch?

Abgehoben? Nicht Kalajdzic

Ob Lewandowski, Karim Benzema oder Zlatan Ibrahimovic: Sie alle verbindet ihr enorm hohes Selbstbewusstsein und das Vertrauen in die eigenen Stärken. Kalajdzic scheint dem Trio bezüglich mit den angeblichen Aussagen zum FCB-Konkurrenzkampf in Sachen gesundem Selbstvertrauen auf den Fersen zu sein.

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Doch abheben wird der Österreicher vermutlich nicht – und das trotz seiner enormen Körperlänge. Viel zu oft wurde Kalajdzic in seiner bisherigen Karriere sofort wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, bestand auch nur die geringste Chance, um abzuheben.

Kalajdzics frühe Hiobsbotschaft

So zum Beispiel nach seinem Wechsel vom FC Admira Wacker Mödling zum VfB Stuttgart im Juli 2019. Für den Angreifer ging ein Traum in Erfüllung. Ein Traum, den viele ambitionierte österreichische Talente haben: Den Sprung nach Deutschland. Zwar ging es für Kalajdzic nicht direkt ins deutsche Oberhaus, sondern zum VfB, der kurz zuvor in die 2. Bundesliga abgestiegen war, doch trotzdem war er Profi in Deutschland.

Für viele Spieler ein Grund zum Abheben. Doch nicht für Kalajdzic, denn der musste früh den ersten – ganz schweren – Rückschlag einstecken. Kurz nach seinem Wechsel zu den Schwaben erlitt der Österreicher in einem Testspiel während der Vorbereitung einen Kreuzbandriss. Die komplette Saison war mehr oder weniger gelaufen. Eine Zeit, in der Kalajdzic viel lernte und sich zurückkämpfte, um endlich den großen Traum auch leben zu können.

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Furiose Debüt-Saison in der Bundesliga

Noch in derselben Saison kam der gebürtige Wiener zurück und zeigte, auf was sich alle VfB-Fans in der Folgesaison freuen können. Denn da lieferte Kalajdzic so richtig ab. In seiner ersten Bundesliga-Saison traf der damals 23 Jahre alte Mittelstürmer 16 Mal und bereitete obendrein noch sechs Tore vor.

Zum Vergleich: Lewandowski kam in seiner ersten Bundesliga-Saison als 22-Jähriger bei Borussia Dortmund auf acht Tore und drei Assists. Beide absolvierten kurioserweise 33 Spiele für ihren Verein.

Kalajdzic scorte also doppelt so oft in seiner Debüt-Saison im deutschen Oberhaus wie Lewandowski. Und das auch noch mit Aufsteiger Stuttgart, während der Pole 2010/2011 mit dem BVB die deutsche Meisterschaft holte.

Dazu muss aber auch gesagt werden, dass Lewandowski damals nicht immer als Stoßstürmer aufgestellt wurde und auch Lucas Barrios vor der Nase hatte.

Kalajdzic hingegen war Dreh- und Angelpunkt des Stuttgarter Spiels. Allein durch die Flanken von Linksverteidiger Borna Sosa kam der Kopfballhüne regelmäßig zum Torerfolg.

Was Lewandowski Kalajdzic voraushat

Doch Kalajdzic ist mehr als ein reiner Stoßstürmer, den man hoch anspielen kann. Der Österreicher kann auch etwas mit dem Ball anfangen – trotz seiner Größe.

Das verbindet ihn auch ein Stück weit mit Lewandowski. Er ist ein mitspielender Stürmer und wartet nicht nur auf die Bälle im Sechzehner. Eins-zu-eins vergleichen kann man die beiden natürlich nicht.

Allein der Blick auf die nackten Zahlen zeigt deutliche Unterschiede zwischen den beiden.

Kalajdzic kommt in 48 Bundesliga-Partien auf 30 Scorer-Punkte – benötigt im Schnitt 153 Minuten pro Tor. Lewandowski hingegen kommt in 384 Bundesliga-Spielen auf 387 Scorer-Punkte und schießt durchschnittlich alle 100 Minuten ein Tor.

Dass dem Österreicher noch ein Stück auf Lewandowski fehlt, hat man auch in der vergangenen Saison gesehen, als sich Kalajdzics größte Schwäche das ein oder andere Mal offenbarte: Die fehlende Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor.

Während Lewandowski so gut wie jede Großchance nutzt, scheiterte der Österreicher vermehrt am gegnerischen Keeper – und das trotz hochkarätiger Torchancen.

Österreicher spielt mit offenen Karten

Doch zurück dazu, warum Sasa Kalajdzic am Boden bleiben dürfte. Nach der fulminanten Saison mit 22 Scorerpunkten, die er mit dem VfB auf dem neunten Platz beendete, folgte der nächste Rückschlag. Zum Beginn der Saison 2021/2022 erlitt der Angreifer eine Schulterverletzung, durch die er 16 Spiele mit den Schwaben verpasste.

Hier zeigt sich ein weiterer Unterschied zu Lewandowski: Kalajdzic ist – auch wenn seine Verletzungen meist unglücklich zustandegekommen sind – deutlich verletzungsanfälliger als der Bayern-Stürmer. Auch als "Sasa" noch in Österreich spielte, musste er 2018 20 Spiele der Admira aufgrund eines Mittelfußbruchs aussetzen.

Das alles holte den Österreicher in die Realität zurück. Kalajdzic ist kein Träumer und vor allem kein "Schwätzer", wie man so schön im Schwabenland sagt.

So gibt er sich auch in den Interviews. Offen und ehrlich. Die VfB-Verantwortlichen wussten früh über seinen Wechselwunsch Bescheid und sie wissen auch, dass wenn es dieses Jahr nicht mehr mit einem Transfer klappt, Kalajdzic seinen Vertrag verlängern will, um bei einem Abgang den Stuttgartern dennoch Geld zu bringen.

Das hatte VfB-Kaderplaner Sven Mislintat selbst so bestätigt.

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Was Kalajdzic Lewandowski voraushat

Charakterlich scheint Kalajdzic Lewandowski nach dessen FCB-Eklat also etwas vorauszuhaben.

Auch deswegen hat man in Stuttgart trotz der schweren Saison die Hoffnungen bis zuletzt in den großen Stürmer gelegt.

VfB-Coach Pellegrino Matarazzo sagte während der Saison noch, dass der Österreicher den VfB zum Klassenerhalt schießen wird. Und so kam es auch: Mit den zwei Toren gegen Bayern und Köln an den beiden letzten Spieltagen der Saison zahlte Kalajdzic das Vertrauen zurück.

Nun sind beim VfB alle Karten auf den Tisch gelegt und keiner ist dem Österreicher böse, wenn er sich für einen Wechsel ins Ausland - oder den Bayern - entscheidet.

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Kalajdzic: Die Voraussetzungen stimmen

Ob Kalajdzic Lewandowski in München jedoch tatsächlich ersetzen könnte? Fraglich. Die Chancenverwertung und Verletzungsanfälligkeit halten ihn noch von der nächsten Stufe ab. Außerdem müsste er sich auch erst einmal bei einem Top-Klub beweisen und dort seine Leistungen bringen, dann kann er in der Zukunft mit den ganz Großen mitspielen.

Was diesbezüglich für den Angreifer spricht: Genau das will er! Ob in München, Rom oder bei West Ham – Kalajdzic will sich mit Selbstvertrauen und Qualität bei einem großen Klub beweisen.

Von Max Bruns

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