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Bundesliga-Saison 2021/22

VfL Bochum und Greuther Fürth: Kein Geld für Erfahrung bei den Aufsteigern

  • Aktualisiert: 04.08.2021
  • 23:54 Uhr
  • ran.de/Martin Jahns
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Wie viel Bundesliga-Erfahrung braucht ein Aufsteiger? Union Berlin und Darmstadt 98 haben einst Routiniers geholt und mit ihnen die Liga aufgemischt. Aktuell müssen Greuther Fürth und mit Abstrichen der VfL Bochum einen anderen Weg gehen - führt der direkt ins Verderben?

München - Wie besteht man als Underdog in der Bundesliga? Diese Frage stellen sich in diesem Transfersommer auch die Aufsteiger VfL Bochum und Greuther Fürth. Ein Blick auf die vergangenen Jahre zeigt: Investitionen in Bundesliga-Erfahrung zahlt sich aus. Doch vor allem bei den Franken sieht es diesbezüglich finster aus. Kann das für den Klassenerhalt reichen?

Zumindest bisher spricht vieles dafür, dass der Fürther Kader im Vergleich zur Vorsaison sogar an Qualität verloren hat: Mit David Raum (Hoffenheim), Paul Jaeckel (Union Berlin) und Anton Stach (Mainz) musste die Spielvereinigung drei U21-Europameister und Leistungsträger abgeben.

Demgegenüber stehen die Verpflichtungen von Ex-Bayern-Talent Adrian Fein sowie von Gideon Jung, Jessic Ngankam, Nils Seufert, Max Christiansen und Justin Hoogma. Sie alle kommen zusammengerechnet auf 142 Bundesliga-Spiele.

Beim VfL Bochum bringen es die Neuzugänge Christopher Antwi-Adjei, Michael Esser, Eduard Löwen, Konstantinos Stafylidis, Elvis Rexhbecaj und Takuma Asano zusammen immerhin auf 308, also mehr als doppelt so viele Einsätze im Oberhaus. Aber in Fürth wie in Bochum lassen alle Neuzugänge bislang eines vermissen: Erfahrung als Führungsspieler bei einem Bundesligisten.

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Subotic, Gentner und Wagner als leuchtende Beispiele

Wie wichtig diese für Liganeulinge sein können, zeigte zuletzt Union Berlin. Der Underdog aus Köpenick überraschte vor der ersten Bundesligasaison der Vereinsgeschichte im Sommer 2019 mit den ablösefreien Krachern Neven Subotic, Christian Gentner und Anthony Ujah.

Vor allem Subotic und Gentner, die bei den Meistertiteln ihrer Ex-Klubs Leistungsträger waren, brachten mit ihrer Erfahrung von damals 586 Bundesligaspielen Stabilität und Abgebrühtheit ins Team. Genau die Qualitäten, die den in ihr Unglück stürmenden Mitaufsteigern aus Paderborn in der gleichen Saison abgingen.

Kein Wunder, dass Paderborns Ex-Trainer Steffen Baumgart im "Westfalenblatt" noch ein Jahr danach bemängelte: "Uns fehlte der Mut. Hätten wir finanziell ein bisschen mehr riskiert, hätten wir zumindest bis zum Saisonende eine Chance auf den Klassenerhalt gehabt."

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Reis hofft auf "Schmutz im Spiel"

Der SV Darmstadt ist ein weiterer Außenseiter, der mit der Verpflichtung von bundesligaerfahrenen Akteuren zumindest in seinem ersten Jahr nach dem Aufstieg blendend gefahren ist. Die "Lilien" angelten sich mit Konstantin Rausch und Jan Rosenthal anno 2015 zwei Spieler, die mit Hannover 96 schon in der Europa League spielten.

Dazu Sandro Wagner mit der Erfahrung aus sechs Jahren Bundesliga, der mit seinen 14 Toren erheblichen Anteil am Klassenerhalt hatte und der in der folgenden Abstiegssaison mit seiner Giftigkeit schmerzlich vermisst wurde.

Auch Bochums Trainer Thomas Reis betonte zuletzt bei "Sky", er wolle gern "ein bisschen Schmutz ins Spiel" seiner Mannschaft bekommen: "Also nicht, dass wir unfaire Spieler wollen. Sondern Spieler, die vielleicht schon in der Bundesliga gespielt haben. Die wissen, was auf uns zukommt. Das wäre schon sehr hilfreich."

Ein Sechser solle her. Bislang sucht der VfL vergeblich. Das Problem: die klammen Kassen. Erst 2020 musste der Verein ein Darlehen in Höhe von sechs Millionen Euro aufnehmen, um liquide zu bleiben. Mit Robert Zulj konnte in diesem Sommer auch der Schlüsselspieler der Aufstiegssaison nicht gehalten werden. Er verließ den VfL in Richtung Vereinigte Arabische Emirate.

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Fürths Azzouzi: "Das würde in die Insolvenz führen"

Auch in Fürth hätten sie gern mehr Bundesligaerfahrung verpflichtet. Doch auch bei den "Kleeblättern" drückt wegen der Corona-Pandemie der Schuh. Deshalb musste Fürth mehrere Aufstiegshelden gehen lassen und bei bislang allen Neuzugängen auf ablösefreie Spieler setzen. Der Etat für den Kader ist mit 16 Millionen Euro der kleinste der Liga.

"Wir arbeiten seriös, konnten diese Spieler nicht halten, weil ich wusste, dass wir durch Corona vier Millionen Euro Schulden machen", sagte Sport-Geschäftsführer Rachid Azzouzi dem "kicker": "Wir bekommen keine Kredite mehr, wenn wir nicht liquide sind, das würde in die Insolvenz führen."

Trübe Aussichten also für die beiden Aufsteiger: Die Underdogs drohen zwischen der sportlich überlegenen Konkurrenz und finanziellen Zwängen auf der anderen Seite zerrieben zu werden. 

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