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CL-Titeljagd nach 0:1 in Gefahr

FC Bayern: Pleite in Villarreal! Nagelsmann und die Suche nach Lösungen

  • Aktualisiert: 07.04.2022
  • 19:42 Uhr
  • ran.de / Ruben Stark
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© Imago Images
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Julian Nagelsmann hat beim 0:1 im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League mit dem Feuer gespielt. Alphonso Davies nach langer Zwangspause gegen den FC Villarreal gleich zu bringen, war eines der Risiken, das der Coach des FC Bayern München bewusst einging. Sein Plan funktionierte offenkundig nicht. 

München - Die Frustration stand Julian Nagelsmann ins Gesicht geschrieben, der Ärger war in den Stunden nach dem völlig verpatzten Viertelfinal-Hinspiel der Champions League unverkennbar. Und für den Coach des FC Bayern München dürfte sich auch am Tag danach der Gedanke festsetzen, dass dieser FC Villarreal in der Champions League wohl doch eine höhere Hürde darstellt als gemeinhin erwartet wurde.

Außerdem gerät er selbst unters Brennglas, denn das Rückspiel am Dienstag wird für den 34-Jährigen zu einem Lackmustest mit der Frage: Kann Nagelsmann große Spiele? Mit dieser 0:1-Hypothek im Gepäck hat das zweite Duell gegen die Spanier fraglos diesen Status erreicht.

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"Wenig Automatismen" und "Stückwerk"

Sein Pendant Unai Emery hatte ein Team auf den Rasen des Estadio de la Ceramica gebracht, das nicht nur griffiger und galliger als das des Favoriten war, sondern auch den besseren Plan an der Hand hatte und ihn eben auch besser umsetzte. Nagelsmanns Analyse war eindeutig. Er sah "in allen Bereichen" ein schlechtes Spiel des deutschen Rekordmeisters, sprach von "wenig Automatismen" und "Stückwerk".

Zudem tadelte er die Mittel seiner Mannschaft, die Nagelsmanns Ansicht nach zu viel mit Diagonalbällen agierte, anstatt mit raschen und präzisen Spielverlagerungen den Defensivblock in Bewegung zu bringen und Lücken zu kreieren. "Wir hatten keine Chance, die nach Tor roch", gestand er ein. Irgendetwas blieb auf der Strecke zwischen den taktischen Anweisungen und der Leistung auf dem Platz.

Emery: "Ihre Tugenden minimiert"

Emery schilderte im Gespräch mit Radio Marca, wie sein Team den Spielverderber mimte. "Wir haben es geschafft, ihre Tugenden zu minimieren", führte Emery aus: "Die Außenbahnspieler haben mehr über die Mitte gespielt, um mehr Ballbesitz zu haben. Wir haben einen offensiven Rechtsaußen geopfert, um mehr Ballbesitz zu haben." Und damit die Bayern aus dem Spiel genommen. Nur, dass "unsere Torausbeute nicht höher war", ärgerte den Coach des Europa-League-Siegers des Vorjahres.

Beispielhaft für die Bayern-Passivität oder auch Bayern-Unterlegenheit war das Gegentor durch den Niederländer Arnaut Danjuma in der 8. Minute. Die Münchner schafften es hier wie so oft nicht, Villarreal durch druckvolles Anlaufen zu bremsen, vielmehr ließen sie es zu, dass Räume entstanden und die Bayern-Profis letztlich einer nach dem anderen die falsche Distanz zum Gegner hatten. Mit dem entsprechenden Ergebnis.

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Nagelsmann muss Fragen beantworten und lösen

Ob sich Nagelsmann und den Seinen einen Gefallen damit erweist, Villarreal immer noch nicht im Gleichklang mit anderen europäischen Top-Teams zu nennen, ist die nächste offene Frage. Sie seien "fußballerisch sehr, sehr gut ausgebildet" und hätten gezeigt, "dass sie gut kicken können", sagte er zwar, aber ein wenig wurde man den Eindruck nicht los, dass Nagelsmann der Auffassung ist: das biegen wir schon hin. Wenn er sich da mal nicht täuscht. 

Warum es der Nagelsmann-Elf nie gelang, in diesem Spiel anzukommen, auch das muss der 34-Jährige beantworten und mit Blick auf das Duell in der Allianz Arena lösen. "Die Zuversicht lebt für das Rückspiel", versicherte Nagelsmann beinahe trotzig angesichts der Tatsache, das die Niederlage in der Höhe noch schmeichelhaft war. Er schob allerdings unmissverständlich nach: "Wir werden ein anderes Gesicht zeigen, weil wir es müssen und können."

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Quasi unsichtbar und mehr oder weniger abgemeldet von Villarreals Abwehrverbund waren auch Torjäger Robert Lewandowski und Thomas Müller, die zusammen läppische zwei Torschüsse verbuchten. Auch dieser Fakt unterstrich die offensive Harmlosigkeit, an der Nagelsmann über die gesamte Spieldauer nichts zu ändern vermochte.

Ebenso brachte Alphonso Davies' Comeback nach vier Monaten Zwangspause nicht den erhofften Effekt. Nagelsmann meinte, es werde "noch dauern, bis er der Alte ist". Warum hat er Davies dann im Hinspiel eines K.o.-Duells gleich starten lassen? 

Müllers Ausblick nach dieser "außerplanmäßigen" Pleite war gleichwohl dergestalt seines Trainers: "Wir werden uns aufrappeln und im Rückspiel zurückschlagen." Wenn nicht, droht nicht nur ein unliebsames Königsklassen-Aus, sondern erstmals auch gehöriger Gegenwind für Nagelsmann.

Ruben Stark

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