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Champions League

Lucien Favre und das stete Scheitern gegen die Kleinen

  • Aktualisiert: 02.12.2020
  • 11:27 Uhr
  • ran.de
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© Imago Images
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Vor dem Spiel in der Champions League gegen Lazio Rom am Mittwoch (ab 21 Uhr im LIVETICKER auf ran.de) kommen wieder die Trainer-Diskussionen auf. Fakt ist: Unter Lucien Favre schwächelt der BVB gegen vermeintlich Kleine.

München/Dortmund – Lucien Favre dürfte süffisant gegrinst haben. Vielleicht hat er den Kopf geschüttelt. Oder gelacht. Oder sich nicht weiter um die Aussagen gekümmert.

Denn mit Kritik musste er sich in seinen knapp zweieinhalb Jahren bei Borussia Dortmund oft genug auseinandersetzen. Mit fundierter. Aber auch teilweise mit haarsträubender, mit Vorwürfen unter der Gürtellinie.

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Kein Meistertrainer?

Vor dem Champions-League-Spiel des BVB am Mittwoch (ab 21 Uhr im LIVETICKER auf ran.de) gegen Lazio Rom haben die Diskussionen um den eigenwilligen Trainer wieder an Fahrt aufgenommen, angetrieben durch die peinliche 1:2-Niederlage gegen den 1. FC Köln und die These, die der frühere Schalker Benedikt Höwedes im Sport1-Doppelpass in den Raum stellte. 

Klare Kante: Favre sei kein Meistertrainer und zudem nicht der Richtige für den BVB.

Trainer wie Julian Nagelsmann (RB Leipzig) oder auch Ralf Rangnick (ohne Verein) würden besser zum BVB passen, so der Weltmeister von 2014. Da half es auch nicht, dass Stefan Effenberg verbal dazwischen grätschte, Favre verteidigte und anmerkte, das Ergebnis, sprich: ein Titel, werde kommen. Die Schlagzeile stand. Passend zum 1:2.

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Dabei zeigte die Pleite tatsächlich ein essentielles Problem der Favre-Ära: Seine Mannschaft schwächelt nicht unbedingt in den Do-or-Die-Spielen gegen den FC Bayern. Ja, gegen den FCB kassierte der BVB unter Favre vier der insgesamt 14 Niederlagen. 

Doch den Großteil der Schlappen – insgesamt sieben - mussten die Dortmunder gegen Abstiegskandidaten, also schwächere Gegner, einstecken. 

Und dies trotz einer zumeist drückenden Überlegenheit. Zuletzt gegen den zuvor in 18 Spielen in Folge sieglosen 1. FC Köln waren es 69 Prozent Ballbesitz, die am Ende nutzlos waren. Eine leidenschaftliche Defensive und zwei Eckbälle reichten den Kölnern, um den BVB vor ein unlösbares Problem zu stellen. "Das ist schwer zu akzeptieren", brachte es Favre auf den Punkt. 

Das Unerklärliche: Zuvor hatte der BVB in sieben Pflichtspielen sechs Siege eingefahren und nur gegen den FC Bayern (2:3) verloren.

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Keine Pflicht, keine Kür

Da hilft dann am Ende im Kampf um den Titel auch eine starke Quote von 82 Prozent nicht: Denn in 63 von 77 Bundesliga-Spielen blieb der BVB unter Favre ungeschlagen.

Doch was bringt es, wenn die Punkte gegen die vermeintlich kleineren Teams liegen gelassen werden? Denn wenn die Pflicht vernachlässigt wird, hat sich die Kür von vorneherein erledigt.

Ein Vergleich: Der FC Bayern unterlag vor der Pleite in dieser Saison gegen Hoffenheim zuletzt im Mai 2015 einer Mannschaft aus der unteren Tabellenhälfte. Der SC Freiburg nutzte damals beim 2:1 den günstigen Moment am 33. Spieltag, als die Münchner Meisterschaft bereits unter Dach und Fach war.

Weiterer Vergleich: Während Dortmund gegen Köln verlor, tat sich auch der FC Bayern bei Aufsteiger VfB Stuttgart schwer, setzte sich aber am Ende 3:1 durch. Der Titel wird nicht in den beiden direkten Duellen entschieden, nicht im Sprint, in Momentaufnahmen, sondern über eine ganze Saison, auf der Langstrecke. Und da haben die Dortmunder offensichtliche Probleme.

Schwarz-gelbe Spezialität

"Immer wenn Dortmund in jüngster Vergangenheit eine gute Phase hatte und die Spiele souverän gewann, bewiesen sie uns gerne, dass wir uns alle täuschen, wenn wir sie zu sehr loben. Diese Niederlagen gegen viel schwächere Teams sind eine schwarz-gelbe Spezialität", schrieb Lothar Matthäus in seiner Sky-Kolumne und legte damit den Finger in die Wunde.

Eine schwer verdauliche vor allem.

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Ist es Arroganz? Mangelnde Abgezocktheit? Fehlender Fokus? Die falsche Mentalität? Die falsche Einstellung? Oder am Ende doch der Trainer? 

Die kommenden Wochen werden es zeigen: Während Dortmund gegen Lazio und am 8. Dezember in St. Petersburg um den Gruppensieg in der Königsklasse kämpft, geht es in der Liga bis zum Jahresende nach Frankfurt (9.), gegen den VfB (10.), nach Bremen (11.) und zu Union Berlin (6.). 

Höchste Zeit also, die Probleme gegen die vermeintlich Kleineren in den Griff zu bekommen. 

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