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Champions League

FC Chelsea in der Champions League: Ein Titelverteidiger als Underdog

  • Aktualisiert: 06.04.2022
  • 18:53 Uhr
  • ran.de / Kai Esser
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© Getty

Der FC Chelsea steht zum zweiten Mal in Serie im Viertelfinale der Champions League, zum zweiten Mal unter Thomas Tuchel. Doch wenn man über die Turnierfavoriten spricht, wird Chelsea derzeit eher selten genannt. Und das als Titelverteidiger. Das spielt den "Blues" und Tuchel jedoch eher in die Karten.

München/London - Der Motor des FC Chelsea in diesem Frühling lief eigentlich wieder auf Hochtouren.

Nach der etwas enttäuschenden Gruppenphase der Champions League, als es nur zu Platz zwei hinter Juventus reichte, spielte Chelsea im Jahr 2022 groß auf, verlor von 19 Spielen nur zwei und feierte wettbewerbsübergreifend sechs Siege in Serie.

Dann kam allerdings das jüngste Heimspiel gegen den FC Brentford - und legte eklatante Schwächen offen.

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Alles nur ein Ausrutscher?

Mit 1:4 verlor Chelsea im heimischen Stadion gegen den Aufsteiger aus dem Vorort der englischen Hauptstadt. Und das, nachdem die "Blues" zuerst in Führung gegangen waren. "Nachdem wir in Front lagen, haben wir auf einmal aufgehört zu verteidigen", konstatierte Tuchel auf der anschließenden Pressekonferenz.

Auf die Frage eines Journalisten, ob man vielleicht bereits an das Duell mit Real Madrid (ab 21 Uhr LIVE im Ticker auf ran.de) gedacht habe, reagierte der Perfektionist Tuchel etwas gereizt: "Aus welchem Grund sollten wir an Real Madrid denken, wenn wir gerade das Führungstor erzielt haben?", erwiderte der ehemalige BVB-Coach beinahe schon etwas giftig.

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Allerdings wollte Tuchel die erste Liga-Heimniederlage seit September nicht überbewerten: "Das ist untypisch für uns", sagte er. "Der Gegner hat dann auch jede Chance reingemacht, das ist vielleicht auch untypisch", war der 48-Jährige bereits bemüht zu relativieren.

Doch war es wirklich ein untypischer Ausrutscher? Am Ende zeigten die "Blues" neben einem bekannten Problem, der Chancenverwertung, nun auch defensive Schwächen.

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Vergangene Leistungen werfen Fragen auf - auch defensiv

Man kann es nämlich auch anders als der Trainer des amtierenden Champions-League-Siegers sehen. Beispielsweise quälte sich Chelsea im FA Cup zu einem 3:2-Sieg beim Zweitligisten Luton Town, das ist vor allem defensiv nicht der Anspruch des Teams aus dem Westen Londons.

Auch beim Auswärtsspiel in Lille, dem Achtelfinal-Rückspiel der Champions League, wackelte Chelsea bedenklich. Nach dem 1:0 durch Burak Yilmaz wurde Lilles Hoffnung durch ein Tor von Christian Pulisic zwar relativ schnell im Keim erstickt, doch weder der LOSC und schon gar nicht Luton Town sind Maßstäbe für Chelsea.

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Als Tuchel den Klub übernahm brachte er defensive Stabilität ins Team. In seinem ersten Halbjahr als "Blues"-Coach kassierte sein Team in 30 Spielen nur 16 Gegentore. Zieht man das 2:5 gegen West Bromwich Albion - im Rückblick tatsächlich nur ein Ausrutscher - ab, sind es nur elf in 29. Nur zwei Mal insgesamt musste Tuchel mehr als ein Gegentor hinnehmen - in dieser Saison passierte das schon sechs Mal.

Heißt also: Während Chelsea weiterhin das Problem der Chancenverwertung belastet, was bereits in der letzten Saison die größte Schwäche der Londoner war, wurde die Defensive nicht besser, sondern eher schwächer.

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Chelsea auf einmal die Underdogs - Real brennt auf Revanche

Allerdings ist die Ausgangsposition in der Champions League analog zum vergangenen Jahr. Auch da ging Chelsea alles andere als als klarer Favorit ins Achtelfinale, schlug aber am Ende auf dem Weg zum Henkelpott jeden Gegner überzeugend. Die Underdog-Rolle im Zirkus der Allergrößten in Europa passt den "Blues" also bestens.

Wie bereits im vergangenen Jahr müssen die Londoner nun gegen Real Madrid ran. Die Sichtweisen sind dabei relativ unterschiedlich, wie die Aussagen von Christian Pulisic und Thibaut Courtois auf den jeweiligen Medienrunden zeigen.

"Dass wir sie im letzten Jahr geschlagen haben, gibt uns Selbstvertrauen", sagte Pulisic, während Courtois meint: "Wir haben nicht vergessen, dass sie uns letztes Jahr eliminiert haben. Wir sind auf eine Revanche aus." Beide Mannschaften reklamieren das letztjährige Ergebnis also als positiven Mutmacher vor dem neuerlichen Duell für sich.

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Da mit Carlo Ancelotti ein anderer Trainer als noch 2021 und mit Karim Benzema der wohl momentan formstärkste Stürmer Europas auf der anderen Seite wartet, sind die Vorzeichen zum letzten Aufeinandertreffen allerdings so ungleich wie es eben nur geht.

Real dürfte der leichte Favorit aufs Weiterkommen sein, gerade auch bei den Störgeräuschen rund um die Stamford Bridge. Aber in der Underdog-Rolle fühlt sich Chelsea ohnehin am Wohlsten. Und wer weiß: vielleicht schweißen eben genau diese Störgeräusche das Team noch enger zusammen - zumal die "Königsklasse" neben dem FA-Cup die letzte große Chance auf einen Titel in dieser Saison ist.

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