Kommentar zum Scheitern von PSG
ranSicht: Die Niederlage von Paris St. Germain ist ein Sieg für den Fußball
- Aktualisiert: 07.03.2018
- 12:38 Uhr
- ran.de / Rainer Nachtwey
Paris St. Germain ist für ran-Redakteur Rainer Nachtwey der Darth Vader des Fußball. Er befürchtet, dass das Scheitern im Achtelfinale der Champions League gegen Real Madrid weiteres Unheil mit sich bringt.
Das hätte ich mir vor fünf Jahren auch nicht träumen lassen. Dass ich in einem Champions-League-Spiel Real Madrid die Daumen drücken würde.
Real Madrid verkörperte immer das Böse, den Darth Vader des Fußball. Die große mit Geld um sich werfende Macht, die alles bekommt, was sie will.
Durch Neymar zum Feindbild
Dies gehört nun der Vergangenheit an. Dieses Feindbild trägt spätestens seit dem unerträglichen Neymar-Transfer nun Paris St. Germain. Der von Privatpersonen gekaufte und einem Staat gesponsorte französische Hauptstadtklub. Ein Klub, der dieses "Ich will jemanden haben" ähnlich vorlebt wie Real Madrid - nur mit fremden Geld.
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Ja, Real Madrid hat oder hatte Schulden in Höhe von Hunderten Millionen, hat sich durch den Verkauf von Grundstücken die Möglichkeit erhalten, auf dem Transfermarkt aktiv zu werden. Aber es gehörte irgendwie dazu. Das war gute, alte Real Madrid-Schule.
PSG trickst die Regeln aus
Wie PSG aber die Transfer-Sperre umgeht, wie es das Financial Fairplay austrickst, indem es Kylian Mbappe einfach mal ausleiht und die 180+X-Millionen Euro nächstes Jahr erst zahlt, wie es die Preise in Höhen treibt, die für keinen normalen Menschen auch nur ansatzweise zu verstehen sind, bringt den Fußball-Romantiker zum Kochen vor Wut.
Real dagegen hat Größe, Bedeutendes, Magisches - auch wenn man es hasste. Real ist ein großer Klub, vielleicht der größte der Welt, ist Champions-League-Rekordsieger, hat eine große Tradition, war schon immer da und ist immer noch der Klub, von dem jeder kleine auf der Straße fußballspielende Junge irgendwann mal träumt.
Wo ist hier PSG? Wo war PSG vor 15, 20 Jahren? Versunken in der Bedeutungslosigkeit, in der es ohne die katarischen Geldgeber immer noch wäre.
Sieg für die Romantiker
Das Scheitern von Paris St. Germain im Champions League Achtelfinale gegen Real Madrid ist daher ein Sieg für Traditionalisten, für Fußball-Romantiker.
Aber es ist auch klar, dass es ein Signal für PSG ist, seine Transfertätigkeiten noch mehr zu erhöhen, dem großen Ziel Champions-League-Titel mit noch mehr Geld, mit noch mehr "Ich will haben" hinterherzujagen.
Und das ist dann wiederum eine Niederlage für mich, den Fußball-Romantiker.
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