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Liverpools Angriff rockt Europa

Sturmtrio verzaubert Liverpool: But we got Salah…

  • Aktualisiert: 15.02.2018
  • 19:28 Uhr
  • Marco Kieferl
Article Image Media
© 2018 Getty Images
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Spätestens das 5:0 in Porto hat gezeigt: Jürgen Klopp und Liverpool haben ein außergewöhnliches Angriffs-Trio. Mohamed Salah, Roberto Firmino und Sadio Mane gehen mit den Reds den nächsten Schritt und machen nun Neymar und Co. Konkurrenz.

Liverpool/München - Als Kevin, der selbsternannte, größte Liverpool-Fan aus Cork, diese Strophen zum Archies-Hit "Sugar, Sugar" erstmals in die Kamera sang, konnte er noch nicht ahnen, was er damit lostreten würde. Sein Song wurde über Nacht zum Fankult. Nicht nur, weil Kevin bei der Performance alles gab, sondern auch, weil er den Nerv zu dieser Zeit an der Anfield Road perfekt traf.

Salah! (do do di do do do)
Oh.. Mane! Mane! (do do di do do do)
Bobby Firmino!
But we sold Coutinho

Liverpool spielte angeführt vom neuen Angriffs-Trio um Mohamed Salah, Roberto Firmino und Sadio Mane eine starke Saison, doch mit dem Verkauf von Philippe Coutinho schien der Erfolg mit einem Mal in Gefahr. Liverpools Herzstück im Mittelfeld war für viele Experten der beste Spieler der Mannschaft und Ideengeber der Offensive. Ein Leistungsabfall schien mit seinem Wechsel nach Barcelona sicher – beim Team und ganz besonders im Dreiersturm.

Doch auch hier wusste es Kevin aus Cork offensichtlich besser, sang er doch im Zwischenstück:

but that don't matter actually cos...
We've got Salah! (do do di do do do)
Oh.. Mane! Mane! (do do di do do do)
Bobby Firmino!

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Liverpool abhängig von "Fab Three"

Es machte tatsächlich nichts, weil die Herren Salah, Firmino und Mane eine Trotzreaktion zeigten und seit dem Abgang des Brasilianers noch stärker spielen. 17 von 22 Toren in der Rückrunde erzielte einer der drei Stürmer.

Salah, Firmino und Mane sind nach ihrem Galaauftritt mit fünf Treffern beim Champions-League-Achtelfinale in Porto das wichtigste Angriffstrio Europas. Knapp 64 Prozent von Liverpools Toren gehen in dieser Saison auf ihr Konto. Nicht einmal Paris Saint-Germain ist derart abhängig von seinem Dreiersturm.

Trio billiger als Neymar

Neymar, Edinson Cavani und Kylian Mbappe erzielten in dieser Spielzeit zwar acht Treffer mehr, waren aber nur für gut 60 Prozent aller Paris-Tore verantwortlich. Auch Real Madrids BBC (46 Prozent) oder die Toptorschützen des FC Bayern um Robert Lewandowski, Thomas Müller und Kingsley Coman (49 Prozent aller FCB-Tore) können dabei nicht mithalten.

Fernab der Wahnsinnssummen, die auf dem Transfermarkt mittlerweile für Stürmer üblich sind, hat sich in Liverpool ein Trio gefunden, das mit insgesamt 124,2 Millionen Euro nur etwas mehr als halb so teuer wie Neymar war und nun dennoch mit 19 Treffern den gefährlichsten Angriff der Champions League stellt.

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Gerrard: "Mischung herausragend"

Vereinsikone Steven Gerrard erklärt die Stärken von Liverpools Fab Three in der unterschiedlichen Spielweise seiner Mitglieder: "Die Mischung ist einfach herausragend. Mit Mane kommt die Schnelligkeit und Direktheit ins Spiel. Firmino hat das nötige Gefühl und hält den Ball, während Salah ein bisschen was von beidem mitbringt und die Tore macht."

30 sind es mittlerweile an der Zahl, hinzu kommen zehn Vorlagen in 36 Pflichtspielen. Dabei wurde der Transfer von Salah vor der Saison noch skeptisch beäugt. Der Ägypter kam als damals zweitteuerster Transfer der Vereinsgeschichte zurück in die Premier League, wo er sich zuvor bei Chelsea nicht durchsetzen konnte. Zu weich schien er manchen Experten, doch Salah hatte sich bei der AS Roma zu einem herausragenden Flügelspieler entwickelt und damit die Aufmerksamkeit der Reds auf sich gezogen.

Firmino in neuer Rolle

"Unsere Scoutingabteilung hat mich mit ihm einfach nicht in Ruhe gelassen. Sie sagten mir ständig, dass er zu 100 Prozent bereit für die Premier League wäre und sie haben einen fantastischen Job gemacht", verriet Jürgen Klopp unlängst. Mittlerweile braucht es keinen Fußballfachmann mehr, um das Talent von Afrikas Fußballer des Jahres zu erkennen.

Auch bei Roberto Firmino gab es zunächst Zweifel, ob ein Stürmer aus Hoffenheim den glorreichen Liverpool Football Club voranbringen würde. Der 26-Jährige machte genau das, wenn auch zunächst in ungewohnter Rolle als zentraler Stoßstürmer. Dort ist Firmino mit 1,81 Meter zwar nicht zwingend ein Mann für die hohen Bälle, weiß sich aber dennoch gut im Strafraum zu bewegen und glänzt mit dem Rücken zum Tor.

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Firmino mit Rekordsaison

Jürgen Klopp schätzt vor allem seine Qualitäten in der Defensive und sprach ihm auch deshalb ein ganz besonderes Lob aus: "Mo Salah und Sadio Mane sind Weltklasse, aber nicht jeden Tag. Roberto Firmino spielt fast immer auf diesem Niveau."

Für Klopp ist Firmino kein Spieler, der nun an seinen Toren zu messen ist, doch auch diese Ausbeute kann sich 2017/18 durchaus sehen lassen. Mit 21 Toren und zwölf Vorlagen in 37 Pflichtspielen spielt der Brasilianer bereits jetzt seine statistisch beste Saison an der Anfield Road.

Klopp: Mane "ist endgültig wieder da"

Sadio Mane wandelte nach einer unglücklichen Roten Karte und kleineren Verletzungsproblemen in der Hinrunde lange im Schatten seiner Mitspieler. Ein Grund, warum Jürgen Klopp ihn öffentlich immer besonders hervorhob und auch nach dem Spiel in Porto schwärmte: "Sadio Mane ist immer wichtig für uns, selbst wenn er nicht in Topform ist. Er hat eine besondere Qualität zu treffen, auch wenn man nicht so oft ins Spiel eingebunden wird. Heute hab ich ihm aber noch auf dem Feld gesagt: 'Jetzt bist du endgültig wieder da!'"

Ohnehin war das Spiel in Porto in vielerlei Hinsicht bezeichnend für die Stärken der afrikanisch-brasilianischen Connection. Es reicht nicht, sich nur auf Mohamed Salah zu konzentrieren, der als schnellster Liverpool-Spieler der Geschichte die Marke von 20 Premier-League-Treffern geknackt hat.

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Anders als in Madrid oder München verteilen sich die Tore des Trios gleichmäßig. Sadio Mane nutzte die Freiräume im Schatten der medial hochgelobten Firmino und Salah, traf dreifach und schloss mit sechs Treffern zum Ägypter auf. Ob Abstauber, Fernschuss oder Flanke macht dabei keinen Unterschied – weder für den Senegalesen, noch für einen seiner Sturmpartner.

Dank ihrer technischen Fähigkeiten finden alle drei Lösungen auf engstem Raum, wie Salahs Jonglieraktion an Torwart Jose Sa vorbei ins Netz zeigte. Richtig gefährlich wird es jedoch, wenn das Trio Raum zum Kontern bekommt. Diese Situationen forciert Jürgen Klopps typisches Gegenpressing geradezu heraus, auch weil Firmino, Salah und Mane in erster Linie mit starken Laufwegen exzellent verteidigen.

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Van Dijk auf Songsuche

Dann kann aus einem enttäuschenden 0:2-Halbzeit-Rückstand aus Sicht Portos auch schnell eine desaströse Niederlage werden. Spartak Moskau, aber auch Arsenal können ein Lied davon singen.

Will man an der Anfield Road in Zukunft nicht nur Kantersiege, sondern Titel feiern, müssen die Reds an ihrer Verteidigungsarbeit arbeiten. Das zeigte das Spiel im Estadio do Dragao ebenso klar auf.

Dort konnte der eigene Rekordeinkauf die Baustelle in der Defensive noch nicht schließen. Auch mit Virgil van Dijk hätten die Reds nach wenigen Minuten gut und gerne zurückliegen können. Vielleicht ein Grund, warum Kevin aus Cork dem Niederländer noch keinen Song gewidmet hat.

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