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Einmal Hölle und zurück

Der seltsame Fall des SC Paderborn

  • Aktualisiert: 15.09.2017
  • 19:36 Uhr
  • ran.de/Andreas Reiners
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© imago/foto2press
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Mit ganz viel Glück und richtigen Entscheidungen stoppte der SC Paderborn in letzter Sekunde einen rekordverdächtigen freien Fall. Nun geht es im Eiltempo wieder aufwärts.

München - Der SC Paderborn strauchelte. Taumelte. Blickte dem Abgrund entgegen. Fiel ewig lange. Doch vor dem harten Aufprall bekam der Klub die Kurve. Auch dank des dritten Abstiegs in Folge.

Klingt komisch? Ist aber so.

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Dabei war es modernes Fußball-Märchen, das der eher unscheinbare Klub im beschaulichen Ostwestfalen erlebte. Er trat im Mai 2014 den Beweis an, dass ein Verein es auch ohne das große Geld und bekannte Stars ins Oberhaus schaffen kann. Der Paderborner Etat hätte damals kaum für das Gehalt eines Bayern-Stars gereicht.

Alle Emotionen mitgemacht

Drei Jahre später stand man in Paderborn vor den Scherben des großen Märchens. Aus dem großen Traum war schon lange ein Albtraum geworden. Im Blitztempo, im Schnelldurchlauf hatte der Verein alle Emotionen, alle Gefühle, die der Fußball so bieten kann, durchlebt.

Aufstiegsrausch, Bundesliga-Tabellenführer, Sensationsteam, Krise, Überlebenskampf, Abstieg, Stefan Effenberg, Eskapaden, Skandale, noch ein Abstieg, Wieder Abstiegskampf, erneuter Abstieg. Der ungebremste Fall von der Bundesliga bis in die Regionalliga, in die Niederungen des deutschen Fußballs, war im Mai 2017 besiegelt.

Doch dann hauchten zwei glückliche Fügungen dem mausetoten Klub neues Leben ein.

Man kennt das ja, wenn sich Dinge verselbständigen. Wer weiß das nicht besser als der SC Paderborn. Doch Steffen Baumgart brachte als neuer Trainer den Erfolg zurück. Der kam in der Rückrunde der vergangenen Saison zwar zu spät für die sportliche Rettung, doch der Ex-Profi führte Paderborn noch auf den drittletzten Platz.

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Der wurde durch das Chaos bei 1860 München inklusive Zwangsabstieg noch zum Jackpot. Denn der SCP nahm so den eigentlich für die Löwen reservierten Platz in der 3. Liga ein. Gleichzeitig hatte Baumgart mit seiner zum damaligen Zeitpunkt abgestiegenen Mannschaft den Westfalenpokal gewonnen und sich so für den DFB-Pokal qualifiziert.

Seit Mitte April ist der 45-Jährige mit seiner Mannschaft ungeschlagen, die letzten neun Pflichtspiele wurden allesamt gewonnen. Die letzte Siegesserie ist tatsächlich über dreieinhalb Jahre her.

Das Resultat: Paderborn ist nach sieben Spieltagen Tabellenführer in der 3. Liga, hat bereits sieben Punkte Vorsprung auf Platz vier. Ein beeindruckender Startrekord.

Wieder im Eiltempo

Es geht also mal wieder im Eiltempo, diesmal wieder aufwärts. Einmal Hölle und zurück. Die Gründe?

Neben glücklichen Fügungen und Schicksal ist es ohne Frage der Trainer. Baumgart schaffte es innerhalb kürzester Zeit, aus einer völlig verunsicherten Mannschaft eine selbstbewusste Einheit zu formen, ausgestattet mit einer klaren Spielidee, angetrieben von einem emotionalen Coach.

In Zusammenarbeit mit Manager Markus Krösche wurde eine Mannschaft zusammengestellt, die jung, hungrig, talentiert und charakterlich einwandfrei ist. Ex-Paderborn-Profi Krösche setzt auf entwicklungsfähige Spieler anstatt auf satte Ü30er, die ihre Karriere ausklingen lassen wollen. Sein erfolgreichster Einkauf seit seinem Amtsantritt im März ist sowieso der Trainer. Und es ist nicht von der Hand zu weisen, dass der Klub kuriert ist, wohl auch durch die Wochen, in denen man als Absteiger feststand. Vom Rausch des damaligen Bundesliga-Aufstiegs, von Stefan Effenberg, falschen Ansprüchen und nicht zur Realität passenden Wunschvorstellungen und Zielsetzungen.

Denn das ist nun anders. "Wir finden immer wieder Ansätze, den Finger in die Wunde zu legen und zu sagen: Leute, so geht es nicht", sagte Baumgart nach dem 3:2-Sieg bei den Würzburger Kickers. Und das nach dem 16. Pflichtspiel ohne Niederlage in Serie.

Der Aufstieg? Ist in Paderborn trotz allem kein Thema. Eine Saison ohne Sorgen wäre schon mal ein Anfang. Einmal Hölle reicht.

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