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Premier League

Fußball in England: Der Spielplan ächzt unter Corona

  • Aktualisiert: 04.01.2021
  • 15:53 Uhr
  • ran.de
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© imago images/PA Images
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In der englischen Top-Liga werden die ersten Stimmen nach einer Unterbrechung des Spielbetriebs laut. Doch ist das überhaupt möglich? 

München – In der englischen Premier League bahnt sich ein extrem spannender Meisterschaftskampf an. Die ersten Sechs trennen derzeit nur vier Punkte. Doch die Freude über eine unvorhersehbare Liga trat zuletzt in den Hintergrund.

Grund dafür sind die steigenden Corona-Fallzahlen in England. Sam Allardyce, Trainer von West Bromwich Albion, ist eigentlich als Defensiv-Taktiker bekannt, ging aber am vergangenen Dienstag zum Angriff über. Er forderte einen "Circuit Breaker", eine Unterbrechung des Spielbetriebs für zwei Wochen. "Ich bin 66 Jahre alt und das Letzte, was ich will, ist mir Corona einzufangen", sagte Allardyce. Er sorge sich nicht nur um sein Wohlergehen, sondern auch um den Fußball im Allgemeinen. "Die Sicherheit ist wichtiger als alles andere."

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Die Corona-Fälle häufen sich

Anlass für Allardyces Aussagen war die zuletzt veröffentlichte Corona-Testreihe nach Weihnachten. Zwar gab es "nur" 18 Positivfälle bei 1479 überprüften Spielern und Klubmitarbeitern, doch das war die höchste Fallzahl in der Premier League in dieser Saison.

Zuletzt wirkte sich das Virus vermehrt auf den Spielbetrieb aus. Newcastle United sperrte im Dezember für einige Tage das Trainingsgelände, auch das Spiel gegen Aston Villa wurde verlegt. Am vergangenen Wochenende erwischte es dann die Partie FC Burnley gegen FC Fulham (wie in der Vorwoche schon FC Everton gegen Manchester City und Tottenham Hotspur gegen Fulham).

Am Sonntag fehlten ManCity sechs Spieler wegen Corona beim 3:1-Erfolg beim FC Chelsea. Dabei ist die Premier League bislang sogar vergleichsweise glimpflich davongekommen. In den vier englischen Profiligen mussten im Dezember insgesamt 31 Spiele verlegt werden.

Klopp und Solskjaer contra Allardyce

Der Vorschlag von Allardyce, eine Pause einzulegen, wurde recht schnell abgeschmettert. Zunächst von einigen Trainern der Europapokal-Teams. Liverpool-Coach Jürgen Klopp befand, der Wettbewerb könne weiterlaufen. Man sei in diesem Fall "kein Teil der Gesellschaft", weil man sich praktisch abkapseln würde.

Ole Gunnar Solskjaer, Trainer von Manchester United, widersprach Allardyce ebenso. "Ich kann den Nutzen eines Spielstopps nicht erkennen", merkte der Norweger an und fragte: "Wann sollen wir denn dann die Partien nachholen?" Auch die Premier League äußerte sich rigide: Eine Unterbrechung der Saison sei nicht diskutiert worden und es gebe auch keine Pläne, dies zu tun.

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Die klare Absage ist durchaus verständlich. Für zwei Spiele, die zu Saisonbeginn verschoben wurden, war erst für Januar ein Ausweichtermin gefunden worden. Der eng getaktete Spielplan lässt wenig Möglichkeiten, gerade bei Teams, die in Europa vertreten sind. Nach der Saison drängt im Juni bereits die Europameisterschaft im Terminkalender.

Regelverstöße rund um die Feiertage

Die Liga teilte zudem mit, sie vertraue weiterhin darauf, dass die Sicherheitsprotokolle den geplanten Ablauf der Begegnungen möglich machen werden. Eine perfekte Kontrolle ist allerdings nicht durchführbar, das zeigt der Anstieg zuletzt.

Die Premier League mag während der Spieltage in einer Art Blase existieren, allerdings platzt diese jedes Mal, wenn die Spieler sich in ihr Auto auf den Weg nach Hause setzen. "Jeder Verein gibt sein Bestes für die Spieler, um sie alle zu schützen, aber dann gibt es Momente im Privatleben, die man nicht kontrollieren kann", erklärte Tottenham-Trainer Jose Mouinho.

Gerade um die Feiertage zeigte sich, dass es nicht alle Fußballprofis so ernst nehmen mit den Regeln. Die Tottenham-Spieler Erik Lamela, Giovanni Lo Celso und Sergio Reguilon sowie Manuel Lanzini von West Ham United ließen sich zusammen bei einer Weihnachtsfeier mit ihren Familien ablichten. An Silvester soll Benjamin Mendy von Manchester City gegen die Corona-Regeln verstoßen haben, genauso wie Aleksandar Mitrovic vom FC Fulham und Luka Milivojevic von Crystal Palace.

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Was ist der Plan B? 

Wenn sich die Fälle häufen - ob durch Zufall oder Fahrlässigkeit -, könnte der Spielplan ernsthaft ins Wanken geraten. Dass die Liga offenbar keinen Plan B hat und sich nur auf ihre altbekannten Sicherheitskonzepte aus der ersten Welle verlässt, würde sich dann rächen.

Aber bis dahin gilt offensichtlich das Prinzip Hoffnung. Am kommenden Wochenende steht die dritte Runde des FA-Cups an - mit zahlreichen Klubs aus den unteren Ligen. Dort wurde nicht so engmaschig getestet wie in der Premier League. Es drohen weitere Verlegungen.

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