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Huddersfield 2.0

Norwich City: Mit Fußball made in Germany in die Premier League?

  • Aktualisiert: 23.11.2018
  • 16:21 Uhr
  • ran.de / Tobias Gonscherowski
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Im Sommer 2017 feierte Huddersfield Town den Aufstieg in die Premier League in England. Mit einem ehemaligen Trainer von Borussia Dortmund und vielen deutschen Profis. Nun kopiert der englische Traditionsverein Norwich City dieses Erfolgsmodel. Die "Canaries" stehen auf Platz 1 der zweiten Liga in England.

München - 2016 stieg Norwich City aus der Premier League ab. Nach den enttäuschenden Plätzen 8 und 14 in den vergangenen beiden Jahren startet der Traditionsverein nun durch. Nach vier Siegen in Folge steht das Team des deutschen Trainers Daniel Farke nach 17 Spieltagen an der Tabellenspitze der "Championship".

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Huddersfield holt gegen Fulham den ersten Saisonsieg
News

Wagner holt mit Huddersfield ersten Saisonsieg

Der deutsche Teammanager David Wagner hat mit dem englischen Fußball-Erstligisten Huddersfield Town den lange ersehnten ersten Saisonsieg gefeiert.

  • 05.11.2018
  • 23:31 Uhr

Die Parallelen zur sportlichen Entwicklung von Huddersfield Town sind frappierend. Vor zwei Jahren wirbelte der Underdog die Verhältnisse in England durcheinander. Damals sorgte der Deutsch-Amerikaner David Wagner für Furore. Er hatte zuvor die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund trainiert und war dann auf die Insel gewechselt.

Huddersfield angelte sich einen deutschen Weltmeister

In Huddersfield benötigte Wagner ein Jahr Anlaufzeit, ehe seine Methoden griffen. Im Sommer 2016 lotste er mit Christopher Schindler (1860 München), Chris Löwe (1. FC Kaiserslautern) und Elias Kachunga (FC Ingolstadt) drei Profis aus Deutschland zu Huddersfield Town. Nach dem gelungenen Aufstieg folgten mit Abdelhamid Sabiri (1. FC Nürnberg) und Collin Quaraner (Union Berlin) zwei weitere. Und in diesem Sommer angelte sich Huddersfield mit Erik Durm (Borussia Dortmund) sogar einen Weltmeister.

Diesem Vorbild scheint nun Norwich City zu folgen. Die "Canaries" (Kanarienvögel) verpflichteten zur Saison 2017/18 den deutschen Coach Daniel Farke, der 2015 Wagner-Nachfolger beim BVB wurde und zwei Jahre die zweite Mannschaft der Dortmunder trainiert hatte. Farke legte ein mittelprächtiges Debütjahr hin, durfte aber bleiben und seine Vorstellungen weiter umsetzen.

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"Es ist meine absolute Grundüberzeugung, dass du nur dann langfristig erfolgreich sein kannst, wenn du eine klare Philosophie verfolgst und du konsequent danach arbeitest. Das ist unser Schlüssel - und das wird registriert", sagte Farke kürzlich im Interview mit dem "Kicker". Der 42-Jährige baut auf Ballbesitzfußball. "Wir wollen Lösungen finden, auch gegen kompakte Gegner."

Farke setzt auf Bundesliga-Erfahrung

Seine Idee vom Fußball setzen Farke und sein dreiköpfiges deutsches Trainerteam ähnlich wie der Kollege Wagner in Huddersfield vor allem mit deutschen oder deutschspachigen Profis um, von den viele über Bundesliga-Erfahrung verfügen. Der bekannteste war zunächst der Schweizer Nationalspieler Timm Klose, der mit dem VfL Wolfsburg Vizemeister und Pokalsieger geworden war.

Es folgten Christoph Zimmermann (Borussia Dortmund II), Tom Trybull (früher u.a. Werder Bremen), Mario Vrancic (Darmstadt 98), Marco Stiepermann (VfL Bochum), Onel Hernandez (Eintracht Braunschweig), Dennis Srbeny (SC Paderborn), Moritz Leitner (FC Augsburg), Teemu Pukki (früher FC Schalke 04) und Felix Passlack (Borussia Dortmund).

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Vor allem der bereits als "ewiges Talent" abgeschriebene Moritz Leitner blüht in Norwich richtig auf. Der 25-Jährige hat in seiner Vita bereits große Vereine wie Borussia Dortmund, den VfB Stuttgart oder Lazio Rom stehen, er gewann mit dem BVB 2012 das Double. Doch trotz seiner 97 Bundesliga-Spiele für Dortmund, Stuttgart und Augsburg hat er den ganz großen Durchbruch nie richtig geschafft.

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Leitner gilt als Topspieler der Championship

Das könnte sich jetzt in Norwich ändern, wo er im Mittelfeld die Fäden zieht und als ein Topspieler der Liga gilt. "Er ist in seiner Persönlichkeit extrem gewachsen und zeigt eine tolle Arbeitseinstellung", lobte der Trainer. "Ich kann Moritz nur ein riesiges Kompliment aussprechen. Wie er sich in dieser Liga, die zu den physisch härtesten der Welt gehört, durchgesetzt hat, ist herausragend."

Leitner, der zunächst von Augsburg ausgeliehen war, hat inzwischen einen Vertrag bis 2022 bei den "Canaries" unterschrieben. Er fühlt sich auf der Insel pudelwohl und mag die Einstellung der Fans. "In England interessiert sich niemand für irgendwelche Geschichten aus einer anderen Zeit und Liga: Im Fokus steht nur die Performance im Hier und Jetzt. Wenn die stimmt, respektieren das die Fans und Medien", sagte Leitner in einem Interview mit "Sport1".

Noch ein weiter Weg

Wie Aufstieg geht, hat Moritz Leitner bereits in seiner ersten Zeit beim FC Augsburg gelernt. Mit den Schwaben stieg er 2011 in die Bundesliga auf. Das gleiche Kunststück will er nun mit Norwich City vollbringen. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg. Denn noch sind 29 Spieltage zu absolvieren.

Die beiden erstplatzierten Klubs der Championship steigen direkt auf. Die Vereine der Ränge drei bis sechs ermitteln in K.o.-Spielen den dritten Aufsteiger. Huddersfield hatte vor zwei Jahren sogar ein negatives Torverhältnis von 56:58 und packte es trotzdem. Norwich will es am liebsten ohne Umwege direkt schaffen.

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