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Nationalspieler von Spurs-Anhängern beleidigt

Rassismus-Eklat beim London-Derby: "Wann wird dieser Unsinn endlich aufhören?"

  • Aktualisiert: 23.12.2019
  • 09:46 Uhr
  • SID/ran.de
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© imago
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Der 2:0-Erfolg des FC Chelsea im London-Derby bei Tottenham Hotspur wurde zur Nebensache, weil rassistische Anfeindungen gegen Nationalspieler Antonio Rüdiger die Partie überschatteten. Rüdiger selbst, sein Trainer Frank Lampard, Mitspieler aber auch Tottenham Hotspur haben sich im Anschluss deutlich gegen Rassismus positioniert und Konsequenzen gefordert.

Köln - Nach den rassistischen Anfeindungen gegen Fußball-Nationalspieler Antonio Rüdiger haben sich die Teammanager des FC Chelsea und von Tottenham Hotspur deutlich gegen Fremdenfeindlichkeit ausgesprochen. "Ich hasse Rassismus in der Gesellschaft und im Fußball. Ich bin enttäuscht, dass solche Dinge passieren können", sagte Tottenhams Jose Mourinho. Chelseas Frank Lampard ergänzte: "Es muss mit aller Kraft angegangen werden, egal in welchem Stadion."

Blues-Innenverteidiger Rüdiger hatte sich Mitte der zweiten Halbzeit beim 2:0-Erfolg des FC Chelsea bei Tottenham Hotspur bei seinem Kapitän Cesar Azpilicueta über rassistische Gesänge der Spurs-Anhänger beklagt. Der Spanier benachrichtigte daraufhin Referee Anthony Taylor, der über den Stadionsprecher schließlich eine Warnung an die Tottenham-Fans aussprechen ließ. 

Auf Twitter äußerte sich der aus Berlin stammende Nationalspieler zu den Anfeindungen. Schrieb dort unter anderem: "Es ist wirklich traurig, Rassismus bei einem Fußballspiel wiederzusehen, aber ich denke, es ist sehr wichtig, in der Öffentlichkeit darüber zu sprechen. Wenn nicht, wird es in ein paar Tagen wieder vergessen!"

Rüdiger bedanke sich auch für Nachrichten von Spurs-Anhängern und betonte, dass der KLub an der Situation keine Schuld trage: "Ich möchte Tottenham nicht als ganzen Verein in diese Situation einbeziehen, da ich weiß, dass nur ein paar Idioten die Täter waren. Ich habe in den letzten Stunden auch viele unterstützende Nachrichten in den sozialen Medien von Spurs-Fans erhalten - Vielen Dank dafür."

"Ich hoffe wirklich, dass die Täter bald gefunden und bestraft werden und auf einem so modernen Fußballplatz wie dem Tottenham Hotspur Stadium mit Dutzenden von Fernseh- und Überwachungskameras muss es möglich sein, sie zu finden und anschließend zu bestrafen. Wenn nicht, muss es Zeugen im Stadion gegeben haben, die den Vorfall mitbekommen haben. Es ist eine Schande, dass es 2019 immer noch Rassismus gibt. Wann wird dieser Unsinn aufhören?"

Tottenham kündigte nach Spielende eine Untersuchung der Vorfälle und harte Sanktionen für die Täter an. "Jede Form von Rassismus ist völlig inakzeptabel und wird nicht toleriert", teilte der Klub in einem Statement mit. "Ich weiß nicht, ob es schlimmer wird", sagte Lampard: "Natürlich unterstütze ich ihn."

Dass seine Spieler bei solchen Vorfällen in Zukunft vorzeitig das Feld verlassen könnten, schloss Rüdigers Coach nicht aus. "Es hängt davon ab, was die Spieler fühlen. Wenn dieser Moment kommt, wäre es eine Gruppenentscheidung", sagte er. Auch Rüdigers Teamkollege Willian machte seinem Unmut über das erneute Verhalten einiger Fans Luft.

Rüdiger hatte erst vor einem Monat eine strikte Reaktion auf Rassismus angekündigt. Dann sei er "der Erste, der rausgeht. Ich mache das! Ich habe keine Furcht vor den Konsequenzen", sagte der 26-Jährige der Bild am Sonntag: "Das sind Dinge, die man nicht tolerieren darf. Ich bin ein Mensch wie jeder andere auch, nur mit ein paar Pigmenten mehr."

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