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4:1-Sieg gegen Russland

EM 2021: Unbändiges Dänemark im Achtelfinale - dank furioser Fans und Belgien

  • Aktualisiert: 22.06.2021
  • 09:39 Uhr
  • ran.de/Markus Bosch
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© imago images/ITAR-TASS
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Dänemark steht nach einem furiosen 4:1-Sieg über Russland im EM-Achtelfinale. Zuschauer und Belgien haben einen großen Anteil daran, dass die EM für die Dänen auch zu einem sportlichen Heldenepos wird. Die Skandinavier sind jetzt schon der Europameister der Herzen.

Kopenhagen/München - Das altehrwürdige Parken-Stadion von Kopenhagen erlebte am Montag einen denkwürdigen Abend.

Im dritten Gruppenspiel empfingen die bis dato noch sieglosen Dänen das Team aus Russland. Die Gruppenkonstellation vor der Partie sah so aus, dass Dänemark zum Siegen verdammt war, andernfalls wäre die EM nach der Vorrunde beendet gewesen.

Eine Vorrunde, die bis dato einem Albtraum glich. Im Auftaktspiel gegen Finnland kollabierte Christian Eriksen. Die Partie wurde unterbrochen, aber nur wenige Stunden später fortgesetzt. Sichtlich unter Schock stehende Dänen unterlagen dem skandinavischen Rivalen mit 0:1, doch dieses Ergebnis war Nebensache, viel wichtiger waren die positiven Nachrichten von Eriksen. Der dänische Star war soweit wohlauf und sendete bereits zwei Tage nach dem furchtbaren Kollaps Grüße an die Öffentlichkeit.

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Belgien schlägt wackere Dänen

Seine Mitspieler erhielten derweil psychologische Betreuung nach dem schrecklichen Vorfall und doch war klar, das Spiel gegen Belgien würde nicht nur sportlich, sondern auch mental zu einer großen Herausforderung werden. Schließlich wurde in der zehnten Minute der Partie der Ball ins Aus gespielt und das gesamte Stadion, aber auch die Spieler und Trainer applaudierten Eriksen.

Solche Momente können kaum spurlos an einer Mannschaft vorbeigehen. Sportlich aber warfen die Dänen in dieser Partie alles in die Waagschale und gingen nah einem Blitzstart sogar mit einem 1:0 in die Halbzeitpause. Die Belgier brachten ihren Superstar Kevin de Bruyne in die Partie und nach weiteren 45 Minuten stand es 2:1 für die Belgier und Dänemarks Hoffnungen auf das Erreichen der K.o.-Runde schrumpften auf ein absolutes Minimum.

Während Abschluss-Gegner Russland ein Remis zum Weiterkommen gereicht hätte, brauchten die Dänen im dritten Spiel zwingend einen Sieg, um überhaupt noch eine Chance auf die K.o.-Runde zu haben. Immerhin konnten sie sich dabei zum dritten Mal auf ihren größten Trumpf verlassen – die Fans.

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25.000 Dänen peitschen ihr Team gegen Russland nach vorne

25.000 Zuschauer unterstützten auch im dritten Spiel das Team von Coach Kasper Hjulmand lautstark. Schon früh war zu merken, welch große Wirkung das Publikum an diesem denkwürdigen Montagabend haben sollte. Die Dänen, angetrieben von ihren frenetischen Fans, übernahmen von Beginn an die Spielkontrolle, ohne dabei aber regelmäßig Chancen herauszuspielen. So hatten sie zwar über 70 Prozent Ballbesitz, brauchten aber bis zur 38. Minute, als sich der 21 Jahre alte Mikkel Damsgaard ein Herz fasste und einen sehenswerten Treffer erzielen konnte.

Gleichzeitig dominierte auch Belgien, blieb aber in der ersten Hälfte ohne Torerfolg, sodass die Dänen trotz Führung nur Rang drei belegten. Dänemarks Fans aber peitschten ihr Team weiter nach vorne und verunsicherten damit scheinbar auch Russlands Defensive, die Yussuf Poulsen den Ball zum 2:0 vorlegten.

Und Belgien? Im Parken-Stadion brach um die 65. Minute herum plötzlich Jubel aus. Die Roten Teufel hatten tatsächlich ein Tor erzielt durch Romelu Lukaku, den guten Freund von Eriksen. Doch dieses ach so kitschige Drehbuch hatte noch eine Wendung parat, denn der VAR erkannte eine Abseitsstellung bei Lukaku. Und auch die Dänen kassierten einen Dämpfer in Form eines Strafstoßes gegen sie, den Artem Dzyuba zum 1:2 verwandelte.

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Belgien leistet furiosem Dänemark Schützenhilfe

Die dänischen Fans trieben ihr Team unbeirrt weiter an und hatten kurze Zeit später erneut Grund zum Jubeln. Wieder hatte Belgien ein Tor erzielt, diesmal zählte es sogar, denn Finnlands Torhüter Lukas Hradecky hatte sich den Ball selbst ins Gehäuse gelegt. In der 79. Minute verwandelte sich das Parken-Stadion dann endgültig in ein Tollhaus, als Abwehrspieler Andreas Christensen mit einem Distanz-Hammer für die Entscheidung zu Gunsten der Dänen sorgte.

Als dann die Belgier noch einen weiteren Treffer nachlegten, war endgültig klar, dass Dänemark nach einer der schwierigsten EM-Gruppenphasen, die ein Team je erlebt hat, ins Achtelfinale einzieht. 

25.000 Anhänger im Stadion feierten ihr Team und wohl auch ein Stück weit sich selbst. Als verschworene Einheit hatte die Mannschaft auf dem Rasen gemeinsam mit den Fans das scheinbar Unmögliche doch noch möglich gemacht. Und irgendwo im Hinterkopf erinnert sich wohl so mancher an die EM 1992, die Dänemark als Nachrücker für Jugoslawien gewann.

Bis es soweit ist, ist es 29 Jahre später noch ein langer Weg, doch möglicherweise wird man im Nachgang dieses Turniers noch öfter von jenem Montagabend im Parken-Stadion von Kopenhagen reden. Geht man nur nach Sympathie, sind die Dänen jetzt schon Europameister der Herzen.

Markus Bosch

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