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Von Christian Stüwe

Am Wochenende haben sich die großen Rivalinnen des deutschen Frauenfußballs schon mal warmgeschossen. Der FC Bayern München schlug am Samstagmittag den 1. FC Köln mit 5:0, der VfL Wolfsburg gewann am Freitagabend mit dem gleichen Ergebnis gegen Turbine Potsdam.

Beide Teams scheinen bereit für die anstehende Woche der Wahrheit, in der gleich drei große Spiele anstehen. Am Dienstag empfangen zunächst die Bayern-Frauen in der Allianz Arena Arsenal (18:45 Uhr im Liveticker auf ran.de) zum Hinspiel des Viertelfinales in der Champions League, einen Tag später treten die Wölfinnen im gleichen Wettbewerb im Parc des Princes bei Paris Saint-Germain (21 Uhr) an.

Am Samstag kommt es dann im Stadion auf dem Bayern-Campus zum Showdown zwischen den Münchnerinnen und den Wölfinnen, im Spitzenspiel wird die Vorentscheidung in der Meisterschaft fallen. Während noch vor einigen Wochen die Wölfinnen als amtierende Doublesiegerinnen und klare Tabellenführerinnen die Favoritenrollen innehatten, scheint das Momentum nun ein wenig auf der Seite des FC Bayern zu sein.

Wolfsburgs Niederlage lässt Bayern-Frauen hoffen

Schuld daran ist die überraschende Niederlage, die Wolfsburg vor zwei Wochen gegen Hoffenheim hinnehmen musste – nach zuvor 23 Siegen in der Bundesliga in Folge. Die Münchnerinnen nutzten den Ausrutscher und rückten bis auf zwei Punkte in der Tabelle heran. Plötzlich hat es die Mannschaft von Trainer Alexander Straus wieder selbst in der Hand, die Meisterschaft zu gewinnen.

"Wenn wir die restlichen Spiele alle gewinnen, sind wir Meister. Es ist wirklich aufregend, dass wir jetzt eine echte Chance haben. Und die wollen wir nutzen", sagte Abwehrspielerin Tuva Hansen, die von den Bayern im Winter verpflichtet wurde.

Was außerdem für die Bayern spricht, ist die Ansetzung der Partien. Die Bayern spielen bereits am Dienstag am frühen Abend zuhause, die Wolfsburgerinnen einen Tag später im späten Slot in Paris. Der VfL wird somit erst am Donnerstag wieder nach Deutschland zurückkehren, um dann am Samstag in München das nächste schwere Auswärtsspiel bestreiten zu müssen.

Auch im Pokal-Halbfinale empfängt Bayern Wolfsburg

Ärgerlich aus Sicht der Wölfinnen ist außerdem, dass ihnen im DFB-Pokal-Halbfinale Mitte April ein weiteres Auswärtsspiel in München zugelost wurde. Am Samstag würde dem VfL zwar vermutlich schon ein Unentschieden reichen, angesichts der Form der Bayern-Frauen wird das aber kein Selbstläufer. Die Münchnerinnen konnten die letzten elf Pflichtspiele alle gewinnen, mit dem FC Barcelona wurde in der Champions League die derzeit wohl stärkste Frauenmannschaft weltweit bezwungen.

"Dass wir die Meisterschaft wieder selbst in der Hand haben, hat uns Schwung gegeben. Ich möchte jetzt auch endlich mal mit Bayern ins DFB-Pokalfinale kommen, die letzten Jahre sind wir immer im Halbfinale gegen Wolfsburg ausgeschieden", sagte Bayerns Mittelstürmerin Lea Schüller: "Was Meisterschaft und Pokal angeht, bin ich sehr positiv gestimmt und glaube schon, dass wir es besser machen können als in den letzten Jahren. In der Champions League steht jetzt erst mal das Viertelfinale an, da wollen wir Schritt für Schritt gehen."

Im Halbfinale der Champions League winken die nächsten Duelle

Sollten sich im Viertelfinale der Königinnenklasse die Bayern-Frauen gegen Arsenal und Wolfsburg gegen PSG durchsetzen, würden die beiden um die Vorherrschaft im deutschen Frauenfußball kämpfenden Teams übrigens auch in den Halbfinal-Spielen im April aufeinandertreffen.

Einschließlich Pokal könnte es also zu drei direkten Duellen zwischen den Frauen des FC Bayern und des VfL Wolfsburg im April kommen.

Die Frage, wer aktuell die Nummer eins im deutschen Frauenfußball ist, wird somit spätestens Ende des nächsten Monats geklärt sein.

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