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DFB hält an Bundestrainer fest - vorerst

ranSicht: Löw-Rauswurf hätte alles nur noch schlimmer gemacht

  • Aktualisiert: 30.11.2020
  • 18:47 Uhr
  • ran.de / David Kreisl
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© Imago Imges
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Das Festhalten an Joachim Löw ist die richtige Entscheidung des DFB. Dabei geht es weniger um eine neue Chance für den Bundestrainer, sondern darum, die anstehende Europameisterschaft nicht vollkommen zum Himmelfahrtskommando werden zu lassen. Ein Kommentar von ran-Mitarbeiter David Kreisl.

München - Die Europameisterschaft 2020, wie sie trotz der Verschiebung ins Folgejahr immer noch offiziell heißt, wird mit dem Finale am 11. Juli 2021 enden.

Ob die deutsche Nationalmannschaft bei diesem auf dem Platz steht, darf ob des aktuellen Zustands der DFB-Auswahl durchaus bezweifelt werden. Jenes Endspiel könnte jedoch - und das ist schon eher im Bereich des Möglichen - zumindest in der Theorie das letzte Spiel für Joachim Löw als Bundestrainer sein.

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Spanien-Debakel nur die negative Krönung

Kritik am ewigen Bundes-Jogi gab es schon vor dem WM-Fiasko 2018. Dem Debakel folgte eine zweite Chance für den heute 60-Jährigen, er sollte eine neue Nationalmannschaft aufbauen, eine junge, eine, die die in die Bedeutungslosigkeit gestürzte DFB-Elf wieder sympathisch und erfolgreich machen sollte.

Was dabei herauskam, ist bekannt - vor allem, im aktuellen, wegen der Corona-Krise erst im Herbst gestarteten Länderspieljahr. Das 0:6-Debakel gegen Spanien am letzten Spieltag der Nations League war da nur die negative Krönung der Entwicklung einer Mannschaft, die man schwerlich als solche bezeichnen kann.

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Unruhe und Negativität von Mannschaft und Verband fernhalten

Und dennoch: Die am Montag vom DFB-Präsidium als "einvernehmlich" kommunizierte Entscheidung des Fußballbundes, den "seit März 2019 eingeschlagenen Weg der Erneuerung der Nationalmannschaft mit Bundestrainer Joachim Löw uneingeschränkt fortzusetzen", ist trotz der vielen, berechtigten Kritik am Bundestrainer vor allem eines: der richtige Weg.

Dabei geht es nicht darum, Löw noch eine Chance zu geben. Oder ihm einen Kredit zu gewähren nach den ausdrücklich als erfüllt erachteten Jahreszielen - EM-Qualifikation, Verbleib in der Nations League und Positionierung in Lostopf 1 für die WM-Qualifikation. Nein, diese Entscheidung ist einzig und alleine deshalb richtig, um kurz vor dem EM noch mehr Unruhe und Negativität von Mannschaft und Verband fernzuhalten.

Es steht außer Frage, dass die Nationalmannschaft "nicht so weit ist wie geglaubt oder wie gehofft", wie selbst Löw nach der denkwürdigen Nacht in Spanien zugeben musste. Der branchenübliche Beißreflex, den Trainer vor die Tür setzen zu wollen, ist aktuell aber wenig zielführend.

Löw ist der richtige Mann für die EM 2020

Die Europameisterschaft beginnt im Juni. Das DFB-Team trifft sich das nächste Mal im März. Bis zum ersten Gruppenspiel gegen Frankreich gibt es nicht mehr als eine Hand voll Testspiele. Bis dahin kicken die Spieler unter der Last eines Terminkalenders, der die Spitzenklubs schon jetzt teilweise an den Rand des Kollaps führt.

Wie sollte unter diesen Umständen ein neuer Bundestrainer sinnvoll seine Arbeit beginnen? Unter diesen Umständen in dieser kurzen Zeit mit der Mannschaft neue Impulse setzen? Neue Taktiken etablieren oder gesunde Hierarchien aufbauen? Es wäre wohl eher ein Himmelfahrtskommando, jetzt einen neuen Bundestrainer ins Geschehen zu werfen. Und einen womöglich geeigneten, langfristigen Kandidaten zu verbrennen.

Freilich wird noch im Sommer zu erörtern sein, wie es nach dem 11. Juli 2021 weitergehen soll.

Und auch, weil bereits jetzt offensichtlich scheint, dass der aktuelle Bundestrainer nicht mehr bis zu seinem Vertragsende 2022 an der Seitenlinie stehen wird, hört und fühlt es sich seltsam an - aber: Löw ist der richtige Mann für die EM 2020. Weil er die Mannschaft kennt. Nicht nur von außen, sondern auch von innen.

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