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Verteidiger spielt beim Bundestrainer keine Rolle

Robert Huth: Leicesters Held nicht gut genug für Löw

  • Veröffentlicht: 23.03.2016
  • 08:42 Uhr
  • ran.de / Rainer Nachtwey
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© 2016 Getty Images
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Für die Engländer ist er der "Held der unwahrscheinlichsten Geschichte" - bei Bundestrainer Jogi Löw spielt Robert Huth aber keine Rolle. Seine Qualitäten sind nicht gefragt.

München - "Huuuuuuuuth" oder "Huth, Huth, Huth, Huth, Huth". Kaum ein Name wurde beim Confed Cup 2005 in Deutschland wohl so oft gerufen wie der des kantigen Innenverteidigers.

Robert Huth war eine der großen Überraschungen im Kader vom damaligen Bundestrainer Jürgen Klinsmann, stand sogar in allen fünf Partien in der Startelf. Im Spiel um Platz drei erzielte er sein erstes Länderspieltor.

Elf Jahre liegt diese Erinnerung nun zurück.

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Kandidat für die Euro 2016?

Jürgen Klinsmann ist schon lang nicht mehr Bundestrainer, Huth spielt nicht mehr beim FC Chelsea. Für die Nationalelf lief er bis auf das kurze Gastspiel 2009 bei der Asientour des DFB unter Klinsmann-Nachfolger Joachim Löw nicht mehr auf.

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Und er wird es auch nicht bei den Testspielen gegen England am Samstag (ab 20:45 Uhr im Liveticker auf ran.de) und Italien am Dienstag (ab 20:45 Uhr im Liveticker auf ran.de).

Dabei drängt sich eine Rückkehr des mittlerweile 31 Jahre alten Innenverteidigers von Leicester City ins DFB-Team im Hinblick auf die EM in Frankreich geradezu auf. Die beiden Weltmeister Jerome Boateng und Benedikt Höwedes fallen noch eine Zeit lang verletzt aus.

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Drei Tore, zweimal zum 1:0

Huths Zahlen in dieser Spielzeit sind beeindruckend. 30 von 31 Spielen stand er in der Startelf des englischen Überraschungs-Tabellenführers. Und zwar über 90 Minuten. Die einzige Partie, bei der er zusehen musste, verpasste er aufgrund der fünften Gelben Karte.

Drei Tore hat Huth erzielt, zweimal zum 1:0, gegen Tottenham und Manchester City. In den Topspielen. Er meldet Spieltag für Spieltag die Topstürmer der Premier League ab. Er ist ein Grund dafür, dass Leicester die engen Spiele gewinnt - zwölf sind es mit einem Tor Unterschied.

"Bündel an Begierde"

Neben den Offensivkräften Jamie Vardy, Riyad Mahrez und N'Golo Kante zählt Huth zu den Überfliegern der "Foxes".

Die englischen Gazetten überschlagen sich mit Lob für den Innenverteidiger.

Die Times bezeichnete ihn als "mutig, stark und ein Bündel an Begierde", der "Telegraph" betitelte ihn als den "unwahrscheinlichen Helden im neuesten Kapitel der unwahrscheinlichsten Geschichte der Saison".

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Bei Löw außen vor

Und was sagt der Bundestrainer?

"Robert Huth hat zwar eine gute Saison gespielt, aber in meinen Planungen spielt er keine Rolle mehr." Es ist so ziemlich das letzte Zitat von Löw zu Huth. Nicht aus den vergangenen Tagen, nicht einmal Wochen. Es stammt aus dem Jahr 2011, ist also fünf Jahre alt.

Seither hat er sich zur Personalie Robert Huth nicht mehr geäußert.

Der Bundestrainer ist von Huths Qualitäten als kantiger Innenverteidiger angetan, wie er die gegnerischen Stürmer aus dem Spiel nimmt. Aber Huth ist kein Jerome Boateng, kein Mats Hummels, die mit ihrem fußballerischen Können das Spiel aus der Defensive eröffnen.

Kopfballstärke und Schussgewalt

Dies sieht auch der ehemalige Nationalspieler und England-Experte Thomas Hitzlsperger so, preist aber Huths Qualitäten in der "FAZ". "Resolutes Zweikampfverhalten, Kopfballstärke und Schussgewalt. Flanken in den Strafraum drischt er weg, genauso wie es von ihm erwartet wird. Nach wie vor sind Innenverteidiger von seiner Statur in England gefragt", sagt Huths Teamkollege der WM 2006.

Und Leicester-Teamkollege Christian Fuchs spricht sich im "kicker" für eine DFB-Rückkehr aus: "Joachim Löw könnte an Robert denken, ja. Er hätte es verdient, ich würde es ihm gönnen. Er nimmt das ganze Team mit durch seine Art. Er macht die Tore ja auch, weil er die Gegner kräftemäßig übertrumpft."

Nur ist Kraft allein beim Bundestrainer einfach nicht gefragt. Bei Leicester City schon.


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