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Mehrere Teams in Abstiegsgefahr

Dynamo Dresden und Co.: Ost-Klubs wegen Corona schwer gebeutelt - und benachteiligt?

  • Aktualisiert: 04.06.2020
  • 23:31 Uhr
  • ran.de/Markus Bosch
Article Image Media
© imago images/Christoph Worsch
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Nach der Coronapause ist bei vielen Teams aus dem Osten Deutschlands die Lage prekär - es droht ein Aderlass. Auch wegen der harten Regelungen.

München - Dem Osten Deutschlands droht im Fußball-Profibereich ein Aderlass!

Bereits seit geraumer Zeit kämpfen die ostdeutschen Klubs im Profi-Bereich um die Wettbewerbsfähigkeit. In den vergangenen Spielzeiten war in der 1. Bundesliga lediglich "Sonderfall" RB Leipzig als Team aus dem Osten der Bundesrepublik in der Beletage des deutschen Fußballs vertreten. Erst durch Union Berlin kam wieder ein "richtiger" Ostklub in die 1. Bundesliga. Stattdessen waren die 2. und vor allem 3. Liga in der jüngeren Vergangenheit die Heimat der namhaftesten Ostvereine.

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Dresden mit schier aussichtsloser Aufgabe

Bundesliga: Die Regeln der Quarantäne Camps

Einzelzimmer, Mundschutz & Co. - die Regeln der Quarantäne-Camps

Die Bundesligisten bereiten sich auf den Restart der Liga am 16. Mai 2020 vor. Die Mannschaften befinden sich in Quarantäne-Camps, um Neuinfektionen möglichst auszuschließen. ran.de verrät, welche Regeln eingehalten werden müssen.

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  • 12.05.2020
  • 13:20 Uhr

Nun, durch die Coronakrise, könnte sich die Entwicklung noch weiter zuspitzen, denn der momentane Stand ist besorgniserregend. Union bangt nach dem Restart um den Klassenerhalt. In Liga zwei hat Erzgebirge Aue auf Rang neun zwar gute Aussichten, die Klasse zu halten, aber Ost-Rivale Dynamo Dresden droht der Absturz in Liga drei.

Nach einer zweiwöchigen Team-Quarantäne aufgrund von Coronafällen in der Mannschaft hinkt das Tabellenschlusslicht im straffen Spielplan ohnehin bereits hinterher. Nun muss das Team von Markus Kauczinski zudem noch mit einer äußerst rudimentären Vorbereitung den Klassenerhalt doch noch irgendwie möglich machen – andernfalls geht es in Liga drei.

Dort wäre Dresden in guter Gesellschaft. Denn mit Jena, Zwickau, Halle, Magdeburg, Chemnitz und Rostock tummeln sich in dieser Spielzeit gleich sechs Mannschaften aus Ostdeutschland in der dritthöchsten Liga im deutschen Fußball.

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Ostklubs kämpfen gegen den Abstieg

Jedoch, im äußerst spannenden und absurd engen Aufstiegsrennen mischt mit Ausnahme von Hansa Rostock (sechs Zähler Rückstand auf Platz eins) niemand mit.

Im Gegenteil: Jena, Zwickau und Halle stehen auf einem Abstiegsplatz. Magdeburg und Chemnitz haben zwar ein kleines Polster, sind aber bei weitem noch nicht gerettet. Schlimmstenfalls könnten sich also vier Ostklubs auf einmal aus dem Profifußball verabschieden – auch wegen der besonderen Umstände.

Schlusslicht Jena darf beispielsweise keine Heimspiele austragen, da dies die Corona-Regelungen in Thüringen nicht zulassen. So müssen sie am kommenden Wochenende auf dem Betzenberg gegen den 1. FC Kaiserslautern antreten. Ihr Auftaktheimspiel nach dem Restart hatten die Jenaer in Würzburg bestritten. Das vorgeschriebene "Quarantäne-Trainingslager" bestritten sie ebenfalls weit weg von der Heimat, wo bis zum 5. Juni kein Trainings- oder Wettkampfbetrieb gestattet ist

Auch der 1. FC Magdeburg und der Hallesche FC konnten die Vorbereitung auf den Restart nicht in heimischen Gefilden absolvieren, da auch in Sachsen-Anhalt bis zum 27. Mai keinerlei Teamsport erlaubt war.

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DFB drückt Fortsetzung gegen alle Widerstände durch

Jena, Magdeburg und der Hallesche FC hatten vor der Wiederaufnahme des Spielbetriebs die Entscheidung heftig kritisiert, da sie aufgrund der Regelungen ihrer Bundesländer einen Wettbewerbsnachteil fürchteten. Sogar mit einstweiligen Verfügungen wurde gedroht, doch der DFB saß am längeren Hebel und drückte die Fortsetzung der 3. Liga gegen alle Widerstände durch.

Mit fatalen Folgen für die Ostteams. Nach drei gespielten Spieltagen kommen die sechs Ost-Teams zusammen auf vier Punkte. Drei davon aus dem Ost-Duell zwischen Jena und Chemnitz. Wird diese Ausbeute nicht schnellstmöglich vervielfacht, droht dem ostdeutschen Fußball ein Fiasko, zumal der Sieger der Regionalliga Nordost in dieser Saison noch in die Aufstiegs-Playoffs gegen einen Vertreter der Regionalliga West ran muss. Gut möglich also, dass kein Ostklub zur kommenden Saison in die 3. Liga aufsteigt.

Bereits in den vergangenen Jahren sind Klubs wie Energie Cottbus oder Rot-Weiß Erfurt aus dem Profifußball verschwunden, die über viele Jahre Aushängeschilder des ostdeutschen Fußballs waren. 

Durch die Coronakrise könnte sich dieser Trend noch weiter verstärken – die Alarmzeichen sind bereits unübersehbar.

30 Jahre nach der Wiedervereinigung eine besorgniserregende Entwicklung.

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