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FIFA-Prozess: Die Bestechung hatte "Vorfahrt"

  • Aktualisiert: 21.11.2017
  • 11:19 Uhr
  • SID
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© AFPSIDDON EMMERT
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Um die Zahlung von Schmiergeldern an hochrangige Fußball-Funktionäre zu verschleiern, erhielten die Empfänger offenbar Automarken als Spitznamen.

New York - Die Bestechung hatte "Vorfahrt": Um die Zahlung von Schmiergeldern an hochrangige Fußball-Funktionäre aus Südamerika zu verschleiern, erhielten die Empfänger offenbar Automarken als Spitznamen. Laut eines Zeugen beim FIFA-Prozess in New York wurden die Funktionäre unter anderem als "VW", "Benz", "Fiat", "Honda", "Peugeot" und "Kia" bezeichnet.

Dies sagte Santiago Pena, ein früherer Mitarbeiter der Sportmarketing-Agentur "Full Play" aus Argentinien, am Montag (Ortszeit) aus. In Dokumenten der Firma, die sich in der Vergangenheit unter anderem die TV-Rechte an der südamerikanischen WM-Qualifikation und der Copa America gesichert hatte, tauchen verschiedene Namen auf.

Rafael Esquivel (Ex-Präsident Venezuela) wurde als "Benz" geführt. Luis Chiriboga (Ex-Präsident Ecuador) hatte den Namen "Toyota". Juan Angel Napout (Ex-Präsident Paraguay, früherer FIFA-Vizepräsident) hieß "Honda". Dabei tauchen überwiesene Summen im hohen sechsstelligen Bereich auf.

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Hat der Mord am Mexikaner Adolfo Lagos etwas mit dem FIFA-Prozess zu tun?

Dass "Benz" 640.000 Euro und "Toyota" 425.000 Euro jeweils für "Q2022" erhalten haben, stellt erneut den übernächsten WM-Gastgeber Katar (Englisch: Qatar) in einem schlechten Licht dar. Allerdings gehörten weder Esquivel noch Chiriboga dem Exekutivkomitee des Weltverbands FIFA an, das die Endrunde an Katar vergeben hat.

Angeklagt sind im Stadtteil Brooklyn die früheren Funktionäre Jose Maria Marin (85/Brasilien), Napout (59/Paraguay) und Manuel Burga (60/Peru).

Ob der Mord am Mexikaner Adolfo Lagos am Sonntag tatsächlich etwas mit dem FIFA-Prozess zu tun, bleibt fraglich. Zwar soll auch der nationale Fernsehsender Televisa, dessen Vizepräsident Lagos war, in den Korruptionsskandal verwickelt sein - Lagos hatte laut mexikanischer Quellen aber nichts mit dem Sport innerhalb seines Senders zu tun.

Der 69-Jährige war mit dem Fahrrad in Mexiko-Stadt unterwegs und wurde von einer Eskorte begleitet, als er laut Augenzeugenberichten von zwei Attentätern auf einem Motorrad angegriffen wurde. Lagos erlag im Krankenhaus seinen Schussverletzungen.

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