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Mario Basler exklusiv: "Die Nominierung von Mustafi ist sehr schwer nachzuvollziehen"

  • Aktualisiert: 11.06.2014
  • 09:21 Uhr
  • ran.de / Dominik Hechler
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Am Rande des ran Jahrhundertspiels Deutschland vs. Portugal (alle Highlights im Video) sprach ran.de mit Mario Basler über die Chancen des DFB-Teams bei der WM in Brasilien: Dabei zeigte sich ehemalige Bayern-Star ungewohnt pessimistisch - und wunderte sich über die Nachnominierung von Shkodran Mustafi.

ran.de: Herr Basler, in einer Woche startet die deutsche Nationalmannschaft mit dem ersten Gruppenspiel gegen Portugal in die WM 2014 in Brasilien. Nach dem 6:1 im letzten Test gegen Armenien: Wie schätzen Sie die aktuelle Leistungsfähigkeit des DFB-Teams ein?

Mario Basler: Das ist ganz schwer zu beurteilen. Denn solche Freundschaftsspiele haben meiner Meinung nach kaum Aussagekraft. Natürlich ist es wichtig, dass man Spielpraxis bekommt, aber die Mannschaft kam auch gerade aus dem Trainingslager und hatte sichtlich schwere Beine.

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Basler: Das ist natürlich ein schwerwiegender Ausfall. Marco hat eine sensationelle Saison gespielt und es ist sehr bitter, dass er sich ausgerechnet jetzt verletzt hat. Aber Gott sei Dank haben wir auf diesen Positionen in der Offensive ja nicht solche Probleme wie wir sie dagegen in der Defensive haben.

ran.de: Können Sie dementsprechend die Nachnominierung von Shkodran Mustafi nachvollziehen?

Basler: Nein, die ist nur sehr schwer nachzuvollziehen. Joachim Löw hat sie so begründet, dass er in der Offensive genug Spieler hat und eher noch Leute für die Defensive braucht. Ich hätte mir allerdings eher gewünscht, dass vielleicht ein Marcel Schmelzer doch noch seine Chance auf der linken Seite bekommt. Oder dass Löw eventuell doch noch einen Stürmer mit nach Brasilien nimmt. Aber Löw ist der Bundestrainer - und somit trifft auch er die Entscheidungen.

ran.de: Mit Miroslav Klose steht nominell nur ein einziger Stürmer im DFB-Kader. Wie gefährlich kann das werden?

Basler: Sowas kann ja immer schief gehen. Es kann aber auch funktionieren. Das weiß man vorher nie. Wir haben ja mit Thomas Müller und Mario Götze zwei Spieler, die diese Stürmer-Position ebenfalls spielen können. Der Bundestrainer setzt taktisch eben mehr auf den spielstarken Stürmer als auf den Brecher. Hoffen wir mal, dass das am Ende auch gut geht.

ran.de: Worauf wird es bei der WM vor allem ankommen?

Basler: Es wird vor allem wichtig sein und darauf ankommen, dass wir gut ins Turnier starten und dass die Mannschaft gleich von Beginn an harmoniert. Außerdem müssen sie sich in Brasilien schnell akklimatisieren und einleben, denn das sind schon ganz andere Verhältnisse als hier in Europa - vor allem mit dieser hohen Luftfeuchtigkeit.

ran.de: Was halten Sie von der seit Wochen geführten Führungsspieler-Diskussion? Fehlen der deutschen Mannschaft denn nun richtige Typen oder nicht?

Basler: Ich glaube, dass die deutsche Nationalmannschaft gut aufgestellt ist und genug Spieler im Kader hat, die Führungsspieler sein können. Diese Diskussion ist deshalb für mich vollkommen überflüssig.

ran.de: Was wird im ersten Gruppenspiel gegen Portugal wichtig sein? Was muss die deutsche Mannschaft besonders gut machen?

Basler: Wir müssen vor allem in der Defensive gut stehen. In der Offensive haben wir ja seit Jahren eine richtig gute Qualität, aber in der Abwehr hat es in den vergangenen Wochen und Monaten doch ganz schön gehakt. Da gilt es nun Stabilität reinzubekommen und die Fehler abzustellen.

ran.de: Gegen Armenien hat Löw auf eine Viererkette mit Benedikt Höwedes als Links- und Jerome Boateng als Rechtsverteidiger gesetzt. Die Innenverteidigung bildeten Mats Hummels und Per Mertesacker. Wie würden Sie die Defensive aufstellen?

Basler: Also ich glaube nicht, dass Höwedes hinten links verteidigen wird. Da wird meiner Meinung nach Erik Durm auflaufen und gesetzt sein. Und ich weiß nicht, ob Löw vielleicht dann doch mit Philipp Lahm auf der Rechtsverteidiger-Position plant oder ob er ihn im defensiven Mittelfeld lässt. Da müssen wir uns alle überraschen lassen.

ran.de: Was trauen Sie der deutschen Mannschaft in Brasilien zu?

Basler: Im Moment würde ich sagen, dass sie maximal das Viertel- oder Halbfinale erreichen. Aber wir wissen ja auch alle, wie sich so ein Turnier entwickeln kann. Am Ende kann es dann vielleicht sogar doch das Endspiel sein.

ran.de: Und wer ist ihr Top-Favorit?

Basler: Ganz klar: Brasilien.

ran.de: Warum?

Basler: Sie haben einfach eine super Mannschaft, kennen die Bedingungen dort und haben die Menschen bei diesem "Heimspiel" im Rücken. 


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