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Regionalliga Bayern

Partyzone TSV 1860 München: Gute Laune ohne Ende

  • Aktualisiert: 23.08.2017
  • 18:33 Uhr
  • ran.de / Manuel Rauscher
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Es war Ende Mai 2017, als beim TSV 1860 München das pure Chaos herrschte. Knapp drei Monate später haben die Löwen das Feiern wieder gelernt - und einen Stimmungswandel in Rekordzeit hingelegt. 

München – Relegationspleite gegen Regensburg, randalierende Fans, Rücktritt von Trainer und Geschäftsführer, keine Drittligalizenz, Absturz in die Regionalliga: Vor knapp drei Monaten war der TSV 1860 das Gespött des deutschen Fußballs - und am absoluten Tiefpunkt einer beispiellosen Talfahrt angelangt.

Doch nur knapp drei Monate später kommt der TSV 1860 gar nicht mehr aus dem Feiern heraus. Und tatsächlich steht beim Münchner Chaosklub wieder das Sportliche im Mittelpunkt. Nach sieben Spieltagen in der Regionalliga Bayern führen die Löwen die Tabelle mit 18 Punkten souverän an. Zuletzt fuhren die Sechzger beim 5:0 gegen den FV Illertissen den höchsten Saisonsieg ein, im Toto-Pokal gab es ein 7:0 beim TSV Dorfen.

"Der TSV ist wieder da", "Oh, wie ist das schön", "Sechzig ist der geilste Klub der Welt" sangen die leidgeplagten Münchner Anhänger nach dem Kantersieg in der Liga gegen Illertissen. Egal, dass die Gegner meist nur reine Amateurteams sind. Noch zwanzig Minuten nach Spielschluss feierten die Profis mit den Fans am Zaun im Grünwalder Stadion. 

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Gänsehaut im Grünwalder Stadion

Überhaupt ist die Rückkehr in das altehrwürdige Stadion im Münchner Stadtteil Giesing wohl einer der Hauptfaktoren für den schnellen Stimmungswandel beim TSV. Vorbei sind die Zeiten, als die Löwen in der ungeliebten Allianz Arena vor leeren Rängen kicken mussten. Mittlerweile sind Löwen-Tickets wieder heiß begehrt. Lediglich beim Spiel gegen Illertissen blieben 300 Plätz leer, ansonsten waren die 12.500 Tickets schnell vergriffen – und die volle Hütte sorgt auch bei den Löwen-Profis für Gänsehaut.

"Das war Wahnsinn, das kann ich gar nicht beschreiben. Das kann man mit dem letzten Jahr in der Arena nicht vergleichen. Überall wird gesungen, in der Kurve, in der Stehhalle und sogar auf der Haupttribüne - das ist einzigartig", schwärmte 1860-Stürmer Sascha Mölders nach dem Illertissen-Spiel. 

Das Grünwalder Stadion ist zur Festung geworden. Die vier Heimspiele wurden allesamt gewonnen - mit einem Torverhältnis von 15:4-Treffern! Top-Torschützen der Löwen sind Sascha Mölders und Timo Gebhart mit jeweils fünf Treffern. Die beiden sind es auch, die gemeinsam mit Jan Mauersberger das Gerüst eines ansonsten sehr jungen Teams bilden. Den Großteil der Mannschaft bilden die Eigengewächse, die im vergangenen Jahr in der zweiten Mannschaft spielten und in der Regionalliga Zweiter wurden. Doch den Unterschied machen momentan Mölders und Gebhart aus.

Bierofka tritt auf die Euphoriebremse

Hauptverantwortlich für den Stimmungswandel ist aber ein Anderer: Ur-Löwe und Identifikationsfigur Daniel Bierofka. Der 38-Jährige hat sich jahrelang auf dem Feld für die Löwen zerrissen und schafft es deshalb, eine vor wenigen Monaten noch ungeahnte Euphorie zu entfachen.

Doch aktuell muss der 1860-Trainer eher die Euphorie ein wenig bremsen. Nach dem Schützenfest gegen Illertissen warnte Bierofka seine Spieler: "Wir müssen auf dem Teppich bleiben."

Das dürfte aber nicht so leicht werden. Einige Medien fühlen sich schon an die goldenen Zeiten vom Bundesliga-Aufstieg 1994 erinnert, als der TSV mit Trainer Werner Lorant den Durchmarsch von der drittklassigen Bayernliga in die Bundesliga schaffte. Und sogar die Gegner kapitulieren bereits.

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Das Sportliche steht wieder im Mittelpunkt

"Es ist schon Pech für uns, dass der TSV in der Regionalliga an den Start geht. 1860 ist für die vierte Liga eine Ausnahme-Mannschaft, die sich - wenn alles normal läuft - den Meistertitel nicht nehmen lassen dürfte", erklärte Schweinfurts Trainer Gerd Klaus gegenüber "bfv.de".

Allerdings weiß Klaus auch: "Im Verein kommt sehr schnell Unruhe auf." Doch so schlimm wie vor drei Monaten wird es wohl nicht so schnell werden - selbst wenn 1860 zwei Spiele in Folge verlieren sollte. Dass es soweit kommt, glaubt Kult-Trainer Werner Lorant nicht. 

Unlängst forderte der 68-Jährige bei "dieblaue24": "Ein Verein wie 1860 muss durch diese Liga mit diesen Namen rutschen und am Ende mit zehn Punkten Vorsprung Meister werden." Dagegen hätten die Löwen-Fans wohl nichts einzuwenden. 

Manuel Rauscher

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