ran Jahrhundertspiel: Lebende Legenden, Elfmeter-Frust und frenetische Fans
- Aktualisiert: 07.06.2014
- 21:14 Uhr
- ran.de
Am 8. Juni steigt in Essen das vierte "ran Jahrhundertspiel" (ab 17:45 Uhr live bei kabel eins und auf ran.de). Gegen Portugal wollen die Fußballlegenden ihren ersten Sieg einfahren und damit für ein gutes Omen in Richtung WM sorgen. Viel wichtiger jedoch: Die Fans sollen wieder solch tolle Momente erleben, wie in den vergangenen Partien ...
München - Am 8. Juni trifft die deutsche Mannschaft in ihrem vierten Spiel auf Portugal (17:45 Uhr, live bei kabel eins und auf ran.de), das mit den ehemaligen Bundesliga-Spielern Petit, Fernando Meira und Abel Xavier anreist. Die deutsche Jahrhundertelf könnte in Essen ihren allerersten Sieg feiern.
Wenn Weltmeister, Europameister und lebende Legenden auf dem Platz stehen, steht das Ergebnis aber nicht im Mittelpunkt. Die bisherigen Spiele sorgten auch so für jede Menge Highlights.
Elfmeterschießen gegen Italien
Die ran Jahrhundertspiele stehen für beste Unterhaltung und Spannung mit echten Fußball-Stars. Vor allem die erste Partie im Oktober 2012, die unter dem Zeichen von Michael Ballacks Abschied stand, war an Dramatik kaum zu überbieten.
Beim Stand von 1:1 ging das Spiel ins Elfmeterschießen. Michael Ballack, Mario Basler, Jens Lehmann und Maurizio Gaudino verwandelten sicher, doch Fredi Bobic versagten schließlich die Nerven. "Keiner wollte schießen, dann gehst du halt hin", meinte Bobic anschließend, der seinen Humor trotzdem beibehielt: "Ich war ja bekannt als einer, der nie Elfmeter schießt. Von den Spielern des VfB Stuttgart werde ich mir einiges anhören müssen."
Dramatische Schlussphase gegen die Niederlande
Das nächste Jahrhundertspiel in Aachen verlief ähnlich spannend. Dieses Mal ging es gegen die Niederlande, für die der gerade erst zurückgetretene Ex-Bayern-Star Mark van Bommel auf dem Platz stand. Außerdem dabei: Ronald de Boer und die Europameister Erwin Koeman und Aron Winter.
Zuerst unterlief den Deutschen ein unglückliches Eigentor. Oliver Neuville glich zum 1:1 aus, doch nach den anschließenden Toren von Erwin Koeman und van Bommel schien das Spiel zugunsten der Niederländer entschieden zu sein.
Externer Inhalt
Aufholjagd wird nicht belohnt
In einer furiosen Aufholjagd kam Deutschland durch Treffer von Neuville und Maurizio Gaudino aber doch noch zum Ausgleich. Die Schlussphase war dann äußerst turbulent. Kurz vor dem Ende schoss Rob Witschge den erneuten Führungstreffer für die Niederländer. Nach einem großartigen Zuspiel von Mario Basler gelang Neuville aber noch der Ausgleich. Doch das Tor wurde aufgrund einer vermeintlichen Abseitstellung nicht gegeben, Deutschland verlor 3:4.
Im Anschluss zeigten die deutschen Spieler, dass sie auch nach ihrer aktiven Karriere unbedingt gewinnen wollen. Basler und Matthäus schimpften nach der Fehlentscheidung mit dem Schiedsrichter wie zu ihren besten Zeiten. Der Rekordnationalspieler ärgerte sich: "Man raubt uns nicht nur die Freude sondern man nimmt auch den Zuschauern den Spaß, vielleicht ein spannendes Elfmeterschießen zu sehen."
Gutes Omen für Brasilien?
Die letzte Partie gegen die Türkei im November des vergangenen Jahres entwickelte sich zu einem wahren Fußballfest. Zumindest für die Türkei. Nicht nur deutsche, auch zahlreiche türkische Fans feuerten ihre Legenden lautstark an. Vor allem das Torwartidol Rüstü Recberi wurde lautstark gefeiert.
Stimmungsvoller Höhepunkt der Partie: Die Einwechslung von Toni Schumacher als Keeper der Türkei. Der heutige Vize-Präsident des 1. FC Köln war in seiner Karriere drei Jahre lang für Fenerbahce Istanbul aktiv und wird seitdem verehrt.
Die junge türkische Mannschaft gewann gegen Deutschland souverän mit 7:2. Der Ex-Stuttgarter Yildiray Bastürk und der in Deutschland geborene Ahmet Dursun waren die herausragenden Akteure. Mario Basler und Christian Schreier erzielten die Ehrentore.
Die Partie gegen Portugal wird nun besonders brisant, da die DFB-Elf nur eine Woche später im WM-Auftaktspiel gegen denselben Gegner antritt. Mit einem Sieg in Essen würden die Jahrhundertspieler ein positives Signal zur Nationalmannschaft nach Brasilien schicken. Also auf geht's, Jungs!