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La Liga

Mateu Alemany - Der Mann, der beim FC Barcelona ausmistet

  • Aktualisiert: 11.01.2022
  • 17:38 Uhr
  • ran.de/Tim Brack
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© imago images/NurPhoto
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Den FC Barcelona drückt ein immenser Schuldenberg. Trotzdem muss der Klub den Neuanfang wagen. Einer der wichtigsten Akteure dabei ist der Sportdirektor Mateu Alemany - der es nicht scheut, ins Risiko zu gehen.

München – Es gab eine Zeit – sie liegt gefühlt schon mehrere Jahrzehnte zurück – da hat die Welt über die Fußballkunst des FC Barcelona gestaunt. Der Ball gehorchte nur den Männern in den blau-rot gestreiften Trikots und mit ihm oftmals auch der Gegner.

Doch Barca schlug sich selbst, nicht auf dem Platz, aber auf den Funktionärsrängen. Erst regierte Präsident Josep Maria Bartomeu, dann das Chaos. Vielleicht herrschten die beiden auch Hand in Hand.

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Stiller Transfer, große Wirkung

Der Fokus wechselte jedenfalls von Wohlfühlkombinationen hin zu quälenden Zahlenkombinationen; ein Schuldenberg von mehr als einer Milliarde Euro, astronomische Gehälter. Wie soll da der nächste Spieler gekauft oder der gerade transferierte Spieler bei der Liga registriert werden? Solche bürokratischen Fragen bewegen den Stolz der katalanischen Hauptstadt.

Es gibt aber auch Transfers, die weitestgehend unter dem Radar laufen, die vergleichsweise kleines Geld kosten, aber eine große Wirkung entfalten. Dazu gehört die Verpflichtung von Sportdirektoren.

Der neue Barca-Präsident Joan Laporta hat sich kurz nach seiner Ankunft einen Fachmann an die Seite geholt, dessen Engagement nun die ersten Früchte trägt.

Als der Klub Mateu Alemany im März vorstellte, schrieb die spanische Sportzeitung "Marca" ein Porträt mit den Worten: "Er ist ein Killer, die Nummer eins". Der auf Mallorca geborene Anwalt genießt einen ausgezeichneten Ruf, ist bestens vernetzt. Schon im Jahr 2000 wollte ihn Real Madrids Präsident Florentino Perez in die spanische Hauptstadt locken, doch Alemany lehnte ab, da war er gerade einmal 37 Jahre alt.

Alemanys schwierige Aufgabe

Nun also Barcelona. Mit Präsident Laporta verbindet ihn eine langjährige Freundschaft, die ihren Beginn am Verhandlungstisch fand. Laporta wollte 2004 einen gewissen Samuel Eto'o von Real Mallorca holen. Alemany war dort zu diesem Zeitpunkt Präsident, Eto'o sein erster großer Glücksgriff. Die Parteien einigten sich auf eine Ablöse von 24 Millionen Euro, Alemany hatte rund sieben für den Stürmer gezahlt.

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Bei Barca soll Alemany nun vergleichbare Wunderdinge vollbringen, hat aber einen ähnlich großen Misthaufen vor sich wie der griechische Halbgott Herakles. Trotz der immensen Schulden braucht Barcelona neue Spieler. Der Kader ist überbezahlt, was auch ein Problem ist, wenn ein neuer Profi bei der spanischen Liga registriert werden muss. Denn diese hat eine Gehaltsobergrenze.

Der Kniff mit Umtiti

Aber Alemany gilt als Macher. "Viele Menschen schütteln den Baum in der Hoffnung, dass Früchte herunterfallen. Er nicht, er geht hin und nimmt sich den Apfel, den er will", zitiert die "Marca" eine Person aus Alemanys Umfeld. Es ist also nicht verwunderlich, aber durchaus bemerkenswert, dass Alemany und sein Team es geschafft haben, Ferran Torres von Manchester City loszulösen und auch noch eine Spielberechtigung zu ergattern.

Doppelt bemerkenswert macht es der Umstand, dass hierzu der in der Bedeutungslosigkeit verschwundene Verteidiger Samuel Umtiti im Zuge seiner Vertragsverlängerung bis 2026 einer Gehaltsreduktion zugestimmt hat.

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Hoher Einsatz, großer Gewinn

Natürlich birgt es ein großes Risiko, als hochverschuldeter Verein 55 Millionen Euro für Torres auszugeben. Doch Alemany weiß, dass er Wagnisse eingehen muss, will er den Erfolg zurückzubringen. In seiner Zeit in Valencia reüssierte er mit einem ähnlichen Vorgehen. Zwischen 2017 und 2019 managte er den Klub, im ersten Jahr investierte er viel in den Kader, mit dem Ziel Champions League. Das Risiko zahlte sich aus.

Bei Barcelona ist der Torres-Kauf bislang ein Ausreißer - Alemany arbeitet eher daran, den Kader zu verschlanken. Philippe Coutinho wurde bereits mit Kaufoption an Aston Villa verliehen. Weitere Spieler sollen folgen. Memphis Depay, Eric Garcia und Sergio Agüero (der seine Karriere mittlerweile beenden musste) kamen ablösefrei. "Wir sind uns über die Spieler, die wir haben wollen, sehr im Klaren", sagte Alemany vor der Winterpause bei "Movistar", "aber zuerst müssen wir das Financial Fairplay einhalten."

Xavis Verpflichtung als Vertrauensbeweis

In Gavi und Nico Gonzalez schafften es zudem zwei Talente aus der Jugend in den Profikader. Das kostet wenig und bringt viel Identifikation für die Fans. Genauso wie die Verpflichtung von Xavi Hernandez als Trainer. Immer wieder war spekuliert worden, wann die Barca-Mittelfeldlegende als Chef an der Seitenlinie zurückkehrt. Dass er den Schritt wagt, nun da Laporta und Alemany an der Macht sind, darf als Vertrauensbeweis in eine bessere Zukunft gesehen werden.

Die Gegenwart ist allerdings ein täglicher Kampf. Aber wer weiß, vielleicht schwärmt die Welt ja bald schon wieder vom Fußball Barcelonas.

Tim Brack

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