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U21-Nationalmannschaft

Stefan Kuntz exklusiv: "Der Fußball kämpft darum, dass es ihn noch gibt"

  • Aktualisiert: 16.05.2020
  • 09:05 Uhr
  • ran.de
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© Getty Images
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Am Samstag nehmen die Bundesliga und 2. Bundesliga trotz der Coronavirus-Pandemie ihren Spielbetrieb auf. U21-Nationaltrainer Stefan Kuntz verteidigt die Entscheidung im Interview mit ran.de. Und verrät unter anderem, wie er die Spiele schauen wird.

München - Stefan Kuntz sitzt am Samstag zum Neustart der Bundesliga und 2. Bundesliga alleine auf seiner Couch. Und das liegt nicht nur an der Corona-Pandemie und den Maßnahmen zur Bekämpfung des Virus. Nein, der Trainer der U21-Nationalmannschaft ist beim Fußball eher der ungesellige Typ.

"Ich bin furchtbar. Ich schaue nur alleine, maximal mit einem Fußball-Kenner, der aber die ganze Zeit die Klappe halten muss. Ich bin da sehr konzentriert und schreibe mir Szenen heraus", verriet Kuntz im Interview mit ran.de. 

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Überzeugendes Konzept

Dass die deutsche Fußball-Nation gespalten ist, wenn es um den Neustart inmitten der Corona-Krise geht, kann Kuntz nachvollziehen. "Es ist aber ein großer Wirtschaftszweig. Und wie jeder andere Wirtschaftszweig auch kämpft der Fußball darum, dass es ihn noch gibt", betonte er: "Dazu hat er aus eigenen Mitteln und ohne Steuergelder ein Konzept entworfen, das absolut überzeugt hat."

Vieles sei durch die Tatsache, dass der Fußball in der Öffentlichkeit stehe, auch polemisch, so Kuntz: "Wir kämpfen um den Fußball und sind gefordert, der Verantwortung gerecht zu werden. Ich hoffe, dass wir die abnormale Situation mit den Geisterspielen gut rumbekommen. Noch wichtiger ist aber, dass wir alle die Corona-Pandemie gut überstehen." 

Mit seinen Spielern steht er in regelmäßigem Kontakt. Dazu gehören dann zum Beispiel auch Videocalls. Dort gehe es lustig zu, "denn da gab es Frotzeleien über die einen oder anderen etwas dickeren Backen oder über die Frisuren", verriet Kuntz. 

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Lustig und emotional

Nachdenklich wurde es, wenn Julian Chabot, der bei Sampdoria Genua spielt, "der in Italien sicher sehr hart getroffen ist", über seine Erfahrungen sprach, oder Arne Maier, "der zweimal mit Hertha in Quarantäne war. Man hat gemerkt, wie die Jungs ein bisschen geschluckt haben", so Kuntz. 

Stark: Die Aktion #herrzeigen des deutschen Nachwuchs wurde auch durch Corona nicht gestoppt. Im März wollte die Mannschaft eigentlich den ältesten Fanclub des VfL Wolfsburg in einer Seniorenresidenz besuchen. Das wurde nachgeholt, indem die Bewohner Tablets geschenkt bekamen – und dann fand der Besuch per Videocall eben virtuell statt. "Wir haben so viel Spaß gehabt und uns kaputtgelacht. Da ist so viel Lebensfreude rübergekommen. Das war überragend", so Kuntz.

Er selbst wird die restliche Saison vor dem TV verfolgen, denn wenn für Bundestrainer Joachim Löw auf der Tribüne durch die strengen Auflagen kein Platz ist, wird Kuntz auch nicht vor Ort sein, um seine Spieler aus nächster Nähe zu beobachten. "Sie glauben doch nicht im Ernst, dass Jogi keine Karte bekommt und ich bekäme eine", lachte Kuntz. 

Neuhaus vor Debüt bei A-Nationalmannschaft

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Die U21 gilt als Sprungbrett zur A-Nationalmannschaft. Jüngste Beispiele sind Florian Neuhaus und Mahmoud Dahoud. Unter Bundestrainer Jogi Löw debütierte das Duo zuletzt bei den "Großen". ran gibt einen Überblick, welche Jungstars U21-Trainer Stefan Kuntz bereits zu A-Nationalspielern formte.

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Man verlasse sich auf das Fernsehbild, meinte er: "Ansonsten können wir aber auch auf den von der DFL angebotenen Scouting-Feed zurückgreifen. Bis zu unseren ersten Spielen ist es noch ein langer Weg, im Moment stört es nicht", sagte er. 

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"Wichtigere Dinge als Olympia"

Die Spiele gegen die Republik Moldau und in Belgien sind für den 3. und 8. September terminiert. Kuntz: "Interessant wird es, wenn die neue Saison losgeht und feststeht, wo unsere ausländischen Jungs spielen. Im Sommer ist viel Bewegung drin. Und dann schauen wir auf den Fitnesszustand und die Spielanteile."

Die Verlegung der Olympischen Spiele in Tokio auf 2021 sieht Kuntz angesichts der Pandemie locker, denn "es gibt wichtigere Dinge auf der Welt: Dass wir die Pandemie in den Griff bekommen. Und nachdem es hieß, dass der gleiche Jahrgang ein Jahr später auch spielen kann, haben wir ein Jahr mehr Vorbereitung, um es salopp zu sagen."

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