DFB-Junioren unterliegen in England mit 1:3
U21-Nationalmannschaft: Pleiten gegen Frankreich und England! "Einen Tick schlechter"
- Aktualisiert: 28.09.2022
- 08:51 Uhr
- ran.de / Dominik Hechler
Die deutsche U21-Nationalmannschaft verliert die beiden Härtetests gegen Frankreich und England. Aber vor allem die Partie gegen die jungen "Three Lions" macht Hoffnung und hat DFB-Junioren-Nationaltrainer Antonio Di Salvo einige Erkenntnisse beschert.
Sheffield – Dienstagabend, Flutlicht, Bramall Lane, Sheffield. Was für eine atemberaubende Kulisse. Fußballromantik pur. Das älteste Stadion der Welt war Gastgeber für den zweiten Härtetest der deutschen U21-Nationalmannschaft nach dem 0:1 gegen Frankreich in Magdeburg nur wenige Tage zuvor. Gegen die U21-Auswahl der Engländer spielte DFB-Coach Antonio Di Salvo – zum Teil gewollt, zum Teil gezwungenermaßen - fröhlich "Bäumchen wechsel dich".
In der Startelf nahm der U21-Trainer teilweise verletzungs- bzw. krankheitsbedingt sieben Änderungen vor und auch das taktische System wurde für die England-Partie von 4-2-3-1 auf 4-3-3 geändert – in der Offensive ohne richtigen Stürmer. Reda Khadra, Jan Thielmann und Lazar Samardzic bildeten dabei die vorderste Reihe.
Starke Anfangsphase gegen England
Und der Kniff von Di Salvo ging auf. Die deutschen Junioren präsentierten sich anders als noch gegen Frankreich von der ersten Sekunde an hellwach, konzentriert und fokussiert. Mit hoher Laufbereitschaft pressten sie die Engländer schon früh in der eigenen Hälfte und erzwangen dadurch immer wieder Ballgewinne.
Große Torchancen blieben trotz allem zunächst Mangelware, dennoch zeigte die Di-Salvo-Elf ein ganz anderes Gesicht als gegen die Franzosen und präsentierte sich in den ersten 20, 25 Minuten schon deutlich besser als in den gesamten 90 Minuten in Magdeburg gegen die Juniorenauswahl der "Equipe Tricolore". Die jungen Engländer schienen von dem überaus engagierten Auftritt der DFB-Junioren sogar ein wenig überrascht zu sein, fanden zunächst keine Mittel gegen diese bissigen, galligen und hochmotivierten Deutschen.
Kein Wunder also, dass die deutsche U21 in der 35. Minute dann fast schon folgerichtig durch Felix Nmecha mit 1:0 in Führung ging. Es war schlicht und einfach die Belohnung für eine richtig starke Leistung in Sheffield. Dass es nur sieben Minuten später schon wieder 1:1 stand, war einer kurzen Unaufmerksamkeit der ganzen Mannschaft geschuldet – schlechte Konterabsicherung und auch die komplette Defensive war in dieser Szene komplett ungeordnet. Und beim 1:2 direkt nach der Halbzeit kam erst Malick Thiaw zu spät, und dann ließ sich Kilian Fischer locker und leicht austanzen.
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DFB-Junioren haben den Faden verloren
Die DFB-Junioren verloren in dieser Phase mehr und mehr den Faden. Unverständlicherweise. Kein Pressing mehr, keine Überzeugung mehr, keine klare Linie mehr. Wiedergefunden wurde all das nicht mehr – zumal die Partie ab der 70. Minute aufgrund der vielen Auswechselungen ein Stück weit ausfranzte und aufgrund des komplett durchgetauschten Personals im Prinzip komplett anders und separat bewertet werden muss.
"Man hat gesehen, dass bei uns in der zweiten Halbzeit extrem die Kräfte nachgelassen haben", sagte Di Salvo nach der Partie. "Das ist aber erklärbar. Wir hatten heute viele Spieler auf dem Rasen, die in ihren Vereinen keine oder zumindest kaum Einsatzzeiten bekommen. Sowas macht sich bei so einem intensiven Spiel dann doch sehr bemerkbar."
Auch Marton Dardai meinte: "Es ging die ganze Zeit hin und her, wir wurden irgendwann müde und kamen dann jedes Mal einen Schritt zu spät." So stand es am Ende an der Bramall Lane 1:3. Ein Ergebnis, das klarer klingt als das Spiel in Wirklichkeit war.
"Wäre mehr drin gewesen"
"Wir waren vor allem in der ersten Halbzeit sehr mutig, haben mit viel Selbstvertrauen gespielt und sind auch verdient mit 1:0 in Führung gegangen. Beim 1:1 haben wir das Zentrum nicht rechtzeitig dicht bekommen, beim 1:2 flipperte der Ball zwei Mal hin und her und das 1:3 passiert, wenn man zum Schluss alles nach vorne wirft. Es ist schon ein enttäuschendes Ergebnis, weil heute sicherlich mehr für uns drin gewesen wäre", haderte Di Salvo. Doch wo genau steht die Mannschaft nach den beiden Härtetests gegen Frankreich (0:1) und England (1:3) denn jetzt?
"Wir sind an dem Punkt, an dem wir gegen zwei absolute Top-Nationen jeweils knapp verloren haben und aktuell somit einen Tick schlechter sind", referierte der U21-Nationaltrainer. "Wir haben in der Defensive über weite Strecken gut gestanden, nur in der Offensive müssen wir unsere Aktionen im letzten Drittel einfach klarer und ruhiger ausspielen. Da agieren wir häufig noch zu hektisch und zu ungenau."
Zwei Länderspiele im November
Es bleibt also noch viel Arbeit für Di Salvo und sein Team, bis im Juni 2023 dann die U21-EM-Endrunde in Rumänien und Georgien stattfindet. Deswegen wird es auch im November nochmal zwei Länderspiele geben. "Gegen Teams, die sich auch für die U21-EM qualifiziert haben", so Di Salvo. Welche Nationen das sein werden, wurde allerdings noch nicht verraten ...
Aus Sheffield berichtet: Dominik Hechler
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