Fußball
Frauen-WM: Topmodel Adriana Lima als Botschafterin - scharfe Kritik an der FIFA
Das brasilianische Topmodel Adriana Lima wurde zur Botschafterin für die Frauenfußball-Weltmeisterschaft 2023 ernannt. Eine Entscheidung, die vor allem im Gastgeberland für mächtig Kritik sorgt.
Diese Ernennung kommt alles andere als gut an. Die FIFA hat das brasilianische Supermodel Adriana Lima zur Botschafterin der diesjährigen Frauenfußball-WM in Australien und Neuseeland ernannt. Beim WM-Gastgeber sorgt diese Entscheidung für Verstimmung.
Vor allem die Botschaft, die mit der 41-Jährigen vermittelt wird, ruft Verärgerung hervor. "Wenn ein Mädchen Fußball spielt, sieht die Welt sie anders. Anstatt Komplimente für ihr schönes Aussehen oder ihr hübsches Kleid zu bekommen, wird sie für ihre spielrettenden Tacklings und ihre brillanten Torschüsse gelobt", polterte Moya Dodd vom WM-Organisationskommittee bei "LinkedIn".
"In einem WM-Jahr sollte diese Botschaft in der ganzen Welt laut und deutlich zu hören sein. Wie ein Supermodel da hineinpasst, ist wirklich rätselhaft", so die ehemalige Vizekapitänin der australischen Nationalmannschaft, die einst die FIFA-Taskforce für den Bereich Frauenfußball leitete, weiter.
Scharfe Kritik an der FIFA
Mit ihrer Kritik ist sie dabei nicht alleine. Auch die Präsidentin von "Women Sport Australia" findet die Wahl äußerst unpassend.
"Cristiano Ronaldo ist das Aushängeschild der Männer-WM. Warum brauchen wir also ein Supermodel, wenn wir Megan Rapinoe oder Sam Kerr oder jemand anderen mit internationalen Auszeichnungen in der Sportart wählen könnten, für die wir eigentlich werben wollen?", zeigte sich Gen Dohrmann im "Guardian"-Interview brüskiert.
This means the world to me. Excited to become FIFA's first Global Fan Ambassador! ⚽ pic.twitter.com/mPnnBLpYlr
— Adriana Lima (@AdrianaLima) February 27, 2023
Bonita Mersiades, ehemalige PR-Chefin von Football Australia, die an der WM-Bewerbung von Down Under mitgearbeitet hat, wurde sogar noch deutlicher: "Dass die FIFA Frau Lima als globale Fan-Botschafterin ausgewählt hat, zeigt, wie sehr die FIFA den Kontakt zu den Fußballfans verloren hat und wie wenig sie sich verändert hat."
Adriana Lima fühlt sich geehrt
FIFA-Boss Gianni Infantino hatte das Topmodel zuvor als "hervorragendes Bindeglied" zwischen dem Verband und den Fans bezeichnet. Demnach "lebt und atmet" die Brasilianerin den Fußball.
Die 41-Jährige erklärte: "Ich komme aus sehr einfachen Verhältnissen, und ich bin ein sehr großer Fußballfan. Daher bin ich sehr dankbar und fühle mich geehrt, dass ich von der FIFA zur ersten globalen Fan-Botschafterin ernannt wurde und mir eine solche Plattform gegeben wird, um die Fans noch näher ans Spiel heranzubringen."