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Kommentar

ranSicht: Darum funktioniert Ronaldo in der Nationalmannschaft besser als Messi

  • Aktualisiert: 22.06.2018
  • 23:44 Uhr
  • ran.de / Oliver Jensen
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© Imago
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Cristiano Ronaldo ist der Überflieger der Weltmeisterschaft, Lionel Messi hingegen eine der größten Enttäuschungen. Für ran-Redakteur Oliver Jensen liegen die Gründe dafür auf der Hand.

München - Sie gelten als die beiden besten Fußballer der Welt. Und dennoch könnten die Gefühlslagen kaum unterschiedlicher sein. Während Cristiano Ronaldo mit Portugal groß auftrumpft, auf einen Sieg und ein Unentschieden zurückblickt und alle vier Tore seiner Nationalmannschaft erzielte, gleicht Lionel Messi einem Trauerkloß. Die Bilanz: zwei Spiele, null Tore, dafür ein verschossener Elfmeter und das drohende Vorrundenaus.

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Messi seit 585 Minuten ohne WM-Tor

Messi scheint in der Nationalmannschaft einfach nicht zu funktionieren. Seine 64 Tore in 124 Länderspielen sind zwar eine starke Bilanz. Doch in den entscheidenden Spielen zündet die Messi-Show oftmals nicht. In 17 WM-Spielen kam der Argentinier auf fünf Tore, wartet mittlerweile seit 585 Minuten auf einen WM-Treffer. Cristiano Ronaldo hat zwei WM-Spiele weniger bestritten, trotzdem aber zwei Tore mehr auf dem Konto.

Im Gegensatz zu Ronaldo hat Messi mit der Nationalmannschaft noch keinen Titel gewonnen. Dabei war die Möglichkeit da - und zwar mehrmals. Drei Mal stand er im Finale um die Copa America, einmal im WM-Finale. Alle vier Spiele verlor er mit den Gauchos. Messi blieb stets ohne Tor, scheiterte einmal sogar im Elfmeterschießen.

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Messi funktioniert in Barcelona, Ronaldo überall

Ein weiterer Vorteil für den Portugiesen: Ronaldo scheint unabhängiger von seinen Mitspielern zu sein. Während Messi offenbar sein gewohntes Umfeld in Barcelona braucht, um die ganz großen Leistungen zu erbringen, scheint Ronaldo überall zu funktionieren - ob nun bei Manchester United, Real Madrid oder eben der Nationalmannschaft.

Dazu passt ein Statement des legendären Trainers Alex Ferguson, der einmal sagte: "Messi ist ein Spieler von Barcelona, Cristiano könnte dagegen auch für Stockport County (englischer Sechstligist, Anm d. Red.) spielen und würde einen Hattrick erzielen."

Teilweise ist Messi aber auch die ärmste Sau auf dem Platz. Argentiniens Trainer Jorge Sampaoli sagt völlig zurecht: "Unser Team macht es Lionel nicht möglich, seine Brillanz zu zeigen. Lionel ist limitiert, weil das Team nicht perfekt mit ihm harmoniert." Der fünfmalige Weltfußballer ist dazu gezwungen, sich die Bälle oftmals selber aus dem Mittelfeld zu holen und dann die Zweikämpfe zu bestreiten. Die fußballerischen Möglichkeiten bleiben da fast zwangsweise auf der Strecke.

Messi trägt allerdings wenig dazu bei, dass es besser wird. Oft ist er der laufschwächste Spieler auf dem Platz. Im ersten Gruppenspiel gegen Island kam er gerade einmal auf siebeneinhalb Kilometer - ein grottiger Wert. Es heißt, dass nicht der Trainer, sondern Messi die Aufstellungen der Argentinier bestimmt. Wer so viel Macht besitzt, muss auch auf dem Platz vorneweg marschieren.

Messi tritt nicht wie ein Führungsspieler auf

Auch abseits des Spielfeldes gibt Messi nicht immer eine gute Figur ab, tritt nicht unbedingt wie ein Führungsspieler auf. Bestes Beispiel: Nach dem verlorenen Finale um die Copa America im Jahre 2016 riss er sich die Kapitänsbinde ab und trat von der Nationalmannschaft zurück. Auch wenn er den Rücktritt später zurücknahm: So sollte sich ein Kapitän nicht verhalten. Ronaldo erlitt auch Rückschläge mit der Nationalmannschaft, ist deshalb aber nie zurückgetreten.

Möglicherweise hat das mit dazu geführt, dass CR7 innerhalb der Nationalmannschaft ein noch höheres Ansehen genießt als Messi. Während Ronaldo gefühlt zehn Indianer um sich herum hat, die für ihren "Häuptling" wie um ihr Leben kämpfen, ist Messi von anderen Individualisten wie Sergio Agüero oder Gonzalo Higuain umgeben, die selber gerne glänzen möchten.  

Vielleicht ist Ronaldo charakterlich auch einfach besser zum Führungsspieler geeignet. Er gibt zwar den sehr extrovertierten und selbstverliebten Poser, stellt sich aber auch in den Dienst der Mannschaft. Immer wieder schwärmen Teamkollegen - ob bei Real Madrid oder in der Nationalelf -, mit welcher Überzeugung er zur Mannschaft spricht oder wie er Mitspieler vor einem Elfmeterschießen stark redet.

Messi hingegen ist eher introvertiert. Das macht ihn einerseits sympathisch, befähigt ihn aber nicht unbedingt zu einer Führungsrolle. Selbst der ehemalige argentinische Fitness-Trainer Carlos Dibos deutete in einem Interview einmal an, dass Messi keine Führungsqualitäten mitbringt. 

Auch wenn Messi zweifelsohne fußballerisch einer der besten Spieler der Geschichte ist: Wer später im gleichen Atemzug wie Pele oder Diego Maradona genannt werden möchte, muss mit der Nationalmannschaft etwas gewonnen haben. Messi jedoch wird 2018 wohl erneut leer ausgehen, während Ronaldo nach dem EM-Sieg nun auch vom WM-Titel träumen darf.

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