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ManCity-Star überraschend aus Kader gestrichen

ranSicht: Sanes WM-Aus zeigt – Bei Löw geht's um mehr als sportliche Qualität

  • Aktualisiert: 04.06.2018
  • 14:22 Uhr
  • ran.de / Marcus Giebel
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© imago
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Die DFB-Auswahl will den WM-Titel in Russland ohne Leroy Sane verteidigen. Mit dieser Entscheidung zeigt Joachim Löw, dass bei ihm nicht nur die sportliche Qualität zählt. Ein Kommentar von ran-Redakteur Marcus Giebel.

München - Keine WM für Leroy Sane! Joachim Löw hat den Senkrechtstarter von Manchester City als einen von vier Profis aus seinem Kader für das Turnier in Russland gestrichen. Ein Paukenschlag!

Doch diese Entscheidung wirkt nur aus sportlicher Sicht wie Harakiri. Auf den zweiten Blick unterstreicht sie einmal mehr, dass der Bundestrainer unbeirrt seinen Weg geht. Wer diesem nicht folgt, ist für ihn verzichtbar. Selbst wenn er - wie Sane - zum Nachwuchsspieler der Saison in der Premier League gewählt wurde.

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Angeblich überhebliches Auftreten in Eppan

DFB-Reporter berichten vom überheblichen Auftreten des 22-Jährigen im Trainingslager in Eppan. Das wiegt in Löws Augen schwerer als Sanes unbestrittene Klasse. Mit seinem Antritt, seiner Dribbelstärke und dem Zug zum Tor wäre der gebürtige Essener zweifellos eine Wucht für den Weltmeister gewesen. Und als Joker wohl gerade gegen tief stehende Gegner unbezahlbar.

Der vermaledeite Test gegen Österreich am Samstag (1:2) offenbarte aber auch, dass Sane in seiner Entwicklung hin zu einem Weltklasse-Flügelspieler noch einiges zu lernen hat. Viel zu oft lief er sich in der Abwehr fest, verpasste regelmäßig den richtigen Zeitpunkt zum Abspiel. Rückblickend war der Linksfuß in Klagenfurt der größte Verlierer in einem indisponiert auftretenden Team.

Ein letzter Auftritt 2018

Der finale WM-Kader des DFB-Teams

Jogi Löw hat heute die 27 Spieler bekannt gegeben, die mit ins Trainingslager nach Eppan fahren dürfen. Allerdings werden nur 23 zur WM nach Russland fahren. ran.de zeigt euch den vorläufigen WM-Kader des DFB-Teams.

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  • 04.06.2018
  • 11:40 Uhr

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Löw setzt auf stabile Teamhierarchie

Statt einem WM-Ticket bekam der Youngster von Löw nun einen Denkzettel verpasst. Es ist ja nicht erst seit diesem Montag bekannt, dass der Bundestrainer auf eine stabile Teamhierarchie setzt, in der sich alle Spieler einordnen. Beispiele dafür sind auch die Nichtberücksichtigung von Sandro Wagner vor zwei Wochen sowie die Berufung des monatelang verletzten Kapitäns Manuel Neuer.

Bei Sane dürfte neben dessen Benehmen in Südtirol auch die Absage für den Confed Cup vor einem Jahr eine Rolle gespielt haben. Damals sollte sich der teuerste deutsche Spieler der Geschichte im DFB-Dress präsentieren, doch er zog eine Nasen-OP vor. Um bei ManCity in der neuen Saison von Beginn an Vollgas geben zu können.

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"Qualitäten und Fähigkeiten" gelobt

Dieser Plan ging auf. Für die WM-Teilnahme genügte das trotz 14 Treffern und zahlreichen Vorlagen aber nicht. Denn Sane hat die Rechnung ohne Löw gemacht. Der attestierte ihm wie auch den ebenfalls gestrichenen Bernd Leno, Jonathan Tah und Nils Petersen, dass er "von den Qualitäten und Fähigkeiten überzeugt" sei. Nette Worte in der schweren Stunde für das Quartett.

Doch für keinen der vier dürfte das mehr gelten als für Sane. Der zwölfmalige Nationalspieler sollte die Ausbootung als Warnschuss verstehen. Denn im Grunde bestehen keinerlei Zweifel daran, dass der Sohn des ehemaligen Bundesligastürmers Souleyman Sane eine ganz große Karriere vor sich hat - sicher auch inklusive dem einen oder anderen großen Sommerturnier.

"Wird ab September wieder dabei sein"

Auch der Bundestrainer betonte noch am Montag, dass die Tür für Sane weiter offen steht: "Leroy hat ein riesiges Talent. Er wird auch wieder dabei sein ab September." In Russland verzichtet Löw nun allerdings auf eine seiner vom Talent her größten Attraktionen. Damit geht der 58-Jährige ein Risiko ein.

Sollte sich die DFB-Auswahl gegen Mexiko, Schweden, Südkorea oder in der K.o.-Runde in einer vielbeinigen Abwehr festlaufen, dürften die Rufe nach Sane schnell wieder laut werden. Und sollte das WM-Abenteuer schon zeitig enden, müsste sich Löw der dann auf ihn einprasselnden Kritik stellen.

Doch das hat der Weltmeister-Trainer bislang immer souverän getan. Darauf wäre er auch diesmal eingestellt. Dieses Risiko geht Löw ein - für eine erfolgversprechende Teamhierarchie.

Marcus Giebel

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