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WM 2018

Schwacher Weltmeister mit historischer Pleite

  • Aktualisiert: 17.06.2018
  • 21:05 Uhr
  • SID
Article Image Media
© FIROFIROSID
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Weltmeister Deutschland ist nach einer schlimmen Leistung mit einer entlarvenden Niederlage in die WM in Russland gestartet.

Moskau - Der eingewechselte Mario Gomez drosch den Ball wütend ins leere Tor, Mesut Özil zog sich sofort das Trikot vom Körper, Manuel Neuer starrte beinahe entgeistert hinauf auf die Anzeigetafel, als könne er nicht glauben, was dort stand.

Kaum war im Olympiastadion von Moskau der Schlusspfiff erfolgt, da brach sich ein weiteres Mal der Frust Bahn, der zuvor schon im Spiel zu sehen war. Denn: Mit einer derart miserablen Leistung wie beim 0:1 (0:1) in seinem Auftaktspiel gegen Mexiko wird Weltmeister Deutschland am 15. Juli nicht an den Ort des Endspiels der WM in Russland zurückkehren.

Deutschland sendete ein Signal - aber ein anderes als zuvor angekündigt. "Jetzt sind alle erst mal sehr, sehr geknickt und enttäuscht", sagte Bundestrainer Joachim Löw, Team-Direktor Oliver Bierhoff ergänzte: "Das ist jetzt natürlich schon ein Zeichen, dass es hier unheimlich schwer ist." In der Tat: Statt mit einem Raketenstart die Reise zum fünften Stern zu beginnen, leistete sich die DFB-Auswahl eine unerwartete Fehlzündung. Und zugleich eine historische. Ihr Auftaktspiel bei einer WM hatte eine deutsche Mannschaft nur 1982 in Spanien verloren, damals 1:2 gegen Algerien.

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Löw: "Bin überzeugt, dass wir es schaffen"

"Jetzt müssen wir gewinnen", stellte Löw fest, versicherte aber zugleich: "Ich bin überzeugt, dass wir das schaffen. Wir hatten so eine Situation noch nicht, aber diese Widerstände müssen wir überwinden. Wir werden wieder aufstehen." Das muss schleunigst geschehen, denn die Niederlage durch das Tor von Hirving Lozano (35.) vor 78.011 Zuschauern im ausverkauften Olympiastadion Luschniki von Moskau ist ein schlechtes Omen: Die Weltmeister von 2006 (Italien) und 2010 (Spanien) schieden jeweils in der Vorrunde aus.

Gleiches blüht der deutschen Mannschaft, sollte sie sich nicht zunächst gegen Schweden am Samstag in Sotschi deutlich steigern. Zugleich droht bereits im Achtelfinale ein Duell mit Brasilien. "Wir stehen jetzt unter Druck, keine Frage. Wir müssen sechs Punkte holen", sagte Toni Kroos. In einer derartigen Verfassung ist an eine erfolgreiche Titelverteidigung nicht einmal im Traum zu denken, vielmehr steht zunächst der Einzug in die K.o.-Runde auf dem Spiel.

Hummels: "Absicherung ist nicht gut"

"Unsere Absicherung ist nicht gut, das muss man ganz klar sagen. Jerome (Boateng) und ich stehen da oft alleine", sagte Mats Hummels zum miserablen Abwehrverhalten und ergänzte verärgert: "Für einen Weckruf war das zu spät, Saudi-Arabien hätte der Weckruf sein müssen." Die deutsche Mannschaft ließ sich von besser sortierten, gut kombinierenden und viel engagierteren Mexikanern phasenweise vorführen. In der zweiten Halbzeit hatten die Deutschen ein paar Chancen zum Ausgleich - doch vieles war zu unstrukturiert.

Bei der deutschen Mannschaft, in der Marvin Plattenhardt den erkrankten Jonas Hector ersetzen musste, wurde schon bald nach Spielbeginn viel gemotzt: Kroos, Sami Khedira, Thomas Müller, Joshua Kimmich oder Özil - alle meckerten herum. Mit gutem Grund. Mexiko war das Gegenteil des Weltmeisters, der behäbig, unsicher und schrecklich unsortiert wirkte. Plattenhardt stand dabei noch sicherer als Kimmich, dessen Abwehrseite praktisch verwaist war - und über die der Gegentreffer fiel.

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Lichtblick Reus

Die DFB-Auswahl antwortete wütend auf das erste Gegentor in einem Auftaktspiel seit der WM 2006 (4:2 gegen Costa Rica). Einen Freistoß von Kroos (39.) lenkte Torhüter Guillermo Ochoa gerade noch an die Latte - ansonsten wirkte vieles zufällig. Zu Belebung des Angriffsspiel brachte Löw nach einer Stunde Marco Reus für den miserablen Khedira, er hätte auch einige andere vom Platz nehmen können. Dafür rückte Özil nach hinten. Kimmichs Fallrückzieher flog kurz darauf über das Tor (64.).

Reus wirkte durchaus belebend auf das deutsche Spiel, es wurde auch ab und an brenzlig vor dem mexikanischen Tor - allzu oft aber wirkten die Aktionen nicht durchdacht. Gomez (79. für Plattenhardt) blieb wirkungslos. Julian Brandt, ebenfalls spät gekommen (86.), traf den Außenpfosten (89.). Da konnte Löw am Spielfeldrand mit den Armen noch so sehr fuchteln.

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