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WM 2022 in Katar

WM 2022 - Thomas Müller und Manuel Neuer: Wenn der richtige Zeitpunkt verpasst wird

  • Aktualisiert: 03.12.2022
  • 15:37 Uhr
  • ran.de
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© IMAGO/Ulmer/Teamfoto
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Thomas Müller und Manuel Neuer gehören zu den Gesichtern des WM-Debakels der DFB-Auswahl. Zu einem Rücktritt kam es bislang noch nicht. Es ist eine Herausforderung, den richtigen Zeitpunkt dafür zu finden. Diese WM wäre so ein Zeitpunkt.

Von Andreas Reiners

München – Fußball-Stars fühlen sich manchmal wie gute Freunde an. 

Schließlich begleitet man sie eine Karriere lang, erlebt die Anfänge, die Höhen und Tiefen, Erfolge und Rückschläge. Lustiges, Trauriges, Dramatisches. Gemeinsam durch dick und dünn. 

Irgendwie.

Für Bayern-Fans ist Thomas Müller als Ur-Bayer und Eigengewächs ein ganz besonderer "Freund", für Anhänger der Nationalmannschaft auch. Denn "Radio Müller" ist ein Typ, ein Anführer. Macher. Torjäger. Witzbold. Bodenständig. Ein guter Kumpel, einer von nebenan, mit dem man gerne mal ein Bier trinken würde.

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Wenn die Karriere auf die Zielgerade einbiegt

Umso mehr schmerzt es, wenn man mit ansieht, wie die Karriere auf die Zielgerade einbiegt. Wenn die Leistungen auf ganz hohem internationalen Niveau etwas überschaubarer werden, unkonstanter, unrunder. Unvollständiger. Wenn man merkt, dass es nicht mehr reicht.

Wie bei Müller in der Nationalmannschaft. 

Er ist nach dem WM-Aus ein Gesicht des sportlichen Desasters, weil diese immer automatisch gesucht werden. Der 33-Jährige fand aber tatsächlich nie zu seinem Spiel und in das Turnier, war kaum ein Element oder ein Faktor, sondern oft ohne echte Bindung. Wie ein Fremdkörper, obwohl er einer der Leistungsträger sein sollte, ein wichtiges Puzzlestück im Plan von Bundestrainer Hansi Flick war.

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Weltmeister wollten sie in Katar werden. Stattdessen musste der Heimflug wie schon 2018 wieder nach der Gruppenphase gebucht werden. Das Turnier geht als Debakel in die DFB-Geschichte ein. Doch wer wird besonders daran zu knabbern haben? ran nennt neun Namen.

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Er steht stattdessen nach dem Turnier stellvertretend für den nötigen Umbruch, für eine goldene und erfolgreiche Generation, für die es nun an der Zeit ist, Platz zu machen. 

Ähnliches gilt für Torhüter Manuel Neuer, der zwar ohne große Patzer blieb, seine Magie auf der Linie aber auch schon etwas länger sucht. Dazu sah er bei ein paar Aktionen gegen Japan und Costa Rica unglücklich aus. So dass man inzwischen die Frage stellen darf: Hat sich der einstige Über-Keeper aus der absoluten Weltklasse verabschiedet?

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Manuel Neuer schließt Rücktritt aus

Unumstritten sollte er zumindest nicht mehr sein. 

Neuer schloss einen Rücktritt allerdings aus. "Ja, soweit ich eingeladen werde und meine Leistung zeige, kann ich das ausschließen", erklärte der 36-Jährige. "Ich gehe davon aus, dass ich weitermache. Es spricht nichts dagegen", ergänzte Neuer.

Müller hatte zuvor einen Rückzug aus der DFB-Elf in einer emotionalen TV-Rede angedeutet, fing diesen aber flugs wieder ein. 

Warum auch immer.

Thomas Müller deutet Rückzug an - und fängt ihn wieder ein

"Was die Zukunft betrifft, werde ich mir die nötige Zeit geben und ein paar Tage nachdenken." Er werde sich mit seiner Frau Lisa und Flick besprechen, "dann dazu konkret äußern", sagte er. 

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Keine Frage: Es ist ein schmaler Grat für einstige Helden, da meistens der aktuelle Eindruck zählt und frühere Verdienste gerne mal übertüncht. Und das macht aus den früheren Vorbildern ganz schnell Auslaufmodelle – denen man anderes wünscht, als die Gründe für ein Scheitern, für zwei WM-Desaster in Folge zu sein. Denn es gibt nichts Schlimmeres, als den richtigen Zeitpunkt zu verpassen. 

Würde es das gemeinsame Bier tatsächlich geben – man würde ihnen wohl sagen, dass ein würdiger und konsequenter Abschied besser ist als ein schleichender. 

Als Rat unter "guten Freunden".


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