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Nach 6:1-Gala gegen Panama

Three Lions: Die Wiederauferstehung der Fußball-Supermacht

  • Aktualisiert: 24.06.2018
  • 19:59 Uhr
  • ran.de/Carolin Blüchel
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© 2018 Getty Images
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Bei der WM 2014 noch in der Vorrunde gescheitert, avanciert England bei der Weltmeisterschaft in Russland immer mehr zum Mitfavoriten auf den Titel. Dabei hatte im Vorfeld kaum einer im Mutterland des Fußballs etwas von den Three Lions erwartet.

München - Furioser 6:1-Sieg gegen Panama. Achtelfinal-Ticket vorzeitig gelöst. Und Kapitän Harry Kane lässt mit fünf Treffern Cristiano Ronaldo und Romelu Lukaku in der Torjägerliste hinter sich. Die Three Lions sorgen bei der WM in Russland für Furore. Für die eigenen Fans und die Yellow Press kommt das völlig unerwartet.

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Die Three Lions jubeln mit Dreierpacker Harry Kane (l.)
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Zu jung, zu unerfahren, zu grün hinter den Ohren sei das Team von Nationalcoach Gareth Southgate. Für die mit durchschnittlich 26,1 Jahren drittjüngste Mannschaft des Turniers sollte diese Endrunde eigentlich nur der Probelauf für die Weltmeisterschaft 2022 werden. So zumindest lautete der Plan nach dem eingeleiteten Umbruch vor zwei Jahren. 

Englisches Sommermärchen?

Ein wenig erinnert England an das Sommermärchen 2006. Damals hatten Bundestrainer Jürgen Klinsmann und sein Co Joachim Löw den deutschen Fußball nach dem blamablen EM-Aus 2004 in der Vorrunde revolutioniert. Mit vielen jungen Spielern und einer Vision. Die WM im eigenen Land kam damals noch zu früh, und trotzdem reichte es am Ende zu einem viel umjubelten dritten Platz. 

Im aktuellen englischen Team gibt es durchaus Parallelen. Southgate übernahm die Three Lions vor zwei Jahren nach dem peinlichen Ausscheiden im EM-Achtelfinale gegen Island. Bei der Weltmeisterschaft in Brasilien 2014 sind die Engländer als Tabellenletzter sogar schon nach der Vorrunde nach Hause gefahren. Der Fußball im Mutterland des selbigen – am Boden. 

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"Fußballfabrik" Deutschland als Vorbild

Southgate selbst sieht diese Parallelen. Sie sind gewollt. So lässt sich der frühere Innenverteidiger von den deutschen Erfolgen der vergangenen Jahre inspirieren, hat akribische Analyse und strategische Planung à la DFB adaptiert. Und er glaubt, das Erfolgsrezept der "Fußballfabrik" Deutschland gefunden zu haben:

der hundertprozentige Glaube an die eigenen Stärke. "Die gehen auf den Platz und glauben daran, dass sie gewinnen. Das ist wie die Mentalität eines großen Vereins. Da wollen wir auch hin", so Southgate im "kicker".

Three Lions bringt nichts aus der Ruhe

In Russland wirkt es, als hätte seine Mannschaft dies bereits verinnerlicht. Anders als in der Vergangenheit lassen sich die Spieler bislang von möglichen Störfeuern nicht aus der Ruhe bringen: Nicht davon, dass alte Leistungsträger wie Joe Hart oder Jack Wilshere eiskalt aussortiert worden waren. Nicht davon, dass die Yellow Press vor dem Spiel gegen Panama die Aufstellung von einem Zettel des Co-Trainers abfotografiert und geleakt hatte. Nicht von der brütenden Hitze am Spielort Nizhny Novgorod, die sie zuvor gefürchtet hatten.

Auf einen verdienten aber durchaus hart erkämpften 2:1-Erfolg gegen Tunesien zum Auftakt folgte nun also die Sechs-Tore-Gala gegen Panama. Ein historischer Sieg. Zuletzt hatte eine englische Nationalmannschaft im Finale 1966 gegen Deutschland mindestens vier Tore in einem WM-Spiel erzielt. 

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Zwischen Begeisterung und Zweifeln

Die englischen Fans sind vom Offensiv-Feuerwerk ihres Teams längst begeistert. Die Spiele verfolgten mehr Menschen als etwa die royale Hochzeit zwischen Prinz Harry und Schauspielerin Meghan Markle Mitte Mai. In den sozialen Netzwerken träumt England sogar schon vom ganz großen Coup.

Die Presse feiert dagegen noch mit angezogener Handbremse. "Es war nur Panama", so der Tenor. Der "Guardian" mutßmaßt sogar, Southgates Männer könnten in Russland zu früh in Topform sein und ihnen könnte in den entscheidenden Spielen die Puste ausgehen. Die Zweifel kommen nicht von ungefähr. Letztmalig hatte England ein K.o.-Spiel bei der WM 2006 im Achtelfinale gegen Ecuador gewonnen - damals durch einen Freistoß von David Beckham.

Belgien erster Härtetest

Der Trainer war schon vor der WM bemüht, den Ball flach zu halten. "Vielleicht sind wir noch nicht so weit, Weltmeister zu werden. Aber wir können die Leute überraschen und weiter kommen, als manche erwarten", hatte Southgate im "kicker" prognostiziert. 

Die offensivstarken Belgier dürften im Spiel um den Gruppensieg ein erster echter Gradmesser für sein Team werden. Bestehen die jungen Löwen auch diesen Test, könnte der geplante Probelauf allerdings durchaus zur vorgezogenen Kür werden. 

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