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Valcke erneuert Kritik am WM-Gastgeber

  • Aktualisiert: 04.03.2014
  • 13:38 Uhr
  • SID
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© AFPAFPVANDERLEI ALMEIDA
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FIFA-Generalsekretär Jerome Valcke ist rund drei Monate vor dem Beginn der WM in Brasilien besorgt. Die Stadionfrage treibt den 53-Jährigen wahrscheinlich noch länger um.

Zürich - FIFA-Generalsekretär Jerome Valcke hat einmal mehr Fußball-WM-Gastgeber Brasilien harsch kritisiert. Angesprochen auf die nach wie vor vorhandenen Defizite in Brasilien 100 Tage vor dem WM-Auftakt und trotz sieben Jahren Vorlaufzeit, sagte der 53-jährige Franzose im Interview mit Sponsors: "Tut mir leid, dass ich es so deutlich sage, aber das ist der Fehler der Brasilianer gewesen. Hätten sie 2007 gleich begonnen, hätten sie zweieinhalb Jahre mehr gehabt. Der Großteil der Arbeit in Brasilien begann aber erst nach der WM 2010. Ich sage nicht, dass das der Hauptgrund für die Probleme ist, aber es ist ein wichtiger Teil dessen."

Die Zeit bis zum Turnierstart (12. Juni) sei knapp. "Im Speziellen geht es um drei Stadien, bei denen wir nicht mehr von einer Übergabe im März reden. Es wird eher April oder – wie in São Paulo, wo das Eröffnungsspiel stattfindet – sogar Mitte Mai. Die Termine werden sehr nahe an der WM liegen", äußerte der FIFA-"General": "Das wird eine echte Herausforderung, denn wir müssen natürlich die Infrastruktur überprüfen. Am 12. Juni schaut schließlich die ganze Welt auf uns."

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FIFA-Verhältnis zu Klubs positiv

Das Verhältnis zur europäischen Klub-Vereinigung ECA - diese steht unter dem Vorsitz von Bayern Münchens Boss Karl-Heinz Rummenigge - beurteilt Valcke grundsätzlich positiv. Dies läge auch an den gestiegenen Kompensationszahlungen für die abstellenden Klubs bei der WM. "2014 werden es 70 Millionen US-Dollar sein. Es ist also deutlich mehr geworden: 2010 waren es noch 40 Millionen US-Dollar", so der FIFA-Generalsekretär.

Außerdem bestehe die von der FIFA finanzierte Versicherung "über den Zeitraum des gesamten Wettkampfkalenders, also nicht nur für die FIFA-Events, sondern für alle internationalen Events", sagte Valcke. 

Dieser gibt sich allerdings keinen Illusionen hin: "Natürlich werden sie immer nach mehr rufen. Nach mehr Unterstützung, mehr Kompensation. Wir müssen aber eine Balance finden zwischen unseren 209 Mitgliedern und den rund 100 Klubs der ECA. Vergessen Sie nicht, dass die ECA eine europäische Vereinigung ist, die FIFA aber global denken muss. Wir haben fünf weitere Konföderationen, in denen professionell Fußball gespielt wird."

Klubs mit stärkerer Verbindung zur UEFA

Ende 2014 läuft das Agreement mit der ECA aus. Dazu Valcke: "Wir haben noch viel Zeit. Aber natürlich werden wir mit der ECA über eine Verlängerung dieser Vereinbarung reden. Am Ende verfolgen wir doch die gleichen Interessen."

Die Klubs hätten mehr Macht bei der UEFA. Für die UEFA sei es auch sehr wichtig, "eine starke Verbindung zu den Klubs zu haben, weil sie die Erfolgsfaktoren der UEFA Champions League sind. Ich verstehe, dass Klubs und ECA in der UEFA mehr gehört werden als in der FIFA", betonte Valcke. Im Weltverband sei die ECA nur ein Faktor unter vielen. "Es gibt fünf weitere Konföderationen. Surinams Stimme zählt in der FIFA genauso viel wie die von Deutschland", meinte der Franzose.


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