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Babbel über die englische Nationalmannschaft

WM 2022: England vor dem Viertelfinale gegen Frankreich! Babbel: "Sie haben das Potenzial um Weltmeister zu werden"

  • Aktualisiert: 10.12.2022
  • 11:03 Uhr
  • ran.de
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© Getty / Imago
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Es ist ein traditionsreiches Duell und eine Begegnung, die hochkarätigen Fußball verspricht: das WM-Viertelfinale zwischen England und Frankreich (Sa., ab 20 Uhr im Liveticker). Für viele Experten geht die "Equipe Tricolore" als Favorit ins Spiel. Doch der deutsche Ex-Nationalspieler, Europameister von 1996 und ehemalige England-Legionär beim FC Liverpool, Markus Babbel, hält im exklusiven Gespräch mit ran dagegen und erklärt, warum er den "Three Lions" in der Wüste Katars sogar den ganz großen Wurf zutraut.

Von Dominik Hechler

München – Es ist ein Duell, das bei der WM in Katar mit großer Spannung erwartet wird. WM-Viertelfinale. England gegen Frankreich (Sa., ab 20 Uhr im Liverticker). Harry Kane gegen Kylian Mbappe. Offensivpower gegen Offensivpower. "Three Lions" gegen die "Equipe Tricolore". All das klingt wie Musik. Die Bühne ist also bereitet, das englisch-französische Orchester darf endlich ins Spotlight treten. Doch wer wird die sportliche Sinfonie in der Wüste Katars besser spielen? Für viele Experten ist klar: die Franzosen.

Doch der ehemalige deutsche Nationalspieler, Europameister von 1996 und England-Legionär beim FC Liverpool, Markus Babbel, hält im exklusiven Gespräch mit ran dagegen. "Zumindest ergebnistechnisch haben die Engländer in Katar bislang absolut überzeugt", so der 50-Jährige. "Es kommt ihnen aber auch extrem zugute, dass sie dieses WM-Turnier nicht am Ende einer Saison bestreiten müssen, sondern eben im normalen Ligabetrieb – denn die Engländer sind es vor allem aus der Premier League gewohnt, alle drei Tage zu spielen. Das macht denen nichts aus, die kennen das aus dem Effeff. Deswegen habe ich schon vor dem Turnier gesagt: Passt mir auf die Engländer auf."

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Babbel: Passt mir auf die Engländer auf

Und Babbel sollte bislang absolut recht behalten. Wobei er einschränkend durchaus zugeben muss: "Sie schleichen sich schon so ein wenig durch das Turnier. Erst das dicke, sportliche Ausrufezeichen gegen den Iran, dann die arg zähe Geschichte gegen die USA, wo sie noch Glück hatten, dass sie am Ende nicht als Verlierer vom Platz gegangen sind, und dann schießen sie locker und flockig Wales weg. Wobei die Waliser an diesem Tag auch grottenschlecht waren. Im WM-Achtelfinale hatten sie gegen den Senegal dann durchaus auch mal das Quäntchen Glück. Denn die Afrikaner hatten durchaus auch ihre Möglichkeiten, die die Engländer aber mit Glück und Geschick verteidigt haben. Und wenn sie vorne dann ihre Chancen bekommen, hauen sie die dann eben auch rein – weil sie mit Harry Kane, Jude Bellingham und wie sie auch alle heißen einfach super Spieler in ihren Reihen haben."

Eine Qualität, die allerdings auch zum Boomerang für "Three Lions"-Coach Southgate werden kann. "Phil Foden ist im ersten Spiel beispielsweise nur eingewechselt worden, in der zweiten Partie hat er erst gar nicht gespielt - da sind sie in England ja schon total durchgedreht. Ganz nach dem Motto: Was passiert denn erst, wenn unser bester Spieler endlich regelmäßig ran darf", referiert Babbel, "aber genau das zeigt, was Southgate für ein Luxusproblem hat und welche harten Entscheidungen er treffen muss. Hier mal Foden draußen lassen, da mal einen Jack Grealish auf die Bank setzen, der Manchester City mal locker und flockige 120 Millionen Euro Ablöse gekostet hat oder auch ein Marcus Rashford nicht von Anfang an zu bringen, der im Spiel zuvor zwei Tore geschossen hat. Das ist für den Trainer keine leichte Aufgabe. Aber: Sie gewinnen und machen auf mich auch als Mannschaft insgesamt einen geschlossenen Eindruck. Somit würde es mich nicht überraschen, wenn sie sich gegen Frankreich am Ende durchsetzen würden. Ich sehe sie in diesem Duell ganz und gar nicht chancenlos."

Babbel: England gegen Frankreich nicht chancenlos

Dass Defensivspieler Ben White von Arsenal London laut englischen Presseberichten bereits Ende November nach einem angeblich heftigen Streit mit dem englischen Co-Trainer Steve Holland zurück auf die Insel geflogen ist, hat man der Mannschaft in den darauffolgenden Spielen jedenfalls nicht angemerkt – dass diese Enthüllungen nun ausgerechnet direkt vor dem K.o.-Spiel gegen Frankreich ans Licht kommt, darf dennoch durchaus als unglücklich bezeichnet werden. Dass die Engländer deswegen jedoch ihren Fokus verlieren, darf ebenfalls bezweifelt werden. Die vergangenen Spiele seit Whites Abreise unterstreichen Babbels These: der Zusammenhalt in der englischen Mannschaft scheint groß zu sein.

Kein Wunder also, dass Babbel an die "Three Lions" glaubt – und zwar seit dem ersten Turniertag. "Ich habe England bei mir ganz oben auf dem Zettel", so der ehemalige Liverpool-Profi. "Sie haben vor allem im Mittelfeld und im Angriff eine brutale Qualität, sind da unglaublich gut aufgestellt. Aber dennoch bekommen sie ihre PS natürlich nicht immer auf den Rasen, was dann für den Zuschauer auch nicht besonders schön aussieht – deswegen steht der englische Nationaltrainer Gareth Southgate ja auch immer mal wieder so stark in der Kritik." Damit ist der Coach der "Three Lions" allerdings nicht allein. Das eigentliche Lieblingsziel der englischen Presse und der Fans: Harry Maguire. Doch genau für den Profi von Manchester United hat Babbel ein Sonderlob übrig.

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Babbel: Chapeau vor Harry Maguire

"Harry Maguire war vor allem gegen die USA für mich der beste Mann auf dem Platz. Und vorher haben ihn noch alle ausgelacht. Das zeigt aber seinen Charakter", so Babbel. "Denn wie er in der Vergangenheit schon von den eigenen Fans und Medien angegangen wurde, da verdient er einen riesengroßen Respekt, dass er daran noch nicht kaputt gegangen ist, sondern kerzengerade seinen Mann steht. Da kann ich nur sagen: Chapeau, was für eine unfassbare mentale Stärke!"

Womöglich habe Maguire nicht das Format eines Spielers von Manchester United, aber laut Babbel "kann er definitiv Fußball spielen. Und im Duo mit John Stones wirkt das auf mich auch sehr harmonisch. Zudem hat er offensichtlich im Nationalteam auch ein ganz anderes Selbstvertrauen – weil Southgate zu einhundert Prozent hinter ihm steht und ihm immer wieder den Rücken stärkt". Ein Zeichen, dass es zwischen Southgate und der Mannschaft zu passen scheint. Denn von den letzten Misserfolgen und dem Abstieg aus der Nations League in die B-Liga mal angesehen, haben die Engländer in den vergangenen beiden Turnieren durchaus geliefert. Auch ein Grund, warum Babbel der Southgate-Elf in der Wüste Katars sogar den ganz großen Wurf zutraut.

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Babbel: England ist reif für einen Titel

"In meinen Augen ist England auf jeden Fall reif für einen Titel", legt sich der 50-Jährige fest. "Sie waren bei der WM 2018 in Russland bereits im Halbfinale, sind dann im Spiel um Platz drei gegen Belgien Vierter geworden. Und bei der EM im vergangenen Jahr waren sie im Finale und haben dort unglücklich im Elfmeterschießen gegen Italien verloren. Die Jungs haben also das Potenzial Weltmeister zu werden. Sie sind vielleicht nicht der Top-Favorit, aber die Möglichkeiten für einen Titelgewinn sind allemal gegeben."


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