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DTM live auf ProSieben und ran.de

DTM 2023 - Sophia Flörsch: "Ich werde Marco Wittmann die Daumen drücken"

  • Aktualisiert: 22.06.2023
  • 15:26 Uhr
  • ran.de / Martin Volkmar
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© Imago
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Im Interview mit ran spricht Formel-3-Pilotin Sophia Flörsch über die neue DTM-Saison, das Niveau der Formel E, die Ungleichbehandlung von Männern und Frauen im Motorsport und ihr großes Ziel.

Von Martin Volkmar

Sophia Flörsch ist wohl die bekannteste deutsche Motorsportlerin.

Die 22-Jährige hat für ihr junges Alter schon enorm viel Erfahrung sowohl auf der Langstrecke als auch im Formel-Bereich.

ProSieben überträgt den DTM-Auftakt in Zandvoort jeweils ab 13:00 Uhr live, die Qualifyings und Freien Trainings ab Freitag sind live auf ran.de zu sehen.

Im Interview mit ran spricht die aktuelle Formel-3-Pilotin über die neue DTM-Saison, das Niveau der Formel E, die Ungleichbehandlung von Männern und Frauen im Motorsport und ihr großes Ziel.

ran: Kürzlich hat die Dokumentation "Racegirl" über Ihre bisherige Karriere beim "DOK.fest München" Premiere gefeiert. Wie hat es Ihnen gefallen?

Sophia Flörsch: Es hat mir sehr gut gefallen. Eine Filmpremiere über das eigene Leben ist echt verrückt und die ganze Familie, Verwandte und Leute dabei zu haben, die dich schon lange begleiten und unterstützen, war sehr schön. Ich habe danach auch nur positives Feedback bekommen, was mich natürlich extrem freut und ich hoffe, dass wir mit dem Film auch wirklich Leute außerhalb des Motorsports erreichen und für den Sport begeistern.

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ran: Der Fokus des Films liegt auf Ihrem Horror-Unfall in Macau 2018 und dem Kampf um die Rückkehr auf die Piste danach, für die sie auch 2019 mit einem Laureus Award geehrt wurden. Aber ist es vielleicht auch ein bisschen nervig, wenn es fast fünf Jahre danach immer noch um den Unfall geht?

Flörsch: Also witzigerweise habe ich eher das Feedback bekommen, dass der Unfall zu wenig thematisiert wurde, weil wir wirklich versucht haben, das Thema sehr kurz zu halten. Unterm Strich ist es ein wichtiger Part in meinem Leben gewesen, der mich sportlich zurückgeworfen und natürlich für viel Aufmerksamkeit gesorgt hat. Wichtig war vor allem, den Leuten zu zeigen, dass man seinen Traum nicht aufgeben und weitermachen sollte - und auch den Spaß nicht verlieren darf. Das vermittelt die Dokumentation ganz gut.

ran: Sie fahren dieses Jahr nach drei Jahren Pause wieder in der Formel 3. Wie ist es bisher gelaufen?

Flörsch: Eigentlich positiv. Für uns war die Herausforderung, dass wir mit einem neuen Team antreten werden und deshalb die Top 10 wie ein Sieg ist. Wir haben im Moment noch ein paar Probleme, lernen aber von Rennen zu Rennen dazu. Man muss dazu sagen, dass die Testtage in der Formel 3 sehr limitiert sind, wir haben keinen mehr für die restliche Saison. Dementsprechend ist es natürlich auch für ein neues Team sehr schwer, sich weiterzuentwickeln.

ran: Was sind dann Ihre Ziele?

Flörsch: Erfahrungen zu sammeln und für nächstes Jahr bereit zu sein. Dadurch, dass ich die letzten Jahre Langstrecke gefahren bin, war klar, dass ich auf jeden Fall noch mal ein Jahr Formel 3 fahren muss. Um einfach wieder zurück ins Formel-Business zu kommen und für nächstes Jahr auf das neue Auto in der Formel 2 vorbereitet zu sein.

ran: Ihr großes Ziel bleibt Formel 1 - und nicht die neue Frauen-Formel 1?

Flörsch: Absolut. Zumal die Frauen-Formel 1 eher eine Frauen-Nachwuchsserie ist, weil die Autos langsamer sind als die normalen Formel-4-Autos. Für mich wäre das sportlich ein Riesenrückschritt gewesen und stand auch nie zur Debatte. Ich finde es gut, dass die FIA so eine Serie jetzt in die Welt gesetzt hat mit richtigen Rennteams dahinter, die auch wirklich die Mädels ausbilden. Aber für mich wäre das nichts gewesen.

ran: Wenn Frauen wie Sie dann in der gleichen Sportart wie Männer antreten, sollten sie dann auch genauso bezahlt werden?

Flörsch: Unterm Strich bin ich der Meinung, dass weibliche Sportlerinnen, die das Gleiche leisten wie die Männer auch gleich bezahlt werden sollten. Ich fahre in meinem Sport gegen Männer, das ist im Motorsport immer noch was Besonderes. Und ich habe durch Social Media wahrscheinlich noch ein bisschen mehr Reichweite, weil ich eine Frau bin. Trotzdem fällt es mir genau deshalb schwerer, Sponsoren zu finden.

ran: Warum ist das so?

Flörsch: Weil viele es mir nicht zutrauen und selbst in höheren Positionen gar nicht wissen, dass ich in der Formel 1 gegen Lewis Hamilton oder Max Verstappen fahren würde. Das muss man immer wieder erklären. Dementsprechend gibt es da noch einen Riesenunterschied und ich hoffe, dass sich das irgendwann ändert. Das ist auch das Ziel der Dokumentation über mich: Zu zeigen, dass es im Motorsport nicht aufs Geschlecht ankommt, sondern Männern und Frauen das Gleiche leisten und den gleichen Erfolg haben können.

ran: Sie sind 2021 im Audi von Abt Sportsline in der DTM gefahren. Wie blicken Sie auf Ihr Jahr zurück?

Flörsch: Ich hatte damals meinen Spaß. Es war ein besonderes Jahr, wieder in Deutschland zu fahren, und eine deutsche Rennserie mit deutschen Fans war sehr cool. Mit dem ein oder anderen Fahrer bin ich noch im Austausch, und ich werde die Saison auf jeden Fall verfolgen, auch wenn ich es wegen meines vollen Kalenders wohl nicht zu einem Rennen schaffen werden. Aber ich bin happy, jetzt wieder im Formel-Business zu sein.

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ran: Wie finden Sie das Format generell?

Flörsch: Ich finde es schade, dass es die klassischen Class-1-Fahrzeuge nicht mehr gib. Ich bin zwar persönlich nie mit ihnen gefahren, aber laut den anderen Fahrern waren die Autos wirklich einzigartig und kein so großer Unterschied im Vergleich zum Formel-Sport. Jetzt mit den GT3-Fahrzeugen ist das mehr für die breitere Masse.

ran: Wem drücken Sie die Daumen?

Flörsch: Ich habe die DTM nicht mehr so intensiv verfolgt. Aber ich werde Marco Wittmann die Daumen drücken, weil ich ihn persönlich gut kenne und menschlich sehr schätze.

ran: Verfolgen Sie die Formel E und wäre es für Sie auch eine Option?

Flörsch: Ich war letztes Jahr beim Rennen in Monaco und dieses Jahr in Berlin und finde das Format sehr cool. Vor allem ist das Niveau der Fahrer sehr, sehr hoch – wenn nicht sogar ein bisschen höher als in der Formel 1. Ob es für mich eine Option ist, muss man sehen. Mein Team Alpine ist dort ja nicht vertreten, von daher heißt es jetzt für mich erstmal Formel 3, dann Formel 2 und dann mal schauen, was geht.

Sophia Flörsch bei einer Medienrunde mit ran-Redakteur Martin Volkmar (l.)
Sophia Flörsch bei einer Medienrunde mit ran-Redakteur Martin Volkmar (l.)© ran

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